Hans-Peter Mumssen: Himmlische Perspektive

2025-04-24T20:05:25+02:0024. April 2025|2025, Allgemein, Auf ein Wort, Veröffentlichungen|

Himmlische Perspektive

Hans-Peter Mumssen

Ostern liegt nun hinter uns. Oft wird Ostern als das höchste christliche Fest bezeichnet – genauer müsste man sagen: Karfreitag und Ostern, denn die Kreuzigung Jesu und seine Auferstehung gehören untrennbar zusammen. Nun, wenn man am höchsten Punkt eines Berges angekommen ist, geht es danach normalerweise nur noch bergab. Ganz anders verhält es sich mit Ostern. Es ist nicht die Spitze des Berges, sondern eine Hochebene. Wer an die Auferstehung Jesu Christi glaubt und ihre Kraft erfahren hat, befindet sich auf „höherem Grund“, wie wir es in einem Lied singen.

Obwohl wir also noch auf der Erde sind – und oft auch mit sehr irdischen Problemen zu tun haben –, befinden wir uns gleichzeitig auf einer himmlischen Ebene. So schrieb der Apostel Paulus an die Epheser: „Zusammen mit Jesus Christus hat er uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind.“ (Eph. 2,6 [Neue Genfer Übersetzung])

Mit Jesus befinden wir uns jetzt schon auf der Hochebene des Himmels, erleben dort seinen Geist und seine Gegenwart und werden von oben her geleitet. Außerdem sehen wir diese Welt aus der Perspektive des Himmels und erkennen in allem, was gerade geschieht, Gottes Plan.

Als zum Beispiel Petrus und Johannes vom Hohen Rat bedroht wurden, wenn sie weiter Jesus Christus verkündigen, reagiert die Gemeinde mit einem erstaunlichen Gebet. Sie beteten: „Allmächtiger Herr, Schöpfer des Himmels, der Erde und des Meeres und alles, was darin lebt – vor langer Zeit hast du durch den Heiligen Geist und durch den Mund unseres Vorfahren David, deines Dieners, gesagt: ‚Warum tobten die Völker vor Zorn? Warum schmiedeten sie vergebliche Pläne? Die Könige der Erde lehnten sich auf; die Herrscher der Welt verschworen sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten.‘

Genau das ist hier in dieser Stadt geschehen! Denn Herodes Antipas, der Statthalter Pontius Pilatus und das Volk Israel haben sich gegen Jesus, deinen heiligen Knecht, den du gesalbt hast, verschworen. Alles, was sie taten, geschah nach deinem ewigen Willen und Plan. Und nun höre ihre Drohung, Herr, und gib deinen Dienern Mut, wenn sie weiterhin die gute Botschaft verkünden. Sende deine heilende Kraft, damit im Namen deines heiligen Knechtes Jesus Zeichen und Wunder geschehen.

Nach diesem Gebet bebte das Gebäude, in dem sie sich versammelt hatten, und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt. Und sie predigten mutig und unerschrocken die Botschaft Gottes. (Apg. 4,24-31 [Neues Leben Übersetzung])

Die Gemeinde erkannte in ihrem Gebet die himmlische Perspektive, dass nämlich alles von Gott so geplant war. Deshalb baten sie ihn nicht darum, die Feinde Christi zurückzudrängen. Vielmehr baten sie ihn, trotz Anfeindung das Evangelium unerschrocken in der Kraft Christi verkündigen zu können. Dieses Gebet der Gemeinde zeigt mir, dass es wirklich solch einen „höheren Grund“ gibt. Auch wir sind dahin versetzt. Was ich uns wünsche, ist, dass wir dort bleiben und unser Leben vom Himmel her gestalten.

Gott schenke uns den überfließenden Segen Christi – und das jeden Tag neu!

Hans-Peter Mumssen

Hans-Peter Mumssen

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