Hans-Peter Mumssen: Nur die Liebe baut auf

2024-06-17T12:43:34+02:0014. Juni 2024|Allgemein, Auf ein Wort, Veröffentlichungen|

Nur die Liebe baut auf

von Hans-Peter Mumssen

Jede Woche versenden wir aus dem CZA einen Hirtenbrief wie einen Newsletter an die Mitglieder und den Freundeskreis. Wie begann das eigentlich mit dem Hirtenbrief? Ich erinnere mich an den ersten Lockdown durch Corona: Plötzlich waren wir isoliert und konnten uns nicht mehr wie gewohnt treffen. Direkt mit dem Lockdown fingen wir an, per Livestream mit denen, die zu Hause bleiben mussten, Gottesdienste zu feiern. Fast gleichzeitig begannen wir, den Hirtenbrief zu versenden. Mein Anliegen in all dem war, dass wir als Geschwister zusammenbleiben.

Es gab nämlich etliches, was uns auseinandertreiben wollte: Die Meinungen über Corona, den Lockdown, das Versammlungsverbot und die später folgenden Impfungen gingen weit auseinander. Einige fühlten sich belogen und verglichen das Versammlungsverbot mit einer Christenverfolgung. Andere weigerten sich, sich den staatlichen Regularien unterzuordnen, und empfanden unsere Entscheidungen als ungeistlich und angepasst. Viele haben die Regularien jedoch ernst genommen, mitgemacht und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. All diese Themen haben wir auch in den Hirtenbriefen behandelt und immer wieder dafür geworben, die Einheit zu wahren.

Heute liegt all das hinter uns, doch eines habe ich dabei gelernt: In uns schlummern sehr eigene Sichtweisen auf das, was in dieser Welt geschieht. Das darf, wie ich es sehe, auch sein. Niemand soll bevormundet werden. Doch das Wichtigste ist, dass wir in Christus zusammengehören. Unsere Erkenntnisse sind Stückwerk und gehen vielleicht auch auseinander. Trotzdem sind wir ein Leib – oder besser gesagt: sein Leib.

Was können wir also tun, um nicht an unserer Bestimmung vorbeizuleben? Ich denke, wir können prüfen, ob uns unsere Sichtweisen und Erkenntnisse wichtiger sind als unsere Zusammengehörigkeit in Christus. Der Apostel Paulus hat es einmal in Bezug auf das Essen von Götzenopfer so ausgedrückt: „Nun zu der Frage, ob wir Fleisch essen, das den Götzen geopfert wurde. Ihr meint, alle müssten sich eurer Erkenntnis anpassen. Wissen kann uns ein Gefühl von Wichtigkeit verleihen, doch nur die Liebe baut die Gemeinde wirklich auf.“ (1.Kor. 8,1) Ich denke, diesen Vers kann man auch auf andere Gebiete unseres Lebens beziehen.

Lasst uns also in den guten Tagen nach dieser Liebe streben, damit sie uns in den schlechten Tagen nicht fehlt.

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