Gedanken zur Losung für Montag, den 20.01.2025

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Losungswort
Der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein.
Jesaja 60,19

Lehrtext
Jesus spricht: Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
Johannes 12,45-46

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes neue Welt

Im heutigen Losungswort wird etwas vorhergesagt, was wir ebenfalls am Ende der Offenbarung finden: Weder die Sonne noch der Mond, sondern Gott selbst wird das Licht der Menschen sein.(1) Es wird keine Nacht mehr geben und ewiger Frieden herrschen. All das bezieht sich auf Gottes neue Schöpfung am Ende der Zeit. Leben nun Juden wie auch Christen nur mit der Hoffnung auf eine ferne Zukunft? Ich meine, nein. Vielmehr findet die neue Schöpfung heute schon statt.

Im Losungswort wird nämlich das Ende der neuen Schöpfung beschrieben, jedoch nicht der Anfang. Der findet mit Jesus Christus statt. Eine seiner ersten Botschaften war: „Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!“(2) Diese neue Welt begann aber offensichtlich nicht äußerlich. Noch beleuchten uns Sonne und Mond, noch finden Kriege statt. Noch leiden Millionen von Menschen an Hunger, Verfolgung und Willkür, noch gibt es Krankheit und Tod. Doch in uns kann Gottes neue Welt schon beginnen, wenn Jesus Christus das Licht unseres Lebens wird. Diesen Vorgang beschreibt er im Lehrtext: Wer an ihn glaubt, wird nicht in der Finsternis bleiben.

Für mich bedeutet das: Bevor sich die Welt um uns herum verändert, ist es notwendig, dass der Mensch durch Christus von innen verändert wurde. Daran hat sich meiner Erkenntnis nach nichts geändert, selbst wenn man immer wieder dachte, der Fortschritt bringe uns eine Art Paradies auf Erden. Auch wenn unsere Welt von heute für einen Menschen von vor 2000 Jahren wie eine Zauberwelt erscheinen würde, ist der Mensch tief im Inneren immer noch derselbe. Die Botschaft Jesu hat bis heute an Aktualität nichts verloren.

Gottes neue Schöpfung muss also in uns beginnen, mündet aber in eine komplett neue Welt, in der es keinen Tod mehr geben wird und das Licht Gottes und Christi uns scheinen werden. Darauf freue ich mich schon heute.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Offb. 21,23 Offb. 22,5 (2) Matt. 4,17 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass deine neue Welt schon in uns beginnt. Danke, dass Jesus Christus schon heute mein Licht ist und mich durch das Leben leitet. Das, worauf ich hoffe, hat schon in mir begonnen. Ich bitte dich, mich immer wieder daran zu erinnern, damit ich mich auf die Erfüllung freuen kann. Danke, Vater, Amen.

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Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 19.01.2025

Losungswort
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
Jesaja 60,1

Lehrtext
Unser Gott hat ein Herz voll Erbarmen. Darum kommt uns das Licht aus der Höhe zur Hilfe. Es leuchtet denen, die im Dunkel und im Schatten des Todes leben. Es lenkt unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lukas 1,78-79

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Reflektoren

„Mache dich auf, werde licht“, so beginnt das heutige Losungswort. Doch wie wird man licht, was muss man anstellen, um zu leuchten? Die Fortsetzung des Textes beantwortet diese Frage nicht. Sie kündigt nur an, dass die Herrlichkeit Gottes über den Menschen aufgehen wird.

Dennoch hat das eine etwas mit dem anderen zu tun. An Fahrrädern, Schulranzen und bestimmten Kleidungsstücken werden häufig Reflektoren angebracht. Diese leuchten zwar nicht von sich aus, werden sie jedoch angestrahlt, leuchten sie auf. Ich glaube, genau das ist mit dem Losungswort gemeint. Wir Christen werden aufgefordert, Reflektoren Christi zu sein. Wenn sein Licht uns erleuchtet, dann leuchten wir ebenfalls. Nun liegt es aber mit an uns, ob wir Gottes Licht nur absorbieren – also für uns selbst verwenden – oder es reflektieren. Wie aber reflektieren wir sein Licht oder, wie es im Losungswort heißt, seine Herrlichkeit?

