Gedanken zur Losung für Dienstag, den 01.04.2025

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Losungswort
Der HERR schafft Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er Brot.
Psalm 146,7

Lehrtext
Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.
2. Korinther 9,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Früchte der Gerechtigkeit

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Hintergrund war ein Spendenaufruf des Apostels Paulus aufgrund der Not der Gemeinde in Jerusalem. Er sah die Geldgabe als einen geistlichen Akt. Deshalb verband er diese Gabe mit zwei geistlichen Prinzipien. Das erste lautet: Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten.(1) Das zweite betrifft die Freiwilligkeit: Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt.(2)

Diese praktische Hilfeleistung hat laut Lehrtext wiederum zwei Auswirkungen, die von Gott kommen. Erstens: Gott wird die Lücke füllen, die durch die Spende entstanden ist. Und zweitens: Er wird die Früchte der Gerechtigkeit in uns wachsen lassen. Das bedeutet nach meinem Verständnis, dass das Wesen Jesu Christi in uns immer mehr Gestalt gewinnt, wir uns furchtlos zu ihm bekennen und ein Segen für andere sind.

Die Entscheidung, etwas von uns wegzugeben – sei es Geld, Zeit oder auch Kraft –, ist letztlich eine Glaubensfrage. Glauben wir dem Gedanken: „Was du weggibst, wird dir fehlen“, so werden wir nur dann etwas fröhlich geben, wenn es aus dem Überfluss kommt. Doch selbst das kann man zurückhalten, wenn man geizig ist. Glauben wir aber, dass alles, was wir besitzen, ein von Gott anvertrautes Gut ist, gilt Folgendes: Wenn wir mit unserem Gut das tun, wozu es uns anvertraut wurde, wird Gott uns gewiss mehr anvertrauen. Gebrauchen wir es aber nur für uns, wird er uns dann noch mehr geben? Diese zweite Glaubensüberzeugung rechnet mit Gott und sieht sich in der Verantwortung vor ihm.

In diesem Licht können wir das heutige Losungswort auch so verstehen: „Der HERR schafft durch uns Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er durch uns Brot.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Kor. 9,6 [Neue Genfer Übersetzung] (2) 2.Kor. 9,7 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, du hast mir so viel anvertraut. Zeige mir bitte, wie ich deine Gaben verwenden kann, welche Zeit ich für dein Reich einsetzen und wo ich meine Kraft investieren soll. All diese Gaben kommen von dir und sollen zu dir und zu deiner Ehre zurückfließen. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.

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Gedanken zur Losung für Montag, den 31.03.2025

Losungswort
Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken!
Psalm 145,10

Lehrtext
Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
Kolosser 3,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Danke sagen

Vermutlich haben viele von uns als Kinder gelernt, dass es höflich ist, sich zu bedanken. „Wie sagt man?“, hören Kinder auch noch heutzutage. Nun geht es in den heutigen Bibelversen ebenfalls um Dankbarkeit, und zwar um Dankbarkeit gegenüber Gott. „Alle, die zu dir gehören, sollen dir danken“, heißt es im Losungswort. Damit sind jedoch keine halbherzigen Lippenbekenntnisse oder fromme Höflichkeitsfloskeln gemeint. Vielmehr geht es um Dank und Lobpreis aus tiefstem Herzen.

Nehmen wir noch einmal das Bild eines Kindes, das von seinen Eltern gemahnt wird, sich zu bedanken. Ob das Kind wirklich dankbar ist, spielt dabei eine zweitrangige Rolle. Ebenso ist die Beziehung zu der Person, bei dem es sich bedanken soll, mehr oder weniger wichtig. Das Kind soll einfach lernen, höflich zu sein und danke zu sagen. Die heutigen Bibelworte gehen jedoch weit über so etwas hinaus. Unsere Dankbarkeit Gott gegenüber wurzelt darin, dass wir seine Geschöpfe sind und er sich um uns kümmert. In dem Psalm, aus dem das Losungswort stammt, beschreibt David, der Verfasser, wie verlässlich und liebevoll Gott ist.(1) Wenn wir dies in unserer persönlichen Beziehung zu ihm hautnah erleben, ist unser Dank kein Pflichtprogramm mehr, sondern wird zur Kür, in die wir unser Bestes hineinpacken.

Wie Dank und Lobpreis aussehen können, beschreibt der Apostel Paulus im Lehrtext. Auch hier geht es nicht um etwas Äußeres: „… singt Gott dankbar in euren Herzen.“ Oft sind wir so fixiert auf den ersten Teil: Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder. Doch das geistlichste Lied bleibt eine leere Hülse, wenn das Herz nicht mitschwingt. Klingt in unserem Herzen jedoch ein Lied zur Ehre Gottes, so erfüllt es unser ganzes Sein mit großer Freude und Dankbarkeit. Gottes Gegenwart ist uns dann bewusst und die Worte zum Lobpreis entstehen fast von alleine. Ob laut oder leise, die Dankbarkeit fließt dann einfach aus uns heraus – hin zu Gott.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 145,14-20

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Ebenso danke ich dir für deinen Sohn, Jesus Christus, der uns erlöst hat, und für den Heiligen Geist, der uns tröstet und leitet. Danke auch für dein Wort, die Bibel. Öffne mir die Augen für all das Gute, das du in meinem Leben tust und schon getan hast. Ich will dich loben und lieben von ganzem Herzen. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 30.03.2025

Losungswort
Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt.
Psalm 105,7

Lehrtext
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Recht und Gerechtigkeit

Eine zentrale Botschaft in der Bibel ist, dass Gott den Menschen Ordnungen gibt, nach denen sie handeln sollen. Diese Ordnungen begrenzen Beliebigkeiten und schützen Menschen vor der Macht des Stärkeren. Wo man auch hinkommt, gibt es Ordnungen und Gesetze, die das Miteinander regeln sollen. Wurden sie von Menschen verfasst, besteht die Gefahr, dass sie einseitig das Interesse derer widerspiegeln, die sie verfasst haben. Hingegen verstehe ich Gottes Interesse darin, dass er will, dass wir leben – hier und in Ewigkeit bei und mit ihm.

Mit den Geboten kommt aber auch das Gericht. Im heutigen Losungswort lesen wir, dass sich jeder Mensch einmal vor Gott verantworten muss. Auch wenn jemand Gottes Ordnungen nicht kennt, trägt er sie zum großen Teil schon in sich. So schrieb der Apostel Paulus einmal: „Wenn sogar Menschen, die Gottes geschriebenes Gesetz nicht haben, unbewusst so handeln, wie es das Gesetz vorschreibt, so beweist das, dass sie in ihren Herzen Recht von Unrecht unterscheiden können.“(1) In diesem Sinne kann sich also niemand Gottes Gericht entziehen, ob man nun daran glaubt oder nicht.

Nun ist es ein Kernstück des Evangeliums, dass man nicht in ein Gericht kommt, wenn man an Jesus Christus glaubt. Damit werden aber beispielsweise die Zehn Gebote nicht ungültig.(2) Vielmehr nahm Jesus selbst das Gericht Gottes an unserer statt auf sich. Obwohl wir also schuldig geworden sind, spricht Gott uns in Christus Gerechtigkeit zu.

Genau wegen dieser Botschaft werden Christen bis zum heutigen Tag verfolgt. Doch gerade ihnen verspricht Jesus im Lehrtext das Himmelreich. Die Gründe für Verfolgung sind vielschichtig. Zum Teil glaube ich, viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass sie Vergebung und Erlösung brauchen. Andere fühlen sich in ihrer selbst gemachten Gerechtigkeit angegriffen. Was es auch sei – wichtig ist, dass wir uns nicht von Jesus Christus abbringen lassen. Er öffnet uns das Himmelreich.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 2,14 [Neues Leben Übersetzung] (2) Matt. 5,17-20

Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Kirchenlied „Christi Blut und Gerechtigkeit“ von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf:

Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.

Gelobet seist du, Jesu Christ,
dass du ein Mensch geboren bist
und hast für mich und alle Welt
bezahlt ein ewig Lösegeld!

Amen

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 29.03.2025

Losungswort
Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt!
Habakuk 2,20

Lehrtext
Jesus lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker?
Markus 11,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ernst nehmen

Im Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, werden die Sünden derjenigen aufgezählt, die Gott nicht ernst nahmen. In diesem Sinnzusammenhang deute ich das Losungswort folgendermaßen: Menschen, die Gott nicht ernst nahmen, sollten wissen, dass er nicht weit weg, sondern ganz nah in seinem heiligen Tempel war. Der, der richten und retten kann, war anwesend. Jeder sollte das erkennen und vor Ehrfurcht schweigen.

Im Lehrtext finden wir eine ähnliche Aussage. Jesus Christus trieb damals die Händler aus dem Tempel. Tat er es, damit die Betenden nicht gestört werden, wenn z.B. Waren durch den Tempel getragen wurden? Ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund war. Vielmehr sehe ich in dem Tempel einen Ort, an dem sich Gott und Mensch begegneten. Solch ein Ort ist heilig und verdient es, mit Respekt behandelt zu werden.

Auch heute gibt es Orte und Gebäude, in denen Menschen Gott suchen. Jedoch ist die Begegnung mit ihm nicht mehr an solche Orte gebunden. Jesus sagte einmal: „Es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. … Die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten.“(1) Weiterhin erklärte der Apostel Paulus, dass Gottes Tempel nicht mehr ein Gebäude ist. So schrieb er: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“(2) Wenn der Prophet Habakuk also sagt: „Der HERR ist in seinem heiligen Tempel“, so bezieht sich das heute auf die Gemeinde Jesu Christi.

Manchmal frage ich mich, ob uns Christen klar ist, wer wir eigentlich sind. Auf der einen Seite sind die Menschen, die zur Gemeinde Jesu Christi gehören, ganz normale Leute – manchmal einfach, manchmal auch schwierig. Und doch sind wir der Ort, an dem der lebendige Gott den Menschen begegnen will. Nehmen wir das ernst?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) aus Joh. 4,21-23 [Neues Leben Übersetzung] (2) 1.Kor. 3,16 [Luther 2017]

Gebet:
Vater im Himmel, in deinem Wort lesen wir, dass wir der Tempel deines Geistes sind. Dafür will ich dir danken. Es erfüllt mich aber auch mit Ehrfurcht, dass du durch uns – also auch durch mich – anderen Menschen begegnen willst. Hilf mir bitte, dass ich diese hohe Berufung erkenne und ernst nehme. Wirke in mir und durch mich, damit der Name deines Sohnes Jesus geehrt wird. Befreie mich von Störfaktoren, diesen „kleinen Händlern“, die mich meine geistliche Berufung vergessen lassen. Das alles bitte ich im Namen Jesu Christi, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 28.03.2025

Losungswort
Der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun mit ihren Flügeln, er wird beschirmen und erretten, schonen und befreien.
Jesaja 31,5

Lehrtext
Jesus sprach zu den Jüngern: Geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Matthäus 10,6-7

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Unter seinen Flügeln

In den heutigen Bibelversen geht es speziell um Israel und Jerusalem. Thematisiert werden sowohl eine äußere als auch eine innere Errettung. Nach außen bedeutete dies Schutz vor Feinden und Befreiung von ihnen. Damit waren die inneren Probleme Israels allerdings nicht gelöst. Immer wieder verfielen sie in Götzendienst sowie Ungerechtigkeit und missachteten Gottes Willen. Umso bedeutsamer ist es, dass Gott sie nicht einfach fallen ließ. So schickte er zahlreiche Propheten, die Israel zur Umkehr aufriefen – wie den Propheten Jesaja, von dem das heutige Losungswort stammt.

