Erntedank und die Tafel Elmshorn
von Hans-Peter Mumssen
Wir feiern Erntedank – ein Fest, das ich seit meiner Kindheit kenne. Oft waren die Kirchen mit Lebensmitteln geschmückt, die wir wie selbstverständlich in verschiedenen Läden einkaufen konnten. Die Generation meiner Eltern hatte dagegen noch echte Hungersnot erlebt. Lebensmittel einfach wegzuschmeißen, war in ihren Augen eine Sünde. In unserem Freundeskreis hatten wir jedoch auch einen jüdischen Bekannten, der beim Essen immer etwas übrig ließ. Für ihn war es ein Zeichen, dass es ihnen wieder besser geht.
Im damaligen Israel war es üblich, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Gott sie aus der ägyptischen Sklaverei befreit und in der Wüste ernährt hatte. Sie sollten, wenn es ihnen gut ging, nicht vergessen, dass alles, was sie hatten, ein Geschenk Gottes war. Vor allem sollten sie Gott selbst nicht vergessen. Damals redete Mose zu seinem Volk – und ich glaube, diese Worte gelten auch heute noch, wenn wir sie in unsere Situation übertragen. So sagte er: „Denkt nur nicht, ihr wärt aus eigener Kraft und Anstrengung reich geworden. Erinnert euch vielmehr daran, dass es der Herr, euer Gott, ist, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben.“ (5.Mose 8,17-18a Neues Leben Übersetzung)
Wir wollen uns an diesem Tag erinnern, wie gut Gott all die Jahre hindurch zu uns war. Auch wir mussten als Gemeinde durch Wüstenzeiten gehen, die wir ohne Gottes Fürsorge nicht überstanden hätten. Das hat uns aber nicht davon abgehalten, auch in schweren Zeiten anderen Menschen zu helfen. So passen Erntedank und das 25-jährige Bestehen der Tafel gut zusammen. Lasst uns auf diesem Weg weitergehen. Der, der uns von Anfang an geleitet und versorgt hat, wird es auch in Zukunft tun.
Hans-Peter Mumssen
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