Im Lehrtext lesen wir von dem Licht aus der Höhe, das uns zu Hilfe kommt. Mit diesen Worten wurde das Kommen Jesu Christi angekündigt. Wie ich es verstehe, beleuchtet das Licht Christi zunächst uns selbst, sodass wir uns darin sehen können. Einerseits erkennen wir dort unsere Schuld, die wir vielleicht davor immer verdrängt oder gerechtfertigt hatten. Andererseits entdecken wir aber auch Gottes Gnade, die er uns in Jesus Christus schenkt. So führt dieses Licht dazu, dass wir Vergebung unserer Schuld empfangen, jedoch ebenfalls den Drang verspüren, unser Leben Christus gemäß zu verändern. Genau diese Veränderung bewirkt wiederum, dass Gottes Licht durch uns reflektiert wird, denn andere sehen unseren veränderten Lebenswandel. Einige wenden sich dann ebenfalls dem Licht Jesu Christi zu und erfahren wie wir dessen verändernde Wirkung. Mögen viele von uns solche Reflektoren sein.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich möchte das Licht Christi nicht nur absorbieren, sondern reflektieren. Bitte lass dein Licht in mir leuchten. Nimm alles weg, was dich nicht meint, und erfülle mich mit deinem Wesen. Ich bitte dich, dass du mich in das Bild Christi veränderst und sichtbar wird, dass du in mir wohnst. Lass mich so zum Segen für andere werden. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 18.01.2025

Losungswort
Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.
5. Mose 4,39

Lehrtext
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Philipper 4,5.7

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Sich zu Herzen nehmen

Im heutigen Losungswort forderte Mose das Volk Israel auf, sich zu Herzen zu nehmen, „dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.“ Wenn man sich etwas zu Herzen nimmt, bedeutet das, dass man diese Sache nicht leicht nimmt. Man lässt sie quasi ganz dicht an sich heran, sodass sie Auswirkungen auf unser Leben hat. Jesus sagte einmal: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“(1) Doch inwiefern haben wir Einfluss darauf, was in unseren Herzen ist?

Um es gleich zu sagen: Es geht nicht um Perfektion oder eine ständige Gedankenkontrolle. Wir leben in einer gefallenen Welt und sind erlösungsbedürftige Geschöpfe. Das ist allerdings kein Grund, dass wir alles so hinnehmen müssen. Durch Jesus Christus erhalten wir die Möglichkeit, von vorne anzufangen.(2) Die Philipper, an die der Lehrtext gerichtet war, hatten diese Chance ergriffen. Nun ermutigte sie der Apostel Paulus, das auszuleben, was sie empfangen hatten. Besonders nannte er hierbei ihre Güte, die sich in ihrer Freigiebigkeit ihm gegenüber gezeigt hatte.(3)

Vielleicht lesen wir so etwas mit gemischten Gefühlen. Sollten die Philipper jetzt alle Bedürftigen versorgen? Und müssen wir das womöglich auch? Solche Befürchtungen führen mitunter dazu, dass man Gottes Wort nicht so dicht an sich heranlässt. Der „Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft“, erscheint dann nicht sehr erstrebenswert. Doch genau in ihm liegt die Befreiung davon, alles selbst machen zu müssen. Er, so schreibt Paulus, bewahrt unsere Herzen und Sinne „in Christus Jesus“. Wenn wir Gott vertrauen, dürfen wir auch darauf vertrauen, dass er uns leitet und bewahrt – über unser Verstehen hinaus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Luk. 6,45 [Luther 2017] (2) 2.Kor. 5,17 (3) Phil. 4,15-18

Gebet:

Lieber Vater im Himmel, du weißt, dass ich mir deine Worte zu Herzen nehmen will. Hilf mir, zu erkennen, was du mir sagen möchtest. Ich danke dir, dass du Geduld mit mir hast. Auch wenn ich nicht alles verstehe, muss ich mich nicht vor dir fürchten. In deinem Frieden möchte ich leben. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 17.01.2025