Im Lehrtext beauftragte Jesus seine Jünger damit, Israel zu verkündigen, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen war. Die Jünger sollten sich ausdrücklich nur an Israeliten wenden, denn es heißt: „Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“(1) Nicht wenige erhofften sich von Jesus eine äußere Befreiung, als er vom Reich Gottes sprach. Als er diesen Vorstellungen aber nicht entsprach, wandten sich viele wieder von ihm ab. Diejenigen, die bei ihm blieben, begriffen jedoch immer mehr: Gott will eine innere Befreiung schenken.(2) Das Himmelreich, von dem Jesus sprach, besteht nicht in der Verbesserung von schlechten Umständen, sondern in der Erneuerung des inneren Menschen. Diese Möglichkeit sollte zuallererst das Volk des ersten Bundes, also Israel, erhalten.

Doch weil Gott alle Menschen liebt, ließ er die Nachricht vom Himmelreich in die ganze Welt kommen. Dennoch ist seine Verbindung zu Israel ungebrochen. So ruft er bis heute nicht nur in den Nationen, sondern auch in Israel zur Umkehr. Denn egal, woher ein Mensch kommt – alle brauchen diese innere Erneuerung, die Gott durch Jesus Christus schenkt.(3)

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Matt. 10,5-6 [Luther 2017] (2) Joh. 6,68 (3) Joh. 3,3

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hast, um uns zu erretten und zu befreien. Lass mich mehr und mehr erkennen, was das für mein Leben bedeutet. Und segne dein Volk Israel damit, Jesus als den von dir gesandten Messias zu erkennen. Dein Reich komme, Herr, unter uns, in Israel und überall. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 27.03.2025

Losungswort
Lobet Gott in den Versammlungen.
Psalm 68,27

Lehrtext
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apostelgeschichte 2,46-47

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Zurück zum Ursprung

Im heutigen Losungswort wird dazu aufgerufen, gemeinsam Gott zu loben. Im vorausgehenden Vers heißt es sogar: „Die Sänger gehen voran, danach die Spielleute inmitten der Mädchen, die da Pauken schlagen.“(1) Doch wozu der ganze Aufwand? Offensichtlich geht es hier ja nicht um ein Konzert, das jemand hören soll. Worum geht es aber dann?

Ich denke, die eigentliche Frage ist nicht, was wir davon haben, wenn wir Gott loben. Auch nicht, was Gott davon hat. Vielmehr reagieren wir auf ihn. Lobpreis ist im gewissen Sinne ein Echo auf seine Güte, ein Ausdruck unserer Dankbarkeit und Bewunderung. Im Grunde hätte jeder Mensch einen Anlass, Gott zu loben, denn er lässt die Sonne für Böse und Gute aufgehen und sendet Regen für die Gerechten wie für die Ungerechten.(3) Doch nicht in jedem entsteht dieses Echo. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass jemand, der in Jesus Christus Vergebung, Erlösung, ewiges Leben und einen direkten Zugang zu Gott gefunden hat, nicht den Drang empfindet, ihn zu loben.

So erging es auch den ersten Christen. Ihre Reaktion auf Gottes Güte wird im Lehrtext beschrieben. Unter anderem, dass sie einmütig waren, sich an verschiedenen Orten trafen und Gott mit allem, was sie taten, lobten. Sie taten es mit einem lauteren Herzen, hatten also keine heimlichen Hintergedanken. So wurden ihre Zusammenkünfte und Gottesdienste authentisch und fanden Beachtung beim ganzen Volk.

Wie ist das bei uns? Leben wir noch in dieser ursprünglichen Freude, dem Drang, Gott zusammen mit unseren Glaubensgeschwistern zu loben? Was tun wir, wenn uns die Musik nicht gefällt? Wenn wir Gott gemeinsam loben wollen, brauchen wir auch eine gemeinsame Form, die nicht unbedingt jedem zusagt. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, immer wieder zum Ursprung unserer Freude und Dankbarkeit zurückzukehren: Jesus Christus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 68,26 [Luther 2017] (2) Ps. 150,1-6 (3) Matt. 5,45 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, heute möchte ich dich darum bitten, in mir die Freude an Jesus Christus neu zu entfachen. Entfache auch neu den Drang, dich mit meinen Glaubensgeschwistern zusammen zu loben. Hilf mir, mich nicht am Stil der Musik oder an anderen Bestandteilen eines Gottesdienstes zu stören. Befreie mich da von inneren Blockaden. Ich will dir von ganzem Herzen danken, dass du mich erlöst hast. Danke, Vater, für Jesus Christus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 26.03.2025

Losungswort
Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.
Psalm 34,7

Lehrtext
Jesus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frei von bedrückenden Lasten

Das heutige Losungswort schildert Davids Dankbarkeit, nachdem Gott sein Flehen erhört hatte. Er hatte sich in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, doch Gott hatte ihm herausgeholfen. Hier hatte sich ein Mensch in seiner Not an Gott gewandt. Im Lehrtext hingegen wendet sich Gott an uns: Jesus Christus rief die Menschen auf, zu ihm zu kommen. Wer aber wird darauf reagieren? Ich meine, diejenigen, die ihre Lasten spüren und davon frei werden möchten.

Nun setzte Jesus seinen Ruf mit folgenden Worten fort: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“(1) Er nimmt uns also unser Joch nicht einfach ab, sondern tauscht es mit seinem. Zudem sollen wir von ihm lernen, ebenso sanftmütig und demütig zu sein wie er.

Einige empfinden diesen Aufruf Jesu beschwerlicher als die Lasten, die sie bisher getragen haben. Vor Jahren las ich einmal folgenden Spruch an einer Hauswand: „Wer sich nicht rührt, spürt seine Fesseln nicht.“ Jesus fordert uns auf, uns zu rühren, zu ihm zu kommen und von ihm zu lernen. Wenn wir das tun, spüren wir plötzlich unsere Fesseln. Sanftmut und Demut sind nicht Eigenschaften, die wir einfach einschalten können. Gerade in Konfliktsituationen drängen sich ganz andere Gedanken und Gefühle auf. Doch genau diese Lasten, die sich an uns geheftet haben, will Jesus durch seine Last ersetzen. Diese besteht meiner Ansicht nach darin, ihm zu vertrauen und uns zu ihm zu bekennen, auch wenn wir deswegen vielleicht abgelehnt werden.

In gewissem Sinne befreit uns Jesus Christus von unserer alten Natur und schenkt uns stattdessen seine Natur. David erlebte Gottes Hilfe darin, dass dieser ihn aus einer äußeren Gefahr rettete. Bei Jesus hingegen können wir erleben, dass er uns aus unserer inneren Not befreit. Wollen wir das?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 11,29-30 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für jede Gebetserhörung. Am meisten aber danke ich dir, dass du meine Last mit deiner Last tauschst. Du machst mich von innen frei und verwandelst mich in dein Wesen. Was für ein Geschenk – danke, Herr. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 25.03.2025

Losungswort
Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.
1. Mose 6,9

Lehrtext
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
1. Petrus 1,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Auf Gott ausgerichtet

Im heutigen Losungswort geht es um Noah. In einer Zeit, als Gott die Menschheit aufgrund ihrer Bosheit vernichten wollte, war Noah der Einzige, der vor Gott bestehen konnte. Die ihn kannten, wussten um sein vorbildliches Leben, was jedoch keinen Einfluss auf sie hatte. Über sie heißt es: „Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben. Keiner wollte von Gott etwas wissen, niemand beachtete das Recht und die Gesetze. Es gab nur ein Gesetz: Grausamkeit.“(1)

Noah und seine Familie lebten also nach Standards, die für andere belanglos waren. Entscheidend für Noahs Geschichte war, dass er an seiner Ausrichtung an Gott festhielt. Er „wandelte mit Gott“, heißt es im Losungswort, was bedeutet, dass er sein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott führte. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, was Noah entgegen all dem, was um ihn herum passierte, befähigte, um an dem festzuhalten, was er vor Gott als richtig empfand.

Im Lehrtext lesen wir ebenfalls von einer Ausrichtung: Wir sollen unser Leben so führen, wie Gott ist, nämlich „heilig“. Doch ist es überhaupt möglich, diese Aufforderung des Apostels Petrus umzusetzen? Mit Sicherheit nicht aus eigener Kraft. Deshalb kommt vor allen Handlungen und Bestrebungen die Ausrichtung auf Gott. Heilig zu sein, bedeutet weder, möglichst viele gute Taten zu tun, noch sich darum abzumühen, Sünde zu vermeiden. Viel wichtiger ist es, mit dem in Gemeinschaft zu leben, der heilig ist: Gott. In seiner Gegenwart wird erkennbar, was gut und richtig, aber auch, was böse oder falsch ist. Es war Noahs Nähe zu Gott, die ihm half, in einer wirklich bösen Zeit das Richtige zu tun.

