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Gedanken zur Tageslosung

für Mittwoch, den 22.01.2025

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Losungswort
Jesaja sprach: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen.
Jesaja 6,5

Lehrtext
Paulus schreibt: „Ich war früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren.“
1. Timotheus 1,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Versöhnt!

In der Vorgeschichte zum heutigen Losungswort sprach der Prophet Jesaja zehn Mal ein „Wehe“ über die Zustände in Israel aus. Doch in dem Moment, als er direkt vor dem allmächtigen Gott stand, entdeckte er seine eigene Unzulänglichkeit und rief: „Weh mir, ich vergehe!“ Jesaja spiegelt hier ein typisches menschliches Verhalten wider: Er sah die Sünden der anderen wesentlich deutlicher als die eigenen. Alles, was er vorher anklagte, war gewiss richtig und von Gott inspiriert. Doch Gott hatte Größeres mit seinem Propheten vor: Er sollte nicht nur anklagen, sondern das Kommen und Wirken des Erlösers ankündigen. Dazu musste er jedoch zunächst verstehen, dass er nicht anders war als diejenigen, die er anklagte.

Nun war Jesaja reif für eine tief greifende Erfahrung. Seine eigene Schuld und Unreinheit konnte er nicht einfach verändern oder wiedergutmachen. Er war abhängig von der Barmherzigkeit Gottes. Diese erlebte er, als Gott ihn von seiner Schuld reinigte.(1) Dann war er bereit, die wohl ungewöhnlichste Botschaft Gottes zu verkünden – dass nämlich jemand die Schuld aller Menschen an ihrer statt sühnen wird.(2) All dies erfüllte sich, als Jesus Christus am Kreuz für uns starb.

Heute hört man teilweise sogar von Christen: „Für mich musste Jesus nicht sterben.“ Andere sagen: „Jesus starb nicht am Kreuz, um unsere Schuld zu sühnen, sondern um uns seine Liebe zu zeigen.“ Nun, ich meine, wenn jemand einmal wie Jesaja direkt vor dem lebendigen Gott steht, werden solche Ansichten schnell verblassen. So beschloss Paulus, der uns im Lehrtext die Barmherzigkeit Gottes vor Augen führt, in Korinth die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer allein auf Jesus Christus zu lenken – auf Jesus Christus, den Gekreuzigten. Deshalb brauchen wir nicht zu verzweifeln, wenn uns unser eigenes Versagen vor Augen geführt wird – Jesus Christus hat uns mit Gott versöhnt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

1) Jes. 6,6-7 (2) Jes. 53,1-11

Als Gebet heute eine Strophe aus dem Lied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“

Ich hatte nichts als Zorn verdienet
und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht’s?
Erbarmung ist’s und weiter nichts.
Text: Philipp Friedrich Hiller


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