Wie Euch gewiss aufgefallen ist, habe ich in den letzten Predigten über die Bibel als das offenbarte Wort Gottes gesprochen. Viele von uns haben das wohl nie bezweifelt. Doch es gibt Zeiten, in denen man einige Worte lieber verändern würde, als sie zu befolgen. In solch einer Zeit sprach Gott einmal in einem Traum zu mir: „Bleib im Wort!“ Das wiederum versuche ich, an uns weiterzugeben.
Natürlich gibt es Stellen in der Bibel, die uns widersprüchlich erscheinen oder mit der heutigen Realität nicht übereinstimmen. Auch verstehen wir so einiges nicht oder deuten es falsch. Das aber ändert nichts daran, den Worten der Bibel zu glauben, besonders denen, die wir verstehen. In meinen Augen ist es ein Unterschied, ob ich Fragen an die Bibel habe oder ob ich sie hinterfrage. Interessant ist das, was Jesus Christus selber in Bezug auf die biblischen Schriften sagte, die damals vorhanden waren:
„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen. Denn ich sage euch: Solange Himmel und Erde nicht vergehen, wird auch kein einziger Buchstabe und nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen; alles muss sich erfüllen. Wer darum eines dieser Gebote – und wäre es das geringste – für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, der gilt im Himmelreich als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der gilt viel im Himmelreich.“ (Matt. 5,17-19)
Jesus spricht Menschen, die ihre Schwierigkeiten mit bestimmten Aussagen der Schrift haben, nicht ihr Christsein ab. Doch eigentlich ermutigt er uns, nicht zu zweifeln, sondern dem gesamten offenbarten Wort Gottes zu vertrauen und zu erforschen, wie es gemeint ist. Ich meine, wir müssen die Bibel nicht denen gegenüber verteidigen, die ihr nicht glauben. Wir müssen die Wahrheiten in Gottes Wort auch nicht beweisen, sondern ihnen einfach vertrauen. In ihnen finden wir verborgene Schätze, die unser Leben reich und lebenswert machen. Es lohnt sich also, in der Bibel zu lesen und Gott durch sie zu uns sprechen zu lassen.
Euer Hans-Peter Mumssen