So wird es auch unsere Nähe zu dem heiligen Gott sein, die uns Wegweisung in unserer Zeit gibt. Solange wir auf ihn ausgerichtet bleiben, können wir in allen Umständen und Herausforderungen auf seine Führung hoffen und vertrauen. In Jesus Christus finden wir Wegweisung, Schutz, Gerechtigkeit und Heiligung.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Mos. 6,11 [Hoffnung für alle]

Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 27:

Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr beschützt mich vor Gefahr – vor wem sollte ich erschrecken? Wenn böse Menschen kommen, um mich zu vernichten, wenn meine Feinde und Verfolger mich angreifen, dann werden sie stolpern und stürzen. Ein mächtiges Heer umzingelt mich, dennoch fürchte ich mich nicht. Auch wenn sie mich angreifen, bleibe ich voller Zuversicht. Eine einzige Bitte habe ich an den Herrn. Ich sehne mich danach, solange ich lebe, im Haus des Herrn zu sein, um seine Freundlichkeit zu sehen und in seinem Tempel still zu werden. Denn er wird mich aufnehmen, wenn schlechte Zeiten kommen, und mir in seinem Heiligtum Schutz geben. Er wird mich auf einen hohen Berg stellen, wo mich niemand erreichen kann.
Ps. 27,1-5 [Neues Leben Übersetzung]
Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 24.03.2025

Losungswort
Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt.
1. Samuel 3,18

Lehrtext
Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr.
Johannes 21,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ehrfurcht vor Gott

Der Hintergrund zum heutigen Losungswort ist ungewöhnlich. Als der Prophet Samuel noch ein Kind war, wurde er vom Propheten Eli unterrichtet. Allerdings hatte Eli ein Problem: Seine Söhne, die auch Priester waren, missbrauchten ihr Amt. Doch Eli ließ sie gewähren. Damit versündigte er sich gegen Gott. Nun hatte Samuel eines Nachts eine Erscheinung, in der Gott ihm mitteilte, dass er Eli und dessen Haus aufgrund seiner Sünde richten werde. Als Samuel auf Elis Drängen hin erzählte, was Gott zu ihm gesagt hatte, antwortete Eli: „Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt.

Eli akzeptierte also diese Gerichtsankündigung. Er versuchte nicht, sie zu verhindern, änderte aber auch nicht sein Verhalten. Ihm war bewusst, dass diese Worte von Gott dem Herrn kamen und nicht eine Idee Samuels waren. Zudem hatte ihm bereits zuvor ein anderer Prophet etwas Ähnliches mitgeteilt.(1) Was mich wundert, ist, dass Eli nicht versuchte, mit Gott zu reden und ihn um Vergebung zu bitten. Er reagierte auf Gott wie auf ein unveränderbares Schicksal, das ihn so oder so ereilen würde.

Von der Ehrfurcht, die Eli vor Gott hatte, können wir, wie ich meine, durchaus etwas lernen. Ehrfurcht vor Gott schließt ebenfalls Ehrfurcht vor seinem Wort mit ein. Aber gerade Gottes Wort fordert uns eigentlich auch heraus, darauf zu reagieren und es nicht nur passiv zu akzeptieren.

Im Lehrtext ist es die Ehrfurcht vor dem auferstandenen Jesus Christus, die für die Jünger eine Rolle spielte. So wagten sie nicht, ihn zu fragen, wer er ist. Offensichtlich erkannten sie ihn nicht an seiner äußeren Erscheinung, sondern nur an seinem Auftreten und seiner Handlung. Die Ehrfurcht der Jünger führte aber nicht zu einer passiven Unterwürfigkeit. Sie aßen zusammen und sprachen miteinander. So entnehme ich den heutigen Bibelversen diese Botschaft: Ehrfurcht vor Gott will uns in ein Gespräch mit ihm führen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Sam. 2,27-36

Gebet:
Vater im Himmel, du bist der allmächtige Gott. Alles muss sich vor dir beugen – und doch darf ich dich Vater nennen. Du willst nicht nur zu mir, sondern auch mit mir reden. Manchmal kann ich deine Güte kaum fassen, doch ich danke dir dafür. Danke, Vater, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 23.03.2025

Losungswort
Ich will des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not.
Psalm 59,17

Lehrtext
Paulus schreibt: Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß.
Apostelgeschichte 26,22

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottvertrauen

Psalm 59, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt mit der Bitte Davids, Gott möge ihn vor seinen Feinden erretten. Anstatt aber seiner Angst Raum zu geben, wollte er den Tag damit beginnen, Gott zu rühmen. Allen Ängsten und Befürchtungen zum Trotz wollte er bekennen, dass Gott sein Schutz und seine Zuflucht in der Not ist. Versuchte David, sich damit selbst zu manipulieren?

Seit 1952 gibt es eine Lehre, die den Anspruch hat, dass man mit ihr Alltagsprobleme besser bewältigen kann. Sie nennt sich: „Positive Thinking“ – „positives Denken“.(1) Man betrachtet Herausforderungen optimistisch, prognostiziert ein gutes Ende und versucht, niederdrückende Gedanken zu vermeiden. Die Theorie ist, dass man am Ende das bekommt, was man zuvor gedacht oder gesagt hat. In abgewandelter Form existiert solch ein Denken auch unter einigen Christen. War David also ein positiver Denker?

Das glaube ich nicht, sondern eher, dass David auf Gottes Allmacht und Güte vertraute. Er musste also nicht künstlich eine positive Zukunft beschwören. Gott würde ihn auch bewahren, wenn er vor Angst vergeht. Jemand sagte einmal: „In Gedanken sterben wir tausend Tode, in Wahrheit aber nur einen.“ Wenn wir unseren Ängsten und Befürchtungen zu viel Raum geben, bedeutet das nicht, dass diese auch eintreffen. Sie fangen aber an, unser Vertrauen zu Gott zu erschüttern. Bekennen wir dagegen Gottes Güte und Schutz, stärkt das unser Vertrauen.

Auch der Apostel Paulus war in seinem Dienst oft mit Ängsten konfrontiert. Doch im Rückblick sah er, wie Gott ihn durch alles hindurchgebracht hatte – so lesen wir es im Lehrtext. Für mich bedeutet das: Gott wird auch uns durchbringen. Unser Schicksal liegt in seinen Händen – und er meint es gut mit uns. In dieser Zuversicht können wir trotz unserer Ängste seine Güte rühmen und darauf vertrauen, dass er ein Helfer in der Not ist.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) http://en.wikipedia.org/wiki/The_Power_of_Positive_Thinking

Als Gebet heute ein Ausschnitt aus dem Lied „Meine Zeit steht in deinen Händen“:

Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

Sorgen quälen und werden mir zu groß.
Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein?
Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los.
Vater, du wirst bei mir sein.

Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
Text & Melodie: Peter Strauch

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 22.03.2025

Losungswort
Es kommt die Zeit, da werde ich meinen Geist ausgießen über alle Menschen.
Joel 3,1

Lehrtext
Petrus sprach: Jesus ist nun zur Rechten Gottes erhöht und hat vom Vater die verheißene Gabe, den heiligen Geist, empfangen, den er jetzt ausgegossen hat, wie ihr seht und hört.
Apostelgeschichte 2,33

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die verheißene Gabe

In den heutigen Bibelversen geht es um das Versprechen Gottes, seinen Geist in einem noch nie da gewesenen Maß auszugießen. Für Israeliten zur Zeit Joels musste die Verheißung, Gott wolle seinen Geist „über alle Menschen“ ausgießen, schwer zu begreifen gewesen sein. Schon alleine, dass sie – immerhin das auserwählte Volk – vom Geringsten bis zum Höchsten gleichzeitig mit Gottes Geist erfüllt würden, war etwas kaum Vorstellbares. Aber „alle Menschen“ – also auch Heiden?

So ist es nicht verwunderlich, dass viele erst einmal nicht begriffen, was am Pfingsttag in Jerusalem geschah, als Gott seinen Geist auf die versammelten Jünger Jesu ausgoss. Im Lehrtext erklärte der Apostel Petrus den Umstehenden, die meinten, sie hätten es mit Betrunkenen zu tun, was es mit diesen Ereignissen auf sich hatte. Dabei bezog er sich direkt auf den Propheten Joel und sagte sinngemäß: „Diese Prophezeiung erfüllt sich gerade vor euren Augen!“(1) Hat nun das, was damals geschah, auch für uns heute eine Bedeutung? Ich denke, ja.

Bis heute hat Gott nicht aufgehört, Männer, Frauen und Kinder mit dem Heiligen Geist zu erfüllen. Waren es im Alten Bund nur wenige, die das erleben durften, so gilt für uns heute: „Gott hat uns mit dem Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat, auch seine Liebe ins Herz ausgegossen.“(2) Ebenso heißt es: „Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, sind Kinder Gottes.“(3) Die Erfüllung mit der verheißenen Gabe, von der Petrus sprach, fand erstmalig an jenem Pfingsttag statt – und sie findet immer noch dort statt, wo wir unsere Herzen für Jesus Christus öffnen. Wir brauchen den Heiligen Geist, um Jesus als den Christus zu erkennen. Wir brauchen seine Kraft, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Wir brauchen ihn, um Gott in Wahrheit und im Geist anzubeten.(4) Wie gut, dass Gott ihn uns nicht vorenthält!

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Apg. 2,1-16 (2) Röm. 5,5 [Neue Evangelistische Übersetzung] (3) Röm. 8,14 [Basis Bibel] (4) Joh. 4,23

Als Gebet heute die erste Strophe des Liedes „O komm, du Geist der Wahrheit“:

O komm, du Geist der Wahrheit
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer,
rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer
den Herrn bekennen kann.
Text: Philipp Spitta (1801-1859)

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 21.03.2025

Losungswort
Den Demütigen wird der HERR Gnade geben.
Sprüche 3,34

Lehrtext
Es entstand auch ein Streit unter den Jüngern, wer von ihnen als der Größte gelten könne. Jesus aber sagte zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste, und wer herrscht, werde wie einer, der dient.
Lukas 22,24-26

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein demütiges Wesen

Im heutigen Losungswort geht es um Demut – oder besser gesagt um den Lohn der Demut. Demut ist also nicht nur eine gute Charaktereigenschaft, sondern bewirkt auch, dass Gott darauf mit Gnade reagiert. Diese Gnade ist sehr wichtig. Sie kompensiert die Nachteile, die ein aufrichtig demütiger Mensch oft in Kauf nimmt.

Nun konkretisiert Jesus Christus im Lehrtext, wie Demut praktisch aussehen kann und soll. Als die Jünger sich stritten, „wer von ihnen als der Größte gelten könne“, machte Jesus etwas Grundsätzliches klar. So sagte er: „Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern.“ Dieser Satz hat es in sich. Jesus beschreibt hier eine Form von Hochmut, die sich moralisch rechtfertigt: Sie „lassen sich als Wohltäter feiern.“ Genauso soll es also nicht sein. Doch wie soll es denn unter uns Christen sein?

Jesus sagt nicht, dass herrschen oder leiten grundsätzlich negativ ist, solange es aufrichtig als Dienst verstanden wird. Auch wenn jemand der Größte sein will, also salopp gesagt „den Hut aufhaben“ möchte, ist das nicht von vornherein schlecht. Er bzw. sie soll aber nicht darauf aus sein, andere zu dominieren, sondern soll diese höher wertschätzen als sich selbst. Christliche Leiter leiten also in einer Gesinnung der Demut, die nicht nur äußerlich so erscheint.