Losungswort
Eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN.
Sprüche 5,21

Lehrtext
Richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird.
1. Korinther 4,5

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Nicht vor der Zeit

Beim heutigen Losungswort stelle ich mir vor, mit vielen anderen Autos auf einer Autobahn zu fahren. Zwar fahren alle in die gleiche Richtung, doch sie haben nicht alle das gleiche Ziel. Manche biegen bei einer Ausfahrt ab, andere fahren weiter, und wieder andere fahren nur in meine Richtung, weil sie zu Hause etwas vergessen haben. Ihr eigentliches Ziel liegt genau in der entgegengesetzten Richtung. In diesem Sinn verstehe ich das Losungswort. Gott sieht nicht nur, auf welchem Weg wir uns gerade befinden, sondern wohin wir tatsächlich wollen. Was für uns Menschen verborgen ist, liegt vor ihm offen.

Welche Bedeutung hat diese Erkenntnis nun für uns? Im Lehrtext ermahnt uns der Apostel Paulus, niemanden vor der Zeit zu richten. Vorausgegangen war, dass Paulus sich gegen Vorwürfe gegen seine Person verteidigte. Doch er beteuerte nicht seine Unschuld, vielmehr schrieb er Folgendes: „Allerdings hat es für mich keinerlei Bedeutung, welches Urteil ihr über mich fällt oder ob sonst irgendeine menschliche Instanz über mich zu Gericht sitzt. Nicht einmal ich selbst maße mir ein Urteil über mich an.“(1) Paulus ging es offensichtlich darum, auch das Urteil über sich selbst Gott zu überlassen.

Weil nur Gott allein weiß, wie es um einen Menschen bestellt ist – ja, wir selbst noch nicht einmal uns selbst vollständig durchschauen – sollten wir vorsichtig mit vorschnellen Urteilen sein. Genau das ist aber ein Phänomen in unseren Tagen. Viele sind schnell dabei, andere zu beurteilen oder auch zu verurteilen. Einige veröffentlichen dann auch gleich ihre Meinungen über andere. Doch auch, wenn ich mein Urteil nicht weiter verbreite, so verbreitet es sich in meinem Inneren. Was aber können wir dagegen tun? Ich denke, zum einen es Gott zu überlassen, wie er einen Menschen sieht. Und zum anderen unsere eigene Einschätzung als unvollkommen anzusehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 4,3 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich bitte dich, mir zu helfen, anderen Menschen ohne innere Vorbehalte begegnen zu können. Hilf mir, dass meine Erfahrungen und Einschätzungen mich nicht dazu verleiten, jemanden vor der Zeit zu richten. Hilf mir auch, mich nicht selbst zu richten, sondern auf dein Urteil zu warten. Du allein kennst uns und führst uns von falschen Wegen auf deinen guten Weg. Dir will ich vertrauen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 16.01.2025

Losungswort
Alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt, und die stolzen Männer müssen sich beugen; der HERR aber wird allein hoch sein an jenem Tage.
Jesaja 2,11

Lehrtext
Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.
1. Korinther 1,27-29

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Grundproblem der Menschheit

Die heutigen Bibelverse schildern das Grundproblem des Menschen und Gottes Reaktion darauf. „Alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt, und die stolzen Männer müssen sich beugen“, so lesen wir es im Losungswort. Geht es darum, dass man auf etwas stolz ist, was man geschafft hat? Ich denke, es geht eher um einen Stolz, der sich gegen Gott erhebt. Das begann ja schon im Paradies und hat sich seitdem nicht verändert. So leben viele Menschen mit der Idee, sie müssten sich letztendlich nur vor sich selbst verantworten. Diese Einstellung wird laut Losungswort irgendwann ein Ende finden.

Interessant ist, dass im Vorfeld des Losungswortes beschrieben wird, was geschieht, wenn Gott dem Menschen die Kontrolle aus der Hand nimmt. Dort heißt es: Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.(1) Was dem Menschen mit all seinem Wissen und bei allem Fortschritt bis heute nicht möglich ist, wird Gott selbst erzeugen.

