Christian Turkat: Liebe ist …

2025-03-01T12:56:15+01:0001. März 2025|2025, Allgemein, Auf ein Wort, Veröffentlichungen|

Liebe ist …

Christian Turkat

Seit vielen Jahrzehnten gibt es die kleinen Comicbilder mit dem Titel „Liebe ist …“ Jede Illustration setzt den Satz auf unterschiedliche Weise fort, etwa mit Aussagen wie: „… Frühstück im Bett“, „… einen Kurzurlaub planen“, „… eine Umarmung“ oder „… was du daraus machst“. Ich finde diese Bilder sehr bezeichnend, weil Liebe nicht nur ein besonders bedeutsames Wort ist, sondern die tiefe Sehnsucht vieler Menschen widerspiegelt. Jeder von uns sucht nach ihr, strebt danach, sie zu erfahren und festzuhalten. Vielleicht wird das Wort „Liebe“ gerade deshalb so oft – und manchmal fast inflationär – benutzt. Menschen „lieben“ neue Schuhe, eine neue Pizza oder eine neue spannende Serie auf Netflix. Doch echte, tiefe Liebe sieht ganz anders aus.

Im ersten Johannesbrief finden wir folgende Worte: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Wir jedenfalls haben erkannt und halten im Glauben daran fest, dass Gott uns liebt. Gott ist Liebe. Wer in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott lebt in ihm“ (1. Johannes 4,8.16). Viele von uns kennen diese Verse, denn sie gehören zu den zentralen Aussagen über das Wesen Gottes. Gott selbst ist Liebe – und diese Liebe ist alles andere als oberflächlich. Sie ist geprägt von der Heiligkeit und Wahrhaftigkeit Gottes.

Bemerkenswert ist, dass gerade der Apostel Johannes so oft und eindringlich über die Liebe schreibt. Und das, obwohl er anfangs einen ganz anderen Charakter hatte. Jesus selbst nannte ihn und seinen Bruder Jakobus die „Donnersöhne“ – wohl aufgrund ihres aufbrausenden Wesens. Einmal forderte Johannes, dass eine ganze Ortschaft mit Feuer vernichtet werde, weil die Bewohner Jesus nicht aufnehmen wollten. In einem anderen Moment strebte er danach, über die anderen Jünger gesetzt zu werden, um zusammen mit Jesus zu herrschen. Doch die enge Beziehung zu Jesus veränderte ihn nachhaltig. Im Verlauf seines Lebens wurde aus dem jähzornigen Donnersohn der „Jünger, den Jesus lieb hatte“ (Johannes 13,23). Bemerkenswert ist, dass kein anderer Schreiber des Neuen Testaments so ausführlich über die Liebe Gottes spricht wie Johannes.

„Liebe kann man nicht kaufen“ – so heißt es ja im Volksmund, und das trifft zu. Liebe ist ein Geschenk. Über Gott heißt es in einem sehr bekannten Vers: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat“ (Johannes 3,16). Gott ist nicht nur Liebe, er gibt uns mit Jesus Christus auch den greifbaren Beweis seiner Liebe. Wer Jesus kennenlernt, begegnet der Liebe selbst.

Diese erfüllende und tiefe Liebe wünsche ich jedem von uns. Sodass wir immer mehr in Gottes Ebenbild verwandelt werden und seine Liebe weitergeben können – wie es bei Johannes geschah.

Christian Turkat

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