Wollen und Vollbringen
Hans-Peter Mumssen
Heute möchte ich einmal folgende Bibelverse betrachten: „Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt. (Phil. 2,12-13 [Einheitsübersetzung])
Hier treffen zwei Botschaften aufeinander, die sich scheinbar widersprechen. Wenn Gott sowohl das Wollen als auch das Vollbringen in uns wirkt, warum werden wir dann aufgefordert, uns um unser Heil zu mühen? Gott macht das doch in uns. Nun, man kann diese Sätze aber auch anders verstehen. Nehmen wir einmal an, ich nehme die Aufforderung, mich um mein Heil mit Furcht und Zittern zu mühen, beim Wort. Das bedeutet ja, dass mir die Erlösung und das ewige Leben nicht einfach nachgeworfen werden. Ich muss sie wollen und bereit sein, die notwendigen Schritte zu gehen. Also: durch die enge Pforte zu gehen, an Jesus Christus zu glauben, mich zu ihm zu bekennen und seine Worte zu befolgen.
Nehmen wir weiter an, ich will das alles – allein, ich weiß nicht, wie ich es umsetzen soll. An dieser Stelle sollte ich mich fragen, warum ich überhaupt Jesus Christus folgen will. Die Antwort ist verblüffend: Gott hat diesen Wunsch in mir erzeugt. Jetzt lese ich den nächsten Vers und erkenne: Der Grund, dass ich es will, ist also, dass Gott selbst mir dieses Wollen in mein Herz gegeben hat. Wenn aber Gott mir das Wollen geschenkt hat, dann wird er ebenso dafür sorgen, dass ich es früher oder später auch tun kann.
Plötzlich steckt in diesen beiden Aussagen kein Widerspruch mehr, sondern die Beschreibung, wie ein Leben mit Gott funktioniert. Wir wollen, weil Gott es in uns hineingelegt hat, wir handeln, weil Gott es gelingen lässt, wir werden das Ziel erreichen, weil er uns ans Ziel bringt. Das gilt für uns persönlich, es gilt für die ganze Gemeinde, ja, für die gesamte Christenheit. Deshalb können wir jetzt schon Jesus Christus von ganzem Herzen danken. Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens.
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