Gott spricht deine Sprache
Vor einigen Wochen war ich zu einem internationalen Chortreffen eingeladen, bei dem ich einen großen Chor trainierte, der anschließend dann auftrat. Dieser Chor bestand aus sieben verschiedenen Nationalitäten und es war so spannend, zu erleben, wie unterschiedlich die Kulturen und landestypischen Lebensstrukturen dort erkennbar waren.
Die skandinavischen Sänger waren sehr natürlich und bürgerlich. Die Sängerinnen aus Weißrussland wiederum waren sehr farbenfroh auf ihr Äußeres bedacht.
Die spanischen Tenöre waren so freundlich, dass ihr Lächeln den ganzen Chor verzaubern konnte. Wenn es mal eine männliche Fanfare brauchte, ließen die Herren sich nicht lange bitten.
Und die deutschen Sänger(innen) waren als Gastgeber stets verantwortungsvoll, hielten auf die Minute alles ein, wie es auf dem Tagesplan stand, und sorgten abends für ein kühles Pils.
Einige der Mitwirkenden konnten sich in der Pause nicht verständigen. Wer kein Englisch sprach, war recht einsam. Man war dann auf den Kontakt zu seinen Landsleuten beschränkt. Aber so verschieden diese Menschen auch waren – das Konzert war einfach wundervoll. Alle sangen in einer Sprache und haben die Zuhörenden reich beschenkt.
Das ist für mich immer wieder faszinierend und ich denke dann immer an „meine“ Arche in Elmshorn. Man spricht nicht nur lingual mehrere Sprachen, sondern auch strukturell, charakterlich und persönlich. Dann kommt man im Gottesdienst zusammen und erlebt es immer und immer wieder – da ist Gott und spricht Deine Sprache. Es ist wunderschön, wenn so ein bunter Haufen, wie wir es sind, zu (s)einer Stimme wird und wir Christus erleben. Gottes Segen möge uns nie abhandenkommen – bleiben wir durstig nach Gott!
Euer Hanjo Gäbler