„Erlöse uns vom Bösen“
Hans-Peter Mumssen
als Mose damals die Zehn Gebote von Gott empfing, war das ein bedeutender Schritt für die Menschen. Die Gebote lösten nämlich das Recht des Stärkeren ab. Der Rahmen, in dem man sich bewegen sollte, war von Gott vorgegeben – frei von Willkür und Macht. Ob jemand arm oder reich, stark oder schwach, einflussreich oder ohne Privilegien war, für jeden galt das gleiche Recht. Solange die jeweiligen Machthaber, Richter und Vollstrecker sich vor Gott verantwortlich wussten, lebten die Menschen in Rechtssicherheit. Auch wenn diese vielleicht nicht perfekt war, vermittelte sie doch Frieden und Sicherheit.
Wenn ich mir unsere heutige Welt anschaue, sehe ich die vielen Menschen, die genau das nicht haben: Frieden und Sicherheit. Kriege funktionieren nach dem alten Motto: „Wer siegt, behält recht!“ Ich bin von ganzem Herzen dankbar, in Deutschland leben zu dürfen – leben wir hier doch in großer Freiheit und genießen Rechtssicherheit. Je mehr allerdings die Gottesfurcht abnimmt, desto mehr stehen wir auf einem wackeligen Fundament. Womit wollen wir denn die persönliche Verantwortung vor Gott ersetzen? Mit einer Verantwortung vor Menschen, die selbst fehlbar sind und eigene Interessen verfolgen?
Obwohl das Gesetz Gottes eine fantastische Sache ist – der gesamte Psalm 119 betrachtet es von allen Seiten – hat es wie jedes Gesetz seine Schwächen. Es verhindert nicht, dass ein Mensch Böses im Sinn haben kann. Es verhindert leider auch nicht, dass das Böse ausgeführt wird. Schuld kann man nur im Nachhinein feststellen. Das Gesetz schafft zwar Recht, es macht aber nicht gerecht! Gerecht werden wir erst, wenn uns jemand vom Bösen erlöst.
Es mag sein, dass wir bei der Bitte im Vaterunser: „Erlöse uns vom Bösen“ nicht gleich an das Böse in uns denken. Oft denken wir an das Böse in der Welt oder den Bösen, der uns von außen bedroht. Entscheidend ist aber die Erlösung von innen. Weder diese Welt noch wir ganz persönlich werden ohne Erlösung zur Ruhe kommen. Wie gut aber, dass Jesus Christus sie uns schenkt. Der Apostel Paulus schrieb einmal: „Was bin ich doch für ein elender Mensch! Wer wird mich von diesem Leben befreien, das von der Sünde beherrscht wird? Gott sei Dank: Jesus Christus, unser Herr!“ (Röm. 7,24-25a)
Ich wünsche uns diese Freude, in Jesus Christus immer wieder neu Erlösung zu finden.
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