Das CZA ist Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)
Johannes Justus, BFP-Präses, schreibt am 24.02.2022:
Liebe Bundesgemeinschaft, liebe Freunde und Unterstützer,
heute wende ich mit einem Aufruf zum Gebet an euch. Es fällt mir nicht leicht. Ich bin erschüttert, so wie wir alle. Das kann man nicht in Worte fassen: das Leid, was gerade entstanden ist. Es scheint noch gar nicht allzu lange her zu sein, dass meine Eltern mir vom Krieg erzählt haben. Damals habe ich versucht, mir das, was sie berichtet haben, vorzustellen. Heute wünschte ich mir, es würde bei der Vorstellung bleiben. Doch nun sind sie da, die unvorstellbaren Ereignisse, und zwar nicht weit weg von unserer Haustür. Die Geschichte droht sich zu wiederholen und tut es schon in einigen Bereichen.
Bleibt hier und wacht mit mir!
Was können wir tun? – Wir als Gemeinde Christi und als BFP. „Steck das Schwert weg“, klingt ganz aufdringlich in meinen Ohren. Das war Jesu Reaktion darauf, als es Petrus so ging, wie vermutlich einigen von uns heute (Johannes 18:11). Das ist nicht der Weg, den Jesus für seine Jünger vorgesehen hat. Erst einige Momente zuvor lenkte er die Aufmerksamkeit der Jünger auf etwas, das so viel mehr Macht hat, als Gewalt – das Gebet: „Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!“ (Matthäus 26:38). Das, wonach sich der Gottessohn in seiner dunkelsten Stunde sehnte, war das Gebet seiner Jünger.
Das ist auch das, was wir unseren Geschwistern sowie allen Betroffenen entgegenbringen wollen: unser Gebet. Leidenschaftliches Gebet. Lautes Gebet und stilles Gebet. Lasst uns beten, liebe Geschwister. Überall, wo wir sind. Beim Spazierengehen oder im Auto. In der Mittagspause oder nach dem Feierabend. Wenn wir aufstehen und wenn wir uns schlafen legen. Lasst uns eins werden im Gebet für diese schreckliche Situation. Lasst uns beten: in unseren Kleingruppen, als Kirchengemeinden, als Regionen und als ganzer Bund. Lasst uns miteinander verbunden sein, sei es vor Ort, in Sozialen Medien, per Telefon oder Video. Und lasst uns das Gebet nach Möglichkeit durch Fasten unterstützen. Es geht nicht um Form oder Aktion, sondern um Gebet!
Wir wollen diese furchtbare Situation in der Ukraine auf Gebetshänden zu Gott bringen und um sein Eingreifen flehen. Dabei geht es uns nicht darum, Partei zu ergreifen, für das eine oder andere Volk, für das eine oder andere Land. Wir beten, dass Gott die Herzen der Menschen lenkt, die in Verantwortung stehen und die Macht haben, die Situation zu beenden (Sprüche 21:1). Und wir beten für Menschen, die ungewollt in diesen Konflikt hineingeraten und wie so oft die Leidtragenden sind.
Praktische Unterstützung
Gleichzeitig wissen wir, dass Gebet nicht das Einzige ist, was wir in dieser Situation tun können. Wir wollen auch ganz praktisch helfen. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt in enger Absprache und Zusammenarbeit mit dem AVC Ressourcen sammeln, denn die materielle Not wird groß sein. Wir wollen schon jetzt aktiv werden und den Wiederaufbau vor Augen haben. Wie auch immer dieser Krieg verlaufen wird, es wird viel Elend bleiben. So wollen wir mit unserem Engagement ein Stück weit zur Linderung und Heilung beitragen. Wir kommen diesbezüglich erneut auf euch zu.
So bleibt mir zum Schluss der Dank, dass wir als Bund zusammenstehen und zusammenhalten. Gerade in Zeiten wie diesen wird deutlich, wie sehr wir einander brauchen und wie viel sanfter die Last wird, wenn wir sie gemeinsam tragen. Trotz allen Schmerzens, der Sprachlosigkeit und Tränen glauben wir, dass der Herr das letzte Wort hat.
Danke für eure Gebete und grüßt bitte eure Gemeinden von mir
Mit liebem Gruß
Euer Johannes
(Im Auftrag der Bundesleitung)
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Pastor Johannes Justus
– Präses –
Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR
Industriestraße 6–8, 64390 Erzhausen