Im Lehrtext macht der Apostel Paulus deutlich, dass die Weisen und Starken dieser Welt zwar große Beachtung bei Menschen finden, doch das Grundproblem der Menschheit nicht lösen können. Das kann nur Gott. Und er tut es durch einfache Leute, die an Jesus Christus glauben und sein Opfer für sich in Anspruch nehmen. Ich meine: Gott benötigt nicht unsere Weisheit – vielmehr sucht er unser Vertrauen. Dieses ist nicht abhängig von unserem Bildungsgrad. Es ehrt Gott und verlässt sich auf seine Weisheit.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jes. 2,4 [Luther 2017]

Als Gebet habe ich heute die ersten Verse aus dem 115. Psalm in der Übersetzung der „Guten Nachricht“:

Nicht uns, HERR, nicht uns - nein, deinen Namen bringe zu Ehren! Wir wissen doch, dass du gütig und treu bist!
Warum sollen die anderen Völker sagen: „Wo ist er denn, ihr Gott?“
Unser Gott? Im Himmel ist er! Und alles, was er will, das tut er auch!
Amen

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 15.01.2025

Losungswort
Du sollst nicht ehebrechen.
2. Mose 20,14

Lehrtext
Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, ebenso nicht die Frau ihren Mann.
1. Korinther 7,3

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Unmöglich oder möglich?

Die heutigen Bibelverse werden sehr verschieden aufgenommen. Für einige ist ganz klar, dass alles andere nicht richtig ist. Andere hingegen sehen darin eine Knebelung der Sexualität, die dem Menschen gar nicht entspricht. In ihren Augen werden Ehen deshalb gebrochen, weil man sie gar nicht halten kann. Und eheliche Pflichten? Das kann ja nur ein Krampf sein.

Ein Blick in unsere Gesellschaft zeigt, dass es für viele nicht machbar ist, eine stabile, dauerhafte Beziehung zu führen – selbst wenn sie es sich vielleicht wünschen. Auch Christen sind davon betroffen. Krisen in Beziehungen, Entfremdung, Zerrüttung und auch Ehebruch machen nicht einfach vor einer Kirchentür halt. Und wenn jemand in Not ist, wie soll ihm oder ihr ein Gebot helfen, an dem man sich gerade reibt? Die Antwort mag ernüchternd sein: Ein Gebot kann nicht helfen. Es kann nur anzeigen, wo man steht. Es gibt nur einen, der uns helfen kann, wenn wir in Beziehungen in schweres oder auch gefährliches Fahrwasser geraten: Gott.

Allerdings sieht Gottes Hilfe manchmal sehr viel praktischer aus, als man erwartet. Die Aufforderung im Lehrtext, den Partner nicht zu vernachlässigen, ist solch ein konkreter Hinweis. Dabei geht es meiner Meinung nach nicht nur um das bloße Ausüben des Geschlechtsaktes, wie es einige verstehen. Wichtig ist, sich einander zuzuwenden und sich gegenseitig wahrzunehmen. Das gilt sowohl für das Intimleben als auch für andere Bereiche. Und es gilt für beide Partner, denn dann kann eine gesunde Beziehung gedeihen. Was kann man aber tun, wenn all das nicht der Fall ist?

Ich glaube, je früher man die Probleme erkennt und nach Lösungen sucht, desto besser. Im Klartext: Wenn man schon zwei Jahre nur noch nebeneinander herlebt, ist man bereits weit vom Kurs abgekommen. Dennoch ist eine Neuausrichtung möglich. Auf diesem Weg wird man aber Hilfe brauchen, von Gott – und vielleicht auch von Menschen. Dafür muss man sich nicht schämen, sondern darf sie dankbar annehmen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

Gebet für diejenigen, die in Beziehungskrisen stehen:

Herr Jesus Christus, du kennst deine Kinder und weißt, wer sich gerade in einer großen Not oder Anfechtung befindet. Komm du mit deiner Klarheit und deinem Geist zu Hilfe. Zeige Wege, die bis jetzt noch nicht sichtbar waren. Heile Verletzungen und schenke Versöhnung. Gib neue Kraft und schenke neue Perspektiven. All das ist uns nicht möglich – aber bei dir, Herr, ist alles möglich, denn du hast sogar den Tod überwunden. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 14.01.2025

Losungswort
Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott.
Sprüche 14,31

Lehrtext
Jesus sprach zu dem jungen Mann: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!
Matthäus 19,21

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Geheimnis der Nachfolge

Der vollständige Losungsvers von heute lautet: Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Gott sich mit Menschen verbindet, die arm, benachteiligt, schwach oder in den Augen anderer gering sind. Besonders der Gegensatz zwischen Lästern und Ehren zeigt: Wer ernsthaft gottesfürchtig leben will, nutzt die Schwäche anderer nicht aus, sondern erbarmt sich ihrer.

Der Lehrtext hat einen anderen Hintergrund. Ein junger Mann fragte Jesus, was er Gutes tun muss, um ewiges Leben zu haben. Jesus antwortete: „Halte die Gebote“ – unter anderem auch das Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“(1) Allein diese Antwort ist schon erstaunlich. Ich hätte erwartet, dass Jesus ihn auffordert, an ihn zu glauben. Der junge Mann antwortete: „Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?“(2) Ich hätte da so meine Zweifel gehabt, doch Jesus nahm ihm das ab. Dann jedoch forderte Jesus ihn auf, alles zu verkaufen und den Armen zu geben. Allerdings nicht, um das ewige Leben, sondern um einen Schatz im Himmel zu erhalten. Mich verblüffen diese Antworten – doch es geht noch weiter.

Der Mann ging traurig weg, weil er sehr reich war. Jesus wiederum sagte zu seinen Jüngern: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“(3) Als die Jünger erschraken, wer dann überhaupt ins Reich Gottes kommen könnte, antwortete Jesus: „Bei den Menschen ist's unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“(4)

Widerspricht sich nicht Jesus in seinen Antworten? Ja, und ich glaube, das tat er absichtlich. Wir können nämlich den Weg zu Gott nicht berechnen. Wir können uns nur an Jesus Christus halten. Sein Weg mit uns mag in unseren Augen unlogisch erscheinen, doch er führt zum Vater. Wollen wir ihn gehen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 19,18-19 [Luther 2017] (2) Matt. 19,20 [Luther 2017] (3) Matt. 19,24 [Luther 2017] (4) Matt. 19,26 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich weiß nicht, weshalb ich an dich glauben kann. Ich finde auch keinen Grund, weshalb du mich so sehr liebst, dass du am Kreuz meine Schuld bezahlt hast. Vieles verstehe ich nicht, doch ich danke dir, dass du das Fundament meines Lebens geworden bist. So will ich dir auch weiterhin folgen und bitte dich, mich immer wieder in deiner Gnade und Liebe festzuhalten. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 13.01.2025

Losungswort
Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen.
Psalm 119,37

Lehrtext
Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.
Lukas 11,34

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Finster oder licht?

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Dieser klingt recht geheimnisvoll, wie auch der nachfolgende Vers: So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei.(1) Offensichtlich spricht Jesus Christus hier nicht von der biologischen Funktion des Auges. Wie beim Herzen bekommt das Auge hier eine übertragene Bedeutung, nämlich, worauf wir unsere Augen lenken. Davon handelt ebenfalls das Losungswort. Der Psalmist bittet Gott darum, mit seinen Blicken nicht an Dingen haften zu bleiben, die nutzlos sind oder sogar von Gott weglenken.