Was Jesus hier sagte, beschreibt auch sein eigenes Handeln. Als er seinen Jüngern die Füße wusch, gab er ihnen ein Beispiel, wie sie sich untereinander verhalten sollen.(1) Nun liegt es an uns, Jesu Worte mit seiner Hilfe umzusetzen. Gott schenke uns diese Gnade, besonders da, wo uns andere Menschen anvertraut sind.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 13,3-17

Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast vielen Menschen Verantwortung über andere gegeben. Dazu gehören Verantwortung über Kinder, Mitarbeiter, eine Gemeinde, Leute aus der Stadt oder sogar über ein ganzes Volk. Bitte vergib uns, wenn wir andere von oben herab behandelt haben. Vergib uns auch, wenn wir heimlich nach Macht und Ansehen gestrebt haben. Schenke uns deine Demut, mit der du uns bis heute dienst, obwohl du der Herr über alles bist. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 20.03.2025

Losungswort
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
Psalm 138,3

Lehrtext
Jesus spricht: „Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“
Lukas 11,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glaube und Geduld

Im heutigen Losungswort dankt David Gott voller Vertrauen, dass dieser ihn erhört, wenn er ihn anruft. Lässt man diese Worte auf sich wirken, hört man nicht selten Zweifel: „Ist das wirklich immer so, dass Gott unsere Gebete erhört? Hatte nicht David selbst daran gezweifelt?“ Tatsächlich lesen wir in einem anderen Psalm Davids: „Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.“(1) Doch selbst in diesem Psalm, der sich prophetisch auf die Kreuzigung Jesu Christi bezieht, heißt es später: „Du hast mich erhört!“(2) Manchmal urteilen wir zu schnell. Was heute noch als Problem erscheint, kann sich morgen schon gelöst haben.

Mitunter neigt man dazu, den momentanen Zustand zu verewigen und zu sagen: „Gott antwortet nicht, wenn ich ihn um etwas bitte.“ Doch eigentlich können wir nur sagen: „Bis heute hat Gott auf meinen Ruf noch nicht geantwortet.“ Ein wesentliches Element unseres Glaubens ist, dass wir Gott beim Wort nehmen. Wenn sich dieses noch nicht erfüllt hat, warten wir eben darauf, dass es sich erfüllt. Genauso können wir das, was Jesus im Lehrtext sagt, beim Wort nehmen. Zunächst forderte er seine Zuhörer auf, zu bitten, zu suchen und anzuklopfen. Doch dann machte er klar: Bei Gott gibt es kein „Vielleicht“. Wer bittet, wird wirklich empfangen; wer sucht, wird wirklich finden; und wer anklopft, dem wird wirklich aufgetan.

Persönlich muss ich sagen: Ich habe mit der Zeit gelernt, zu warten, anstatt mich mit Zweifeln zu belasten. Sollte Jesus Christus uns belügen, oder sind seine Zusagen nur gut gemeinte Wünsche? Das kann ich nicht glauben. So möchte ich uns Mut machen, im Glauben an dem festzuhalten, was er uns zugesagt hat. Deshalb heißt es: Werdet also nicht gleichgültig, sondern nehmt euch die zum Vorbild, die unbeirrt und voll Vertrauen auf das ihnen zugesagte Erbe warteten und die es daher auch in Empfang nehmen werden.(3)

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 22,3 [Luther 2017] (2) Ps. 22,22 [Luther 2017] (3) Hebr. 6,12 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du unsere Gebete erhörst. Du weißt, dass wir manchmal von Zweifeln befallen werden und unsere Hoffnung verlieren. Ich will aber darauf vertrauen, dass du alles wahr machen wirst, was du uns zugesagt hast. Hilf mir bitte, den Glauben zu bewahren. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 19.03.2025

Losungswort
Hiob antwortete dem HERRN: Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.
Hiob 40,3-4

Lehrtext
Paulus schreibt: „Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“
1. Korinther 13,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Hand auf den Mund

Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal erlebt, dass man etwas gesagt hatte, was man im Nachhinein korrigieren oder sogar zurücknehmen musste? Das heutige Losungswort aus dem Munde Hiobs bringt genau das zum Ausdruck, denn er fährt folgendermaßen fort: „Ich habe mehr geredet, als ich sollte, noch einmal tu ich es bestimmt nicht mehr!“(1)

Nun war Hiobs Gegenüber nicht irgendjemand – es war der allmächtige Gott persönlich. Da kann man durchaus verstehen, dass Hiob sich als „zu gering“ ansah. In seiner Not hatte er seine Fragen zu Gott gebracht, bekam aber eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hatte. Salopp gesagt ließ ihn Gott wissen: „Du spielst nicht in meiner Liga!“ Diese Erkenntnis ließ Hiob seine Hand auf den Mund legen. Doch nicht, um nicht mehr mit Gott zu reden, sondern um sich neu und bewusst vor dem Herrscher über alles zu beugen.

Im Lehrtext ist es der Apostel Paulus, der ganz bescheiden von sich sagt: „Jetzt erkenne ich stückweise“. Dabei hatte er einen Hintergrund, mit dem er hätte auftrumpfen können: Er gehörte zum Volk Israel und hatte vorbildlich nach dem Gesetz gelebt. Doch all diese vermeintlichen Vorzüge hatten ihn dazu geführt, die entstehende Gemeinde Christi auf das Schärfste zu verfolgen.(2) Nachdem Christus ihm begegnet war, sah er das, was er vorher für einen Vorzug gehalten hatte, völlig anders: Er betrachtete es als Dreck.

Paulus hatte hautnah erlebt, dass eine Erkenntnis in die Irre, ja sogar zu fatalen Fehlern führen kann, wenn man ihr blind folgt. Wenn die Verbindung zu dem lebendigen Gott fehlt, hält man manche Erkenntnis für vollständig, die es noch gar nicht ist. Das gilt übrigens auch für Menschen, die mit ihrem Glauben argumentieren. Ich denke, etwas mehr Bescheidenheit und das Bewusstsein, dass auch unsere Erkenntnis „stückweise“ ist, wird uns helfen, manchmal die „Hand auf den Mund“ zu legen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Hiob. 40,5 [Hoffnung für alle] (2) Phil. 3,4-6

Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 19:

Wer aber kann erkennen, ob er nicht doch vom rechten Weg abkommt? Vergib mir die Sünden, die ich selbst nicht bemerkt habe! Bewahre mich vor gewissenlosen Menschen und lass nicht zu, dass sie Macht über mich gewinnen; dann werde ich dir nie mehr die Treue brechen und frei sein von schwerer Schuld. Herr, lass dir meine Worte und meine Gedanken gefallen! Bei dir bin ich geborgen, du bist mein Retter!
Amen.
Ps. 19,13-15 [Hoffnung für alle]

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 18.03.2025

Losungswort
HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Jeremia 16,19

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.
2. Timotheus 1,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

„Ich weiß, an wen ich glaube“

Woher kommt diese Glaubensgewissheit, die der Apostel Paulus im heutigen Lehrtext zum Ausdruck bringt? Ich denke, sie ist ein Geschenk Gottes, der uns durch seinen Heiligen Geist mit einer inneren, ja kindlichen Gewissheit erfüllt, dass er uns nicht fallen lässt. Doch auch unsere Erfahrungen mit Gottes Güte schenken uns Sicherheit für die Zukunft. Der Prophet Jeremia hatte diese Gewissheit, als er im Losungswort schrieb: „HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!“ Zuvor hatte er ein schreckliches Gericht Gottes angekündigt, in dem es keine Gnade und Barmherzigkeit geben würde.(1) Sein Volk sollte weggeführt werden, weil sie anderen Göttern gedient und Gottes Gebote missachtet hatten.(2)

Nun war Jeremia selbst ein Teil seines Volkes. Er stand nicht außerhalb, sondern musste alles mit ansehen und auch mit erleiden. Doch in seinem Inneren gab es bildlich gesehen eine Insel der Hoffnung und des Glaubens. Darauf flüchtete er sich und hielt daran fest: „HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!“ Jeremia wusste, an wen er glaubte. Paulus wusste, an wen er glaubte. Wissen wir es auch?

Unser Glaube ist nicht davon abhängig, was andere Menschen glauben. Glaube ist ein Geschenk Gottes, und wir tun meines Erachtens gut daran, dieses Geschenk zu pflegen. So schrieb Paulus im Brief an die Epheser: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“(3) Viele Fragen können wir nicht beantworten. Zum Beispiel: „Warum glauben die einen und andere nicht?“ Was wir aber können, ist, die Gabe des Glaubens in unserem Leben zu gebrauchen. Paulus wusste nicht nur, an wen er glaubt, sondern auch, dass Gott das bewahren kann, was ihm anvertraut wurde. Was aber war das? Es war das Evangelium Jesu Christi zu unser aller Rettung. Was ist es nun, was Gott uns anvertraut hat?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jer. 16,5 (2) Jer. 16,11-13 (3) Eph. 2,8 [Luther 2017]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für die Gnade, an Jesus Christus glauben zu können. Bewahre bitte diesen Glauben und hilf mir, mein Leben darauf auszurichten. Ich bin überzeugt, dass du jedem von uns etwas von dir anvertraust. Bitte zeige uns, was es ist, bewahre es und hilf uns, es zum Segen für andere einzusetzen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 17.03.2025

Losungswort
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!
Micha 7,18

Lehrtext
Maria sprach: Gott gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf.
Lukas 1,54

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott hat Gefallen an Gnade

Im heutigen Losungsvers aus dem Ende des Buches Micha wird Gottes Gnade und Barmherzigkeit beschrieben. Am Anfang seines Buches kündigte Micha dem Volk Israel Gottes Gericht an. Er sah keine Möglichkeit, dem zu entrinnen. Doch im Losungsvers wird verheißen, dass Gott sich am Ende derer, die übrig geblieben sind, wieder erbarmen wird.

Auch im Lehrtext geht es um das Erbarmen Gottes gegenüber seinem Volk Israel. Maria, die Mutter Jesu, hatte erkannt, dass das Kind, mit dem sie schwanger war, einmal ihr Volk retten wird. Damals lebten die Israeliten unter der Fremdherrschaft der Römer. Am Ende ging es jedoch nicht um die Befreiung von den Römern, sondern um die Erlösung von unseren Sünden. Diese sind die wahre Ursache für viel menschliches Leid.

Im Grunde sehe ich bis heute unser wirkliches Problem in der Gottesferne, in der viele Menschen leben. Damals sagten Leute zu Micha: „Ist nicht der HERR unter uns? Es kann kein Unglück über uns kommen.“(1) Ihnen war nicht klar, wie fern sie in Wirklichkeit von Gott waren, weil sie falschen Propheten glaubten und damit ihr Handeln rechtfertigten. So klagte Micha an, dass sie wehrlosen Menschen deren Besitz raubten.(2) Doch letztendlich sah er sich selbst auch als jemanden, der ohne Vergebung nicht bestehen kann.(3) Wenn Gott nicht Gefallen an Gnade hätte, wo wären wir dann? Welche Hoffnung würde uns dann noch tragen?

