Begleitet bis ins Alter
Christian Turkat
In diesem Jahr werden wir als Gemeinde stolze 65 Jahre alt. Gott hat uns so gesegnet, dass wir weder an Überalterung noch an Alterserscheinungen leiden, sondern in den vergangenen Jahren stetig wachsen durften. Er ist wirklich treu!
Allerdings gibt es in unserer Gemeinde auch immer mehr Glaubensgeschwister, die selber zunehmend älter werden. „Das ist halt der Lauf der Dinge“, könnte man meinen. Das Älterwerden jedoch ist irgendwann auch von solchen Unannehmlichkeiten geprägt, die einen selber nicht mehr so gleichgültig lassen.
König Salomo formuliert es einmal so: „Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen, – zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; – ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.“ (Prediger 12,1-6)
Diese Verse veranschaulichen sehr lyrisch und anhand von vielen Bildern die Mühen des Alters: Irgendwann naht unausweichlich der Lebensabend, die Gliedmaßen werden zittriger, die Beine werden schwächer, die Zähne sind nicht mehr das, was sie mal waren, Augenlicht und Gehör verschlechtern sich, man wird in der Fortbewegung wackliger und die Haare werden weiß.
Tatsächlich ist es so, dass wir in den kommenden Jahren immer mehr Senioren unter uns haben werden, die nicht mehr oder nur noch eingeschränkt an unserem Gemeindeleben teilhaben können. Teilweise ist dies auch jetzt schon der Fall. Als Gemeinde sind wir da zunehmend herausgefordert, den Kontakt zu halten und einander nicht aus den Augen zu verlieren.
So möchte ich mit diesem Hirtenbrief ganz besonders die grüßen, die nicht mehr aktiv bei allem dabei sein können. Für uns alle, aber besonders für Euch gilt die Erkenntnis Davids: „HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“ (Psalm 139,2-6)
Gott begleitet uns in jeder Lebenslage. Deshalb möchte ich uns alle ermuntern, dass wir unsere gegenseitige Verbundenheit ebenso mit Wort und Tat zum Ausdruck bringen – gerade in Bezug auf diejenigen, die von sich aus den Kontakt nicht mehr aktiv pflegen können.
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