Wenn wir z.B. eine Zeitschrift durchblättern, bleiben unsere Blicke fast unwillkürlich an bestimmten Bildern oder Texten hängen. Es kann sein, dass uns das interessiert, was wir sehen. Es kann uns aber auch überraschen, schockieren oder Wünsche in uns wecken. Was es auch sei – nach meiner Erfahrung können wir unsere spontanen Reaktionen nicht einfach verändern, uns jedoch entscheiden, ob wir diesen nachgehen wollen oder nicht. Jakobus beschrieb das einmal so: Es sind unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche, die uns immer wieder zum Bösen verlocken. Geben wir ihnen nach, dann haben wir das Böse empfangen und bringen die Sünde zur Welt. Sie aber führt unweigerlich zum Tod.(2)

Nach meinem Verständnis besagt der Lehrtext also: Das, was wir nicht nur sehen, sondern willentlich in uns hineinlassen, macht uns von innen hell bzw. finster. Ist unser „ganzer Leib licht“, brauchen wir nichts vor anderen verbergen. Ist er aber finster, so wollen wir nicht zeigen, welche Gedanken in uns kreisen. Ja selbst, wenn wir Böses gut nennen und uns als licht betrachten, sieht Gott die Finsternis in uns. Wie gut, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist. Wenn wir auf ihn schauen und sein Licht in uns hineinlassen, wird er die Finsternis in uns vertreiben. In ihm können wir trotz aller Ernsthaftigkeit der heutigen Verse große Zuversicht haben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 11,35 [Luther 2017] (2) Jak. 1,14-15 [Hoffnung für alle]

Gebet:

Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mit deinem Licht in mein Leben gekommen bist. Was mir mit Disziplin und menschlichen Anstrengungen nicht gelungen ist, hast du in mir aus Gnade erzeugt. Dein Licht erhellt mein Inneres, zeigt mir, was nicht zu dir gehört, und befreit mich von aller Finsternis. Ich danke dir, Jesus Christus. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 12.01.2025

Losungswort
Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
Sprüche 10,12

Lehrtext
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
1. Johannes 4,10-11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die Macht der Liebe

„Hass erregt Hader“, so heißt es im heutigen Losungswort. Angesichts der Situation in den aktuellen sozialen Medien, aber auch in Politik und Gesellschaft erscheint es wie eine Beschreibung der Gegenwart. Hass, Hetze, Streit und Zänkereien sind jedoch nichts Neues – neu ist lediglich die Art der Verbreitung. Bestürzend finde ich, dass auch Christen sich daran beteiligen, denn ich verstehe den Auftrag Jesu da offensichtlich anders. Obschon aus dem Alten Testament, wird Christi Gesinnung meiner Meinung nach im zweiten Teil des Losungswortes sehr treffend beschrieben: „… aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.“

In diesen wenigen Worten finden wir etwas, das auf das Reich Gottes hinweist. Jesus Christus kam nicht auf die Erde, um uns unsere Sünden vorzuhalten, sondern um für sie an unserer statt am Kreuz zu sterben.(1) Er hat alle unsere Übertretungen zugedeckt – mit seinem Leben.(2) Im Lehrtext beschreibt der Apostel Johannes sehr nachdrücklich, dass Gottes Liebe sich darin zeigte, dass er seinen Sohn „zur Versöhnung für unsre Sünden“ sandte. Dies tat er unabhängig von unserer Liebe zu ihm, denn seine Liebe ist es, von der alles ausgeht. Und von ihr soll auch unser Verhalten anderen gegenüber geprägt sein, ebenso wie unsere Worte. Hass und Hetze haben da keinen Raum, Zank und Streit genauso wenig. Wie aber gehen wir mit den Verfehlungen um, die in unserem Umfeld geschehen?

Zum einen kommt es darauf an, ob wir persönlich betroffen sind. Vergebung ist etwas, das wir nicht nur empfangen, sondern auch weitergeben sollen.(3) Zum anderen sind wir beauftragt, Menschen an Christi statt zur Versöhnung mit Gott einzuladen.(4) Ob ein Sündenregister dabei hilfreich ist, halte ich für fraglich. Letztlich ist es Gottes entgegenkommende Liebe, die uns hilft, umzukehren.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 12,47 (2) 1. Petr. 2,24 (3) Luk. 6,37 (4) 2.Kor. 5,20

Gebet:

Vater im Himmel, ich danke dir für deine Liebe, die du in deinem Sohn, Jesus Christus, geoffenbart hast. Durch ihn hast du auch mich zu dir gezogen. Hilf mir, diese Liebe in Wort und Tat an andere weiterzugeben. Ganz besonders bitte ich dich darum, es auch bei den Menschen tun zu können, bei denen es mir schwerfällt. Leite mich darin durch deinen Geist. Das bitte ich in Jesu Namen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 11.01.2025

Losungswort
Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein.
Hesekiel 37,26

Lehrtext
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.
Offenbarung 1,4

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frieden mit und von Gott

Das heutige Losungswort ist Teil einer Prophezeiung, dass Gott sein Volk Israel aus allen Teilen der Erde wieder in sein Land bringen will. Gott will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen – einen Frieden mit sich selbst.

Im Lehrtext wiederum geht es nicht nur um einen Frieden mit Gott, sondern auch um einen Frieden, der von ihm kommt. Welche Auswirkungen haben nun Friede mit und Friede von Gott für uns? Gewöhnlich verstehen wir unter Frieden den Frieden zwischen Menschen und Nationen. Menschen wünschen sich ein Ende von Terror, Kriegen und Gewalttaten. Welche Bedeutung aber hat dabei der Friede mit und von Gott?

Wie ich die Bibel verstehe, ist dieser Frieden das Fundament für jeden anderen Frieden. Nun sagen einige: „Haben nicht Christen sogar Kriege angezettelt? Haben sie nicht Waffen gesegnet? Gab es nicht Konfessionskriege und viel Streit und Ablehnung unter Christen?“ Ja, das gab es und gibt es sogar immer noch. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass es ohne einen Frieden mit und von Gott keinen Frieden unter Menschen geben wird. Dieser Friede fällt uns aber nicht in den Schoß. Vielmehr werden wir aufgefordert, ihm nachzujagen. So lesen wir: Bemüht euch mit ganzer Kraft um Frieden mit jedermann und richtet euch in allem nach Gottes Willen aus! Denn ohne ein geheiligtes Leben wird niemand den Herrn sehen.(1)

Dieses Wort ist an Christen gerichtet. Vielleicht sagt jemand: „Ich habe Frieden mit Gott.“ Haben wir aber auch Frieden von Gott? Ein Friede, der tief in unserem Innern wirksam wird, und unseren Umgang mit anderen verändert? Wenn Jesus Christus uns auffordert, sogar unsere Feinde zu lieben, dann brauchen wir diesen Frieden von Gott. Wenn ich das alles bedenke, merke ich, welch eine Kraft von dem Friedensgruß im Lehrtext ausgeht. Deshalb schließe ich heute genau mit diesem Gruß: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Hebr. 12,14 [Neue Genfer Übersetzung]

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 10.01.2025

Losungswort
Der HERR spricht: Möge doch ihr Herz so bleiben, dass sie mich allezeit fürchten und meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Kindern gut geht, für immer!
5. Mose 5,29

Lehrtext
Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt. Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Wenn ihr bei euch der Liebe Raum gebt.
Johannes 13,34-35

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein neues Gebot

Im Vorfeld zum heutigen Losungswort zählte Mose noch einmal die Zehn Gebote auf. Dann kam Gott selbst zu Wort: Die Israeliten sollten ihn allezeit fürchten. Darunter verstehe ich, dass sie Gott und sein Wort ernst nehmen und darauf vertrauen sollten, dass seine Gebote gut für sie sind. Doch weshalb ist das so wichtig? Ich meine: weil es Momente im Leben eines Menschen gibt, in denen er lieber anders handeln würde. Wer z.B. die Ehe bricht, denkt zumindest kurzzeitig, dass es ihm bzw. ihr guttut. Wer stiehlt, meint, dass er mehr vom Leben hat. Die Gebote, nur an den Gott Israels zu glauben, sich kein Bild von ihm zu machen und seinen Namen nicht zu missbrauchen, stießen und stoßen sowieso auf Unverständnis – ja sie wirken sogar als äußerst intolerant. Es gibt also genug Kräfte, die uns von diesen Zehn Geboten wegziehen wollen. Das war damals nicht anders als heute.