Nun könnte man denken: Wenn jemand seine Sünde nicht erkennt, kann er auch keine Gnade bei Gott finden. Doch bei Gott ist es ganz anders – das begeistert mich. Es ist seine Gnade, die uns im Licht Christi erkennen lässt, dass wir persönlich Vergebung und Erlösung brauchen. Und dieselbe Gnade schenkt uns eine innere Glaubensgewissheit, dass Jesus Christus alles für uns bezahlt hat. Ja, „wo ist solch ein Gott, wie du bist“?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Mich. 3,11 [Luther 2017] (2) Mich. 2,2 (3) Mich. 7,9

Als Gebet heute das Lied: „Wo ist solch ein Gott, so wie du“

Wo ist solch ein Gott so wie du,
der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld seines Volkes,
der an seinem Zorn nicht ewig festhält,
denn er ist barmherzig.
Wo ist solch ein Gott, so wie du?

Jahwe wird sich unser wieder erbarmen,
unsere Schuld unter seine Füße treten
und alle unsere Sünden
in die Tiefen des Meeres werfen.
Wo ist solch ein Gott, so wie du?

Denn Jahwe ist barmherzig
und er ist von großer Kraft,
vor dem jeder Mensch schuldig ist.
Wo ist solch ein Gott?

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 16.03.2025

Losungswort
Ich sprach, als es mir gut ging: Ich werde nimmermehr wanken. Aber als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.
Psalm 30,7.8

Lehrtext
Jesus spricht: „Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
Johannes 16,22

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Verwandelte Klage

Psalm 30, aus dem das heutige Losungswort stammt, verfasste David zur Einweihung des Tempels. Er berichtet, dass er recht unbekümmert und selbstsicher in die Zukunft gesehen hatte. Anscheinend hatte er aber vergessen, dass die guten Umstände, in denen er sich befand, ihren Ursprung in Gottes Zuwendung hatten. Umso größer war Davids Schrecken, als Gott sich von ihm abwandte. Plötzlich war ihm wieder bewusst, wer die Quelle aller Freude und Sicherheit war: Gott. In Davids Beziehung zu Gott gab es sowohl Höhen als auch Tiefen. Darum lobte er Gott, als er schließlich den Tempel einweihen durfte, mit diesen Worten: „Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.“(1)

Von solch einer verwandelten Klage spricht auch Jesus Christus im Lehrtext, als er versuchte, seine Jünger auf sein Leiden vorzubereiten. Obwohl sie noch nicht verstanden, was er ihnen damit sagen wollte, stärkte es sie in ihrem Glauben, sodass sie zu ihm sagten: „Wir haben nun erkannt, dass du alles weißt, noch ehe wir dich fragen. Darum glauben wir dir, dass du von Gott gekommen bist.“(2)

Wie ist das bei uns – ganz besonders dann, wenn wir durch etwas Schweres hindurch müssen und Fragen an Gott haben? Jesus Christus versprach den Jüngern eine Freude, die ihnen niemand mehr nehmen kann. Sie bezieht sich jedoch nicht auf das Irdische, dennoch hat sie einen großen Einfluss auf unser Leben hier und jetzt. Genau das beschrieb David unmittelbar vor dem Losungswort, als er sagte: „Nur einen Augenblick streift uns sein Zorn, aber ein Leben lang währt seine Güte. Wenn wir am Abend noch weinen und traurig sind, so können wir am Morgen doch vor Freude wieder jubeln.“(3)

Das macht mir Mut: Ich darf traurig sein und weinen – und mich doch wieder in Gott freuen. Denn er ist bei mir.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 30,12 [Luther 2017] (2) Joh. 16,30 [Hoffnung für alle] (3) Ps. 30,6 [Hoffnung für alle]

Gebet:

Herr Jesus Christus, danke, dass du in mein Leben gekommen bist. Du allein schenkst eine Freude selbst im Leid. So bitte ich dich für diejenigen, die zurzeit traurig sind und leiden: Schenke ihnen diese Freude, die ihnen niemand mehr nehmen kann. Verwandle ihre Klage und offenbare ihnen deine Güte immer wieder neu. Gelobt sei dein Name, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 15.03.2025

Losungswort
Du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird.
Jesaja 62,2

Lehrtext
Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden!
2. Korinther 5,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Neues ist entstanden

Eines Nachts kam ein Pharisäer namens Nikodemus zu Jesus. Er hatte erkannt, dass Jesus von Gott gesandt war, und wollte mehr von dessen Lehre erfahren. Als Erstes sagte Jesus zu ihm: „Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“(1) Nikodemus wunderte sich: „Wie kann ein Mensch, wenn er alt geworden ist, noch einmal geboren werden? Er kann doch nicht in den Leib seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!“(2) Daraufhin fragte Jesus ein wenig später erstaunt: „Du als Lehrer Israels weißt das nicht?“(3) Woher aber sollte Nikodemus wissen, dass wir von Neuem geboren werden müssen? Nun, etliche Propheten Israels hatten bereits von einer neuen Schöpfung gesprochen.

Diese neue Schöpfung bezieht sich auf alle Bereiche: Gott will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen.(4) Vor allem aber will er in uns etwas neu machen. Im Losungswort lesen wir von einem neuen Namen. Was das bedeutet, erfahren wir ein wenig später. Dort heißt es: Wie ein junger Mann sich mit seinem Mädchen verbindet, so wird sich dein Schöpfer für immer mit dir verbinden.(5) Doch Gott will nicht nur die Umstände und die Welt um uns herum neu machen. Schon der Prophet Hesekiel schrieb, dass Gott ein neues Herz und einen neuen Geist in uns legen will.(6)

All das bewahrheitet sich, wenn wir zu Christus gehören – das ist die Botschaft des Lehrtextes. In der Verbindung mit ihm wird das Alte vergehen und Neues entsteht. Wir werden nicht mehr sein, wie wir waren; die Welt wird nicht mehr sein, wie sie war, denn Gott macht alles neu – und er hat schon damit begonnen. Die Frage ist, ob wir offen für das Neue – ein neues Herz und einen neuen Geist – sind. Wollen wir uns von Jesus Christus verändern lassen und seinem Wesen ähnlich werden? Wenn ja, dürfen wir uns freuen, denn wir gehören dann schon jetzt zu Gottes neuer Schöpfung.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 3,3 [Neue Genfer Übersetzung] (2) Joh. 3,4 [Neue Genfer Übersetzung] (3) Joh. 3,10 [Neue Genfer Übersetzung] (4) Jes. 65,17 (5) Jes. 62,5a [Gute Nachricht] (6) Hes. 36,26

Als Gebet heute ein Auszug aus dem Lied: „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne“

Viele Tränen werden noch geweint,
und der Mensch ist noch des Menschen Feind.
Doch weil Jesus für die Feinde starb,
hoffen wir, weil er uns Hoffnung gab.
Hmmmm, weil er uns Hoffnung gab.

Krieg und Terror sind noch nicht gebannt
und das Unrecht nimmt noch überhand,
doch der Tag, er steht schon vor der Tür:
Herr, du kommst, wir danken dir dafür!

Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne,
die aufgeht in ihrer Pracht.
Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne,
die aufgeht in ihrer Pracht.
Text und Musik: Peter Strauch

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 14.03.2025

Losungswort
Der HERR wird König sein über alle Lande. An jenem Tag wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige.
Sacharja 14,9

Lehrtext
Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Römer 10,12

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

König über alle Lande

Das heutige Losungswort beschreibt ein Ereignis, das mit einem Schlag die ganze Welt verändern wird. Gott selbst wird erscheinen. Aus neutestamentlicher Sicht bedeutet das: Jesus Christus wird wiederkommen. Da sich diese Prophetie bis jetzt noch nicht erfüllt hat, reagieren Menschen unterschiedlich darauf. Die einen glauben, dass es genauso kommen wird; andere sehen darin nur eine nicht wörtlich zu nehmende Botschaft, die uns Hoffnung machen soll. Wieder andere glauben nicht, dass so etwas jemals geschehen wird, und viele haben noch nie etwas davon gehört. So unterschiedlich Menschen das auch sehen mögen, die Frage ist: Wie sehen wir es? Glauben wir, dass Jesus Christus eines Tages wiederkommen wird, wie es hier und an vielen anderen Stellen der Bibel vorhergesagt wird?

Wenn wir das tun, stellen wir uns darauf ein. Im Losungswort steht, dass Gott König über alle Lande sein wird. Der zukünftige Herrscher über die ganze Welt steht also schon fest. Dieser Herrscher ist weder unberechenbar noch ungerecht. Er ist auch nicht der unbekannte Gott, von dem niemand weiß, wie er ist. In seinem Wort und vor allem in seinem Sohn Jesus Christus zeigt er sich uns. Er ist „reich für alle, die ihn anrufen“, lesen wir im Lehrtext. Wenn wir auf den Tag seiner Wiederkehr hinleben, hat das Einfluss auf unser Leben hier und jetzt. Irgendwann wird Jesus Christus König „über alle Lande“ sein – doch heute schon kann er unser König sein. Sein Wort hat dann eine größere Wirkung auf uns als die vielen Worte, die von Menschen ausgehen. Die Hoffnung auf sein Friedensreich ist stärker als alles, was wir gerade in der Welt erleben. Ja, selbst in einer friedlosen Welt können wir seinen Frieden empfangen. 1950 sagte der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann beim Kirchentag: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt!“ Ich denke, das macht Mut.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du wiederkommen wirst. Dein Reich ist ein Friedensreich, bei dir finden wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Ich danke dir, dass du uns eine Hoffnung gibst, die uns niemand nehmen kann. Halte uns bitte fest in dieser Hoffnung und hilf, dass uns die aktuellen Entwicklungen nicht den Glauben rauben. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 13.03.2025

Losungswort
Noah fand Gnade vor dem HERRN.
1. Mose 6,8

Lehrtext
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht.
1. Petrus 2,9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Geschenk der Gnade

Vermutlich kennen viele die Geschichte von Noah, über den es im Losungswort heißt: „Noah fand Gnade vor dem HERRN.“ Fragt man, warum nun just Noah von Gott auserwählt wurde, lautet die Antwort häufig, dass er im Gegensatz zu allen anderen Menschen so lebte, wie es Gott gefiel. Wenn Noah aber so fehlerlos war, brauchte er dann noch Gottes Gnade? Darüber kann man vielleicht lange diskutieren – doch Fakt ist, dass Noah von Gott damit beschenkt wurde. Gottes Gnade ist nämlich immer ein Geschenk. Man kann sie weder durch gute Taten verdienen, noch kann man sie aufgrund von diesen einfordern.

Dass Noah Gnade vor Gott fand, zeigte sich nicht nur darin, dass dieser ihn vor der Flut bewahrte. Auch das Leben, das Noah vor der Flut führte, spiegelt etwas von dieser Gnade wider, denn es ist auch Gnade, wenn man ein Leben führen kann, das Gott gefällt. Gnade hat viele Gesichter. Sie wendet sich dem zu, der es nicht verdient hat. Sie hilft, so zu handeln, wie es vor Gott richtig ist. Sie nimmt bedingungslos an und macht alles neu.

Im Lehrtext lesen wir ein Wort des Apostels Petrus. Er redet von einem auserwählten Geschlecht, einem königlichen Priestertum, einem heiligen Volk. Damit ist aber keine besondere geistliche Elite gemeint. Die Menschen, von denen Petrus redet, hat Gott durch Jesus Christus „aus der Finsternis in sein wunderbares Licht“ berufen. Über sie heißt es: „Früher wart ihr nicht Gottes Volk - jetzt seid ihr Gottes Volk. Früher wusstet ihr nichts von seinem Erbarmen - jetzt hat er euch sein Erbarmen erwiesen.“(1) Damit sind alle Menschen gemeint, die Gottes Gnade empfangen. Sie sollen sich nun danach ausstrecken, ihr Leben so zu führen, dass es Gott Ehre macht.(2)

Gottes Gnade kommt zu uns – das ist die Erwählung. Sie vergibt uns und macht uns gerecht vor ihm. Und sie verändert uns – was für ein Geschenk!

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Petr. 2,10 [Neue Genfer Übersetzung] (2) 1.Petr. 2,11-16

Gebet:

Vater im Himmel, wenn ich über deine Gnade nachdenke, kann ich nur staunen. Von Anfang an hast du uns im Blick gehabt. Du hast uns nicht der Finsternis überlassen, sondern bist durch deinen Sohn Jesus Christus zu uns gekommen. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Hilf mir, mein Leben so zu führen, dass es dir gefällt. Darum bitte ich in Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 12.03.2025

Losungswort
Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben.
Jeremia 50,20

Lehrtext
Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
1. Petrus 2,24

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Heilung

Heute gehe ich einmal vom Lehrtext aus. In der Kombination mit dem Losungswort würde man das Wort „heil“ eher auf Sünde beziehen. Dann würde es in etwa so lauten: „Durch seine Wunden seid ihr von euren Sünden heil geworden.“ Doch meinte das der Apostel Petrus auch so?

Petrus bezog sich hier auf folgende Aussagen des Propheten Jesaja: Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.(1) Im Matthäusevangelium lesen wir, wie Jesus Menschen heilte und Besessene freimachte. Dann heißt es: Auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: „Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheiten hat er getragen.“(2) Ich glaube, im Lehrtext geht es um körperliche Heilung, wie auch die Wunden Jesu auf dessen körperliches Leiden hindeuten.

Nun gibt es zu diesem Thema kontroverse Meinungen. Doch ist nicht jede Heilung ein Wunder Gottes? Meines Wissens würde medizinische Hilfe ohne unsere natürlichen Selbstheilungskräfte nicht wirken. Damit erschöpft sich das Thema aber nicht. Mit Jesu Kommen ist uns das Reich Gottes nahegekommen. Dort gibt es weder Sünde noch Tod noch Krankheit. Durch Jesu Opfer haben wir Zugang dazu, weil er uns mit Gott versöhnt hat. Nun schwappt dieses Reich in gewissem Sinne über in unser heutiges Leben. Einen Vorgeschmack vom Himmel können wir schon hier erleben. Dazu gehört eben auch das Wunder der Heilung von körperlichen Beschwerden. Ich glaube zwar nicht, dass wir einen Anspruch darauf haben – doch warum sollte Jesus Christus uns nicht den Himmel öffnen, wenn wir ihn darum bitten?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jes. 53,4-5 [Luther 2017] (2) Matt. 8,17 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, du begegnest uns in unseren Nöten und hilfst uns da heraus. So bitte ich dich gerade jetzt für Menschen, die schon lange an einer Krankheit leiden. Ich bitte dich: Heile sie, wie du damals den Mann am Teich Bethesda geheilt hast. Du hast unsere Verfehlungen, aber auch unsere Krankheiten auf dich genommen. Darauf will ich vertrauen. Danke, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 11.03.2025

Losungswort
Josua sprach zum Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch den HERRN erwählt habt, um ihm zu dienen. Und sie sprachen: Ja!
Josua 24,22

Lehrtext
Brüder und Schwestern, bemüht euch umso eifriger, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln, und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.
2. Petrus 1,10-11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Erwählung

In den heutigen Bibelversen ist die Rede von Erwählung – allerdings mit unterschiedlicher Bedeutung. Im Losungswort geht es darum, dass Israel Gott erwählt hat, um ihm zu dienen. Im Lehrtext dagegen sollen wir Gottes Erwählung in unserem Leben festmachen.

In der Vorgeschichte zum Losungswort stellte Josua das Volk Israel vor die Wahl, ob sie Gott (also Jahwe) oder den Göttern ihrer Vorfahren oder anderer Völker dienen wollten. Die Israeliten sagten darauf: „Niemals wollen wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen!“(1) Leider hielten sie sich nicht daran, sondern fielen immer wieder von Gott ab und opferten anderen Göttern. Sie blieben also ihren eigenen Worten nicht treu.

Dieses menschliche Verhalten hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert. Manch einer fragt sich, auf wessen Wort man sich überhaupt noch verlassen kann. Was wir aber bei Menschen nicht finden, das finden wir bei Gott. So sagte Jesus Christus: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“(2)

Zu diesen Worten gehört auch Gottes Erwählung. Dazu sagte Jesus: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, reiche Frucht zu bringen, Frucht, die Bestand hat.“(3) Wenn Gott aber in seiner Treue diese Erwählung nicht rückgängig macht, weshalb heißt es dann im Lehrtext, dass wir sie festmachen sollen? Nun, wir sind eben nicht nur einfach erwählt, sondern zu etwas erwählt: nämlich Frucht zu bringen. Gemeint ist die Frucht des Geistes. Sie entsteht, wenn wir aktiv werden und mit der Hilfe des Heiligen Geistes sowohl Charaktereigenschaften Jesu annehmen als auch seine Botschaft verkündigen. So können wir unsere Erwählung festmachen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jos. 24,16 [Hoffnung für alle] (2) Matt. 24,35 [Luther 2017] (3) Joh. 15,16a [Gute Nachricht]

Gebet:

Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mich in deinem Sohn Jesus erwählt hast. Ich darf zu dir gehören und möchte deinen Auftrag ausführen. Hilf mir durch deinen Geist, nicht nachzulassen in dem Streben, Jesus ähnlicher zu werden. Hilf mir auch in der Begegnung mit anderen, mich zu Jesus Christus zu bekennen und wenn möglich, sie für den Glauben zu gewinnen. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 10.03.2025

Losungswort
Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.
Psalm 4,9

Lehrtext
Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Johannes 14,27

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Durch nichts zu ersetzen

Das heutige Losungswort aus Psalm 4 ist ein starkes Bekenntnis Davids, der diesen Psalm verfasste. Liest man ihn insgesamt, merkt man sehr schnell, dass diese Aussage Davids dem, was er erlebte, geradezu ins Gesicht trotzte. Negative Umstände waren ihm mehr als vertraut: Angst, Missachtung, Verfolgung, Verleumdung, um nur einiges zu nennen. Wenn David also sagt, dass Gott der Einzige ist, der ihm Sicherheit geben kann, so hat dies mit handfesten negativen Erfahrungen durch andere Menschen zu tun. Dennoch hört man aus diesen Zeilen erstaunlicherweise weder Bitterkeit noch Resignation. Vielmehr finden wir ein Ringen darum, dass doch auch denjenigen, die ihm Böses wollen, bewusst wird: Gott ist Herr.(1)

Diese Haltung Davids finde ich außergewöhnlich. Hier sehen wir, wie jemand andere nicht einfach abtut, wenn es schwierig wird – sogar dann, wenn sie unrecht handeln. Ich glaube, man kann hier etwas von dem entdecken, warum Gott über David sagte, er sei ein Mann nach seinem Herzen.(2) Denn auch Gott tut uns nicht einfach ab, wenn wir nicht in seiner Spur laufen. Im Gegenteil: Um die Menschen aus ihren Verstrickungen und verkehrten Wegen zu erlösen, schickte er seinen Sohn, Jesus Christus.

Im Lehrtext spricht Jesus zu seinen Jüngern von seinem Frieden und sagt zu ihnen: „Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.“ Dieser Satz ist sehr bedeutsam, wenn wir auf das schauen, was uns die Welt diesbezüglich geben kann. Immer wieder wird deutlich, wie zerbrechlich irdische Sicherheiten sind. Sorgen und Befürchtungen sind die ständigen Begleiter, Frieden und Vertrauen scheinen mehr und mehr zu schwinden. Auch David hätte das so sehen können. Er beschloss jedoch, sich auf Gott auszurichten. Das löste seine äußeren Probleme zwar nicht auf – schenkte ihm aber einen inneren Frieden, der durch nichts zu ersetzen ist. Gott gebe ihn auch uns.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 4,4-6 (2) 1. Sam.13,14 Apg. 13,22

Gebet:

Herr Jesus Christus, danke, dass du uns deinen Frieden geben willst. Du siehst, wie uns das Getöse in dieser Welt manchmal erschreckt. Danke, dass du uns nicht gibst, wie die Welt gibt. Bei dir finden wir Liebe statt Hass, Freude statt Elend, Frieden statt Unruhe. Lenke unsere Herzen und unser Denken auf dich. Ehre und Dank seien dir dafür. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 09.03.2025

Losungswort
Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
Psalm 105,3

Lehrtext
Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Römer 15,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Im Glauben wachsen

„Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!“ – so lautet das heutige Losungswort. Was ist hier mit „suchen“ gemeint? Offenbar geht es nicht darum, nach Gott zu suchen, weil man ihn nicht kennt. Die Aufforderung geht eher an Menschen, die an Gott glauben. Die Frage ist, welche Rolle er in ihrem Leben spielt. Gott zu suchen, ist ein aktives Auf-ihn-Zugehen. Wer das tut, wird sich freuen, denn – so verstehe ich den Vers – Gott wird dieser Person antworten.

Immer wieder erlebe ich, wie verblüfft Menschen sind, wenn Gott ihnen tatsächlich antwortet und sie das finden lässt, wonach sie suchten. Ich erinnere mich an eine junge Frau, die innerlich verzweifelt war und Gott darum bat, dass sie doch jemand einmal anruft. Unmittelbar nach diesem Gebet klingelte das Telefon. Tatsächlich wurde sie von einer Christin angerufen, die den Impuls hatte, sich nach dem Befinden der jungen Frau zu erkundigen und ihr Mut zuzusprechen. Diese Begebenheit war wie ein Schlüssel im Leben dieser jungen Frau. Aufgeregt erzählte sie: „Gott antwortet ja wirklich.“

Ein junger Mann fragte mich einmal: „Warum betet ihr eigentlich oft für persönliche Kleinigkeiten? Wäre es nicht viel sinnvoller, für den Frieden in der Welt zu beten?“ Nun, für den Frieden zu beten, ist gewiss richtig. Doch gerade in den sogenannten kleinen Gebeten erleben wir häufig Gebetserhörungen, wodurch unser Vertrauen zu Gott mehr und mehr wächst. So entsteht in unserem Leben eine Art positive Spirale. Diese wird im Lehrtext beschrieben, dessen Botschaft ich so verstehe: Im Glauben beziehen wir Gott in alle Lebensbereiche mit ein. Er wiederum erfüllt uns mit Freude und innerem Frieden, weil er auf unsere Gebete eingeht. Diese Erfahrungen der Gegenwart Gottes im Heiligen Geist bewirken, dass unsere Hoffnung „immer reicher“ wird. So wachsen wir im Glauben, in der Freude und im Frieden.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du nicht fern von uns bist. Ich danke dir für deinen Sohn, Jesus Christus, der uns mit dir verbindet. Ich danke dir für den Heiligen Geist, durch den du in uns wohnst. Nun darf ich in all meinen Fragen und Belangen zu dir kommen, deine Antwort suchen und deine Kraft erfahren. Danke, Vater, in Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 08.03.2025

Losungswort
So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben.
Amos 5,4

Lehrtext
Simon Petrus sprach zu Jesus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6,68

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Suchen lohnt sich!

Das heutige Losungswort bezieht sich wortwörtlich auf Leben oder Sterben. Davor heißt es nämlich: Denn der HERR, der mächtige Gott, sagt: „Wenn aus einer Stadt tausend Männer in den Kampf ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert ausziehen, nur zehn. So wird es überall im ganzen Reich Israel sein.“ (1) Diese Ankündigung war jedoch nicht in Stein gemeißelt. Gott bot eine Möglichkeit an, am Leben zu bleiben: Suchet mich, so werdet ihr leben.

Wie aber sollte das funktionieren, wenn z.B. eine Stadt von außen angegriffen wurde? Nun, im Alten Testament finden wir einige Beispiele dafür, wie Gott in das Geschehen eingegriffen hat. Einmal wurden die Feinde verwirrt, sodass sie sich gegenseitig angriffen,(2) ein andermal brachte sie ein Gerücht dazu, abzuziehen,(3) und wiederum ein andermal half ihnen Gott mit einer Strategie der Täuschung.(4) Gott im Gebet zu suchen, war also keine symbolische Handlung, um die Angst zu vertreiben, sondern hatte ganz praktische Auswirkungen.

Ich erinnere mich an eine Zeit in unserer Gemeinde, als diese noch sehr klein war und wir finanzielle Schwierigkeiten hatten. In dieser Zeit beteten wir im Frühgebet am Vaterunser entlang und kamen zu der Passage: Unser tägliches Brot gib uns heute.(5) Das bezogen wir auf die Finanzen der Gemeinde und beteten für einen bestimmten monatlichen Betrag. Tatsächlich hatte die Gemeinde ab diesem Monat nie weniger als diesen Betrag – und das ohne große Spendenaufrufe. Als ich das einmal einem benachbarten Pastor erzählte, sagte er: „Na, da haben Sie ja mal etwas Konkretes.“ Tatsächlich glaube ich, dass sich in unserem Leben viel verändern kann, wenn wir Gott suchen.

Im Lehrtext antwortet Petrus auf die Frage Jesu: „Wollt ihr auch weggehen?“ Die Menschen waren nämlich weggegangen, weil ihnen seine Rede zu hart, ja geradezu verrückt erschien. Doch die Jünger blieben. Sie hatten Gott gesucht und ihn in Jesus Christus gefunden. Suchen lohnt sich!

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Amos. 5,3 [Gute Nachricht] (2) 2.Chr. 20,22-24 (3) 2.Kön. 19,7 (4) Richt. 7,16-22 (5) Matt. 6,11 [Luther 2017]

Als Gebet heute das Lied: „Wer bittet, dem wird gegeben“

Wer bittet, dem wird gegeben.
Wer sucht, der wird finden.
Wer anklopft, dem wird aufgetan.
Ein Vater gibt seinen Kindern
all das, was sie brauchen.
Wie viel mehr gibst du uns deinen Geist.

Vater, ich danke dir.
Von deinen Gaben leben wir,
und, was wir haben, kommt von dir:
Du bist so gut zu mir.
Vater, ich preise dich,
denn du bist immer da für mich,
lässt deine Kinder nie im Stich:
Du bist so gut zu mir.
Text und Musik: Albert Frey

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 07.03.2025

Losungswort
Wo viel Worte sind, da geht‘s ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug.
Sprüche 10,19

Lehrtext
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.
Matthäus 5,37

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Klare Worte

In den heutigen Bibelversen geht es darum, was und wie wir reden. Bei vielen Worten läuft man Gefahr, sich schuldig zu machen – so lesen wir es im Losungswort. Sehr konkret wird hier beispielsweise die Übersetzung der Elberfelder Bibel: „Bei vielen Worten bleibt Treubruch nicht aus, wer aber seine Lippen zügelt, handelt klug.“(1) Bevor wir jedoch mit den Fingern auf andere zeigen, sollten wir erst einmal auf uns selbst schauen. Wie gut überlegt und verlässlich ist das, was wir sagen, was wir versprechen oder ankündigen? Wie schnell ist etwas gesagt, das man vielleicht schon kurz danach zurücknehmen möchte oder auch muss.

Im Lehrtext finden wir die Anweisung Jesu, erstens klar und zweitens verlässlich zu reden, sowie auf überflüssige Worte zu verzichten. Unmissverständlich macht er klar: „Was darüber ist, das ist vom Bösen.“ Speziell gemeint ist hier die Bekräftigung durch einen Schwur(2), den man später vielleicht brechen und sich dadurch schuldig machen könnte. Letztlich hat man dann das Gegenteil dessen erreicht, was man ursprünglich wollte, nämlich die Verlässlichkeit der eigenen Aussage zu bekräftigen.

Dass sich Verlässlichkeit jedoch über Worte hinaus letztlich in unseren Handlungen zeigt, machte Jesus an anderer Stelle in einem Gleichnis deutlich. Er erzählte von einem Vater, der seine beiden Söhne damit beauftragte, in seinem Weinberg zu arbeiten.(3) Der erste sagte Nein und der zweite Ja. Doch ihr Handeln war genau entgegengesetzt: Der Unwillige ging schließlich doch in den Weinberg, während derjenige, der erst seine Zustimmung gegeben hatte, es unterließ. Als Jesus seine Zuhörer fragte, wer denn nun dem Willen des Vaters entsprochen hätte, waren sich alle einig: derjenige, der in den Weinberg gegangen war. Sein Ja im Handeln war stärker als sein Nein im Reden.

Wer nach einem falschen Wort zu einer richtigen Handlung umkehrt, mag zunächst versagt haben. Doch er ist auf dem richtigen Weg.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Spr. 10,19 [Elberfelder Bibel] (2) Matth. 5,34,-36 (3) Matth. 21,28-31

Gebet:

Herr Jesus Christus, ich komme zu dir als jemand, der deine Vergebung braucht. Du kennst mein Herz und meine Gedanken. Wie David kann ich nur beten: Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, dann hol mich zurück auf den Weg, der zum ewigen Leben führt!(4) Das bitte ich in deinem Namen, Herr. Amen

(4) Ps. 139,23-24 [Hoffnung für alle]

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 06.03.2025

Losungswort
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang ist mein Name herrlich unter den Völkern, spricht der HERR Zebaoth.
Maleachi 1,11

Lehrtext
Jesus spricht: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Matthäus 8,11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Verbunden in der Hoffnung

Das heutige Losungswort steht in einem merkwürdigen Zusammenhang. Der Prophet Maleachi hielt den Israeliten vor Augen, dass ihr Gottesdienst nur halbherzig geschah. Sie opferten kranke Tiere, weil sie dachten: „Das ist ja nicht so schlimm.“ Das erinnert mich an die Predigt eines Pastors, der sich darüber beklagte, dass die Gemeindemitglieder ausgediente Möbel und andere gebrauchte Gegenstände an die Gemeinde spendeten. Seine Frage war: „Sollte man Gott das geben, was man selbst nicht mehr gebrauchen kann?“

Mitten in dieser Klage erscheint nun das Losungswort mit der Botschaft: „Überall wird Gott geehrt, nur bei euch nicht!“ Ich denke, diese Botschaft sollte das Volk Israel aus seiner Selbstgerechtigkeit wecken. Doch wurde denn damals überall auf der Welt der Name Gottes geehrt? Nun, ich glaube, Maleachi beschreibt hier etwas, das noch vor uns liegt. Meines Wissens hat kein Volk eine so direkte Geschichte mit Gott wie Israel: die Berufung Abrahams, die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei, die Gebote Gottes, das Gelobte Land, das Kommen Jesu Christi, sein Tod und seine Auferstehung. All das hat unmittelbar etwas mit Israel zu tun. Nach Jesu Auferstehung verbreitete sich das Evangelium dann auf der ganzen Welt. Mehr und mehr Menschen glauben an Jesus Christus – zurzeit besonders in den südlichen Ländern. Von dieser weltweiten Verbreitung des Evangeliums handelt auch der Lehrtext. Im Himmel werden einmal all jene sein, die ihr Vertrauen in den lebendigen Gott gesetzt haben – so verstehe ich diese Botschaft Jesu.

Was aber bedeutet das für uns? Ich meine, dass wir in Jesus Christus eine Zukunft haben. Was auch immer sich noch in dieser Welt abspielen wird – wir erwarten mit all denen, die zu Christus gehören, ein Leben bei Gott. Diese Hoffnung wird uns durchtragen und verbindet uns schon hier miteinander.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass dein Name einmal überall auf der ganzen Welt herrlich sein wird. Vor allem danke ich dir aber, dass du in mein Leben gekommen bist. In Jesus Christus durfte ich erkennen und erleben, wie gut und wie herrlich du bist. Ich bitte dich, dass das Evangelium auch dort angenommen wird, wo es heute noch abgelehnt wird. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 05.03.2025

Losungswort
Eure Sünden haben des HERRN Angesicht vor euch verdeckt, so dass er nicht hört.
Jesaja 59,2

Lehrtext
Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 6,23

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Kraft Jesu Christi

Sünde führt dazu, dass Gott auf Gebete nicht antwortet – das ist die Botschaft des heutigen Losungswortes aus dem Alten Testament. Gilt das auch für Christen? Nun, auch im Lehrtext spricht der Apostel Paulus davon, was Sünde bewirkt: nämlich den Tod. Allerdings bezieht er diese Aussage nicht auf die Christen. Das lesen wir einen Vers zuvor. Dieser lautet: Jetzt aber, befreit von der Sünde und in den Dienst Gottes gestellt, habt ihr die Frucht, die Heiligung schafft, und als Ziel ewiges Leben.(1)

Wenn wir etwas genauer hinschauen, berichtet Paulus von drei Dingen, die offensichtlich alle miteinander zusammenhängen: Befreiung von der Sünde, in den Dienst Gottes gestellt zu sein, und Frucht, die Heiligung schafft. Was aber bedeutet „befreit von der Sünde“? Offensichtlich geht es dabei nicht nur um die Vergebung von Sünden, die wir getan haben, sondern um die Befreiung von einer Kraft, die uns dazu treibt, gegen den Willen Gottes zu handeln. Sind wir von dieser Kraft befreit, so leben wir im Willen Gottes oder sind anders ausgedrückt „in den Dienst Gottes gestellt“. Das wiederum hat zur Folge, dass wir in allem, was wir tun und denken, Christus ähnlicher werden – so verstehe ich Heiligung.

Während also im Losungsvers vergangene Taten dazu führten, dass Gott sein Angesicht vor den Israeliten verdeckt hat, geht der Lehrtext nicht auf einzelne Sünden ein, sondern auf die Kraft der Sünde. So sind die Sünden der Vergangenheit für uns Christen kein Problem – sie wurden uns in Christus vergeben. Die Kraft der Sünde kann allerdings ein Problem sein. Um von ihr freizukommen, benötigen wir das Zusammenwirken von Gottes Wort und Geist. So können wir uns auf der einen Seite über das vollbrachte Erlösungswerk Jesu Christi freuen, auf der anderen Seite sollten wir allerdings auch die befreiende Kraft Jesu immer wieder in Anspruch nehmen, damit sich unser Leben zum Guten verändern kann.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 6,22 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du die Versöhnung für meine Sünden und die der ganzen Welt bist. In dir finde ich Vergebung, Gerechtigkeit und das ewige Leben. Befreie mich bitte von allem, was mich von dir trennen will, und erlöse mich von dem Bösen. Das bitte ich dich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 04.03.2025

Losungswort
Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.
Sacharja 2,14

Lehrtext
Als Jesus in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?
Matthäus 21,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Wer ist der?

Liest man das Umfeld der heutigen Bibelverse, so sieht man sich mit zahlreichen Konflikten und Machtbestrebungen bis hin zu Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen konfrontiert. Wie passt das zusammen mit dem Losungswort? Immerhin heißt es da: „Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“

Dieses Wort wurde ganz klar an das Volk Israel gerichtet. Nach einer Zeit der Verfolgung und Zerstreuung in alle Himmelsrichtungen sollten sie wieder in ihr Land zurückkehren können. Gott selbst würde sich als Schutz wie eine feurige Mauer um sie legen.(1) Doch auch über andere Nationen heißt es, dass sie sich in dieser Zeit Gott dann zuwenden und sein Volk sein werden.(2) Schauen wir in die Gegenwart, merken wir, dass sich längst noch nicht alles erfüllt hat, was der Prophet Sacharja ankündigte. Zwar gibt es inzwischen Israel wieder als Nation, und in vielen Ländern haben sich Menschen bereits Gott zugewandt. Doch wir erleben auch, wie die Tagespolitik die Menschen in Atem hält. Gewalt und Krieg scheinen sehr viel näher als Versöhnung und Frieden.

Im Lehrtext wird berichtet, wie Jesus nach Jerusalem einzog. Auch da herrschte keineswegs Einigkeit. Wir lesen, dass die ganze Stadt in Aufregung geriet. Einige waren begeistert, andere empört. Wie kam er dazu, die Händler aus dem Tempel zu werfen? Woher hatte er die Macht, Blinde und Lahme zu heilen? Als ihn dann noch Kinder im Tempel lautstark als Sohn Davids priesen, fragten ihn die Hohenpriester und Schriftgelehrten entrüstet, in wessen Namen er handle. Nach einer kurzen Gegenfrage ließ Jesus sie einfach stehen.(3)

All das passt nicht so richtig in das Bild vom sanften Jesus. Vielleicht müssen auch wir uns einmal fragen: „Wer ist der?“ Gott schenke uns in allem Tumult den schlichten Glauben eines Kindes, dem Sohn Gottes zu vertrauen. Er selbst will bei uns wohnen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Sach. 2,9-10 (2) Sach. 2,15 (3) Matth. 21,12-17

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du zu uns gekommen bist. Ich lade dich ein, in meinem Herzen zu wohnen. Schenke mir deinen Frieden, gerade auch, wenn es um mich herum stürmisch zugeht. Leite mich durch deinen Geist und baue dein Reich in mir, und ebenso auch durch mich. Ich danke dir, dass du uns nie alleine lässt. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 03.03.2025

Losungswort
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich‘s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Psalm 139,23-24

Lehrtext
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt.
Matthäus 7,14

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Weg zum Leben

Im heutigen Losungswort macht David, der Schreiber, deutlich, dass er auf Gottes Wegen gehen will. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob er die tiefsten Beweggründe seines Herzens erkennen kann. Doch einer kann es – und so bittet David Gott, ihn darauf aufmerksam zu machen, wenn er sich auf einem falschen Weg befindet. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich‘s meine.“ Dies ist keine selbstüberzeugte Rechtfertigung nach dem Motto: „Gott weiß, dass ich okay bin.“ Im Gegenteil – David geht davon aus, dass wir ohne Gottes Korrektur schnell vom Kurs abkommen können.

Der heimliche Gedanke „Gott kann stolz sein, dass er mich hat“ findet hier keinen Raum. Sämtliche Großspurigkeit im Sinne von „Wir sind die Guten“ scheitert letztendlich an der engen Pforte, von der wir im Lehrtext lesen. Wenn wir dort hindurchgehen, müssen wir jede Art der Selbstgerechtigkeit hinter uns lassen. Sie passt meiner Überzeugung nach nicht durch diese Pforte. Was am Ende bleibt, ist eine tiefe Abhängigkeit von Jesus Christus, dem wir es verdanken, dass es überhaupt eine Pforte zum Leben gibt. Der Liederdichter Adolf Krummacher brachte all das in seinem Lied „Stern, auf den ich schaue“ zum Ausdruck. Es endet mit dem Satz: „Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du!“

Der Weg zum Leben beginnt also damit, uns von uns selbst zu lösen und Jesus Christus die Leitung unseres Lebens zu übergeben. Wichtig ist allerdings, wie ich meine, sie auch bei Jesus zu lassen. Gerade dann, wenn wir schon lange Christ sind, viel erlebt haben, die Bibel kennen und etliche Predigten gehört haben, stehen wir in Gefahr, zu meinen, wir wüssten nun, wo es lang geht. So kann es passieren, dass jemand sich auf einem vermeintlich christlichen Weg ohne Christus befindet. Wir tun also gut daran, wie David täglich zu beten: „Leite mich auf ewigem Wege.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute das Lied: „Stern, auf den ich schaue“

Stern, auf den ich schaue, Fels, auf dem ich steh,
Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh,
Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh,
Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du.

Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her?
Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer?
Ohne dich, zerstieben würden mir im Nu
Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr, bist du.

Drum so will ich wallen meinen Pfad dahin,
bis die Glocken schallen und daheim ich bin.
Dann mit neuem Klingen jauchz ich froh dir zu:
nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du!
Text: Adolf Krummacher (1824–1884)

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 02.03.2025

Losungswort
Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her.
Jesaja 63,9

Lehrtext
Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie und sprachen: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser!
Matthäus 20,30

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Zeichen der Liebe

Das heutige Losungswort beschreibt Gottes Liebe für sein Volk Israel. Schon im Vorfeld lesen wir, wie er sie von ihren Unterdrückern befreit und das Land gesegnet hat. Im Losungswort selbst wird dann alles zusammengefasst. Auch das Handeln Jesu Christi, von dem wir im Lehrtext lesen, zeigt uns, wie sehr Gott den Menschen zugewandt ist. Die beiden Blinden schrien in ihrer Not zu Jesus. Die umherstehenden Leute fuhren sie jedoch an, sie sollten endlich ruhig sein. Offensichtlich war ihnen das Schicksal der beiden Männer nicht so wichtig. Sie wollten Jesus sehen und hören, da störte das Geschrei der Blinden nur. Doch Jesus störte es nicht. Im Gegenteil – ich glaube, er erkannte in dem Schreien den Glauben und die Hoffnung der beiden. So blieb er stehen und heilte sie.

Nun sagte Jesus einmal: „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“(1) Das bedeutet, dass wir an Jesus Christus erkennen können, wie Gott ist. Vor allem aber, dass Gott uns liebt und barmherzig ist.

Wenn wir allerdings den Vers lesen, der an das Losungswort anschließt, stoßen wir auf eine betrübliche Botschaft. Dort heißt es nämlich: Doch sie lehnten sich gegen ihn auf und betrübten seinen Heiligen Geist. Deshalb wurde er ihnen zum Feind und kämpfte gegen sie.(2) Man kann also Gottes Liebe erfahren und ihn trotzdem ablehnen. Das wünsche ich allerdings niemandem. Wenn aber jemand Gott ablehnt, weil er bzw. sie schlechte Erfahrungen mit Christen oder mit der Kirche gemacht hat, so kann ich das nachvollziehen. Oft wird Gott mit der Kirche verwechselt. An Jesus Christus können wir tatsächlich erkennen, wie Gott ist, an der Kirche leider nicht immer. Ich wünschte aber, dass auch wir Christen mehr und mehr die Barmherzigkeit und Liebe Jesu Christi anderen Menschen gegenüber widerspiegeln. Möge Gott uns dazu helfen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 14,9 [Luther 2017] (2) Jes. 63,10 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich bin immer wieder berührt, wenn ich lese und erfahre, wie gut du zu uns bist. Wie du den beiden Blinden geholfen hast, so hilfst du auch uns. So bitte ich dich, Menschen zu helfen, wenn sie dich in ihrer Not anrufen. Ich bitte dich aber ebenso, dass auch wir die Not anderer wahrnehmen und sie nicht ignorieren. Schenke uns deine Gesinnung. Amen.

 

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