Deshalb benötigen wir eine direkte Herzensbeziehung zu Gott. Genau diese wünscht er sich von den Menschen. Im Lehrtext geht Jesus Christus noch weit darüber hinaus: Er spricht von der Liebe. Sie ist die Erfüllung des Gesetzes, denn wer liebt, fügt seinem Nächsten keinen Schaden zu. Und wer Gott liebt, wird weder seinen Namen missbrauchen noch anderen Göttern folgen. Dieses neue Gebot benötigt jedoch auch eine Herzensbeziehung zu Jesus Christus. Wir sollen einander ja so lieben, wie er uns geliebt hat. Er ist der Maßstab für Liebe. Diesen Maßstab kann man nur erfassen, wenn man die Liebe Christi persönlich erfahren hat.

Was mich beeindruckt, ist, dass wir die Liebe Christi im Umgang miteinander widerspiegeln, wenn wir ihr Raum geben. Daran werden andere Menschen erkennen, dass wir Christen sind. Möge doch unser Herz diese Liebe anstreben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute die ersten beiden Verse des Liedes „Ich bete an die Macht der Liebe“:

Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesus offenbart;
ich geb‘ mich hin dem freien Triebe,
wodurch auch ich geliebet ward;
ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken.

Wie bist du mir so sehr gewogen
und wie verlangt dein Herz nach mir.
Durch Liebe sanft und stark gezogen
neigt sich mein alles auch zu dir.
Du große Liebe, gutes Wesen,
du hast mich, ich hab dich erlesen.
Text: Gerhard Tersteegen

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 09.01.2025

Losungswort
Gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre.
5. Mose 8,2

Lehrtext
Und alsbald trieb der Geist Jesus in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm.
Markus 1,12-13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

In der Wüste

Die heutigen Losungsverse berichten von Zeiten in der Wüste und Versuchungen. Im Losungswort lesen wir vom Volk Israel, und dass Gott der Herr es vierzig Jahre in der Wüste leitete. Der Grund dafür kann allerdings irritieren. So heißt es: „auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre.“ Die Israeliten waren also nicht zufällig in der Wüste – Gott selbst hatte sie dort hineingeführt.

Nun sagt man vielleicht als Bibelkenner: „Das geschah ja nur, weil sie das verheißene Land nicht einnahmen, als Gott es ihnen gesagt hatte.“ Ich glaube jedoch, dass es nicht ganz so einfach ist. Gott wollte sichtbar machen, was in ihren Herzen war, und das nicht nur punktuell. Deshalb ließ er sie immer wieder in Situationen kommen, in denen sich zeigte, wie es um ihren Glauben wirklich stand. Das Ergebnis war ernüchternd: Statt Vertrauen war da Misstrauen. Statt dankbar zu sein, beschwerten sie sich. Statt Gehorsam zu zeigen, rebellierten sie. Statt Gott zu verehren, tendierten sie zum Götzendienst. Der Apostel Paulus sagte, dass das Verhalten des Volkes Israel uns als Warnung dienen soll, nicht ebenso zu handeln.(1)

Auch im Lehrtext wird berichtet, dass jemand durch den Geist Gottes in die Wüste getrieben wurde, wo er versucht wurde. Es war kein anderer als Jesus selbst. Und auch bei ihm wurde sichtbar, was in seinem Herzen war: völlige Reinheit und Vollkommenheit. In den größten Versuchungen blieb seine Treue zu Gott und dessen Wort ungebrochen.(2)

Solche Zeiten in der Wüste kann es auch bei uns geben. In ihnen zeigt sich, was in unseren Herzen ist. Das mag manchmal nicht so sein, wie wir es dachten oder gerne hätten. Doch Gott ist treu – er wird uns helfen, ans Ziel zu kommen.(3)

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Kor. 10,1-11 (2) Matth. 4,1-11 (3) 1.Kor. 10,13

Gebet für alle, die gerade in der Wüste sind:

Herr Jesus Christus, ich bitte dich für alle, die gerade in schwierigen Situationen angefochten sind. Gib ihnen die Kraft, richtige Entscheidungen zu treffen und sich so zu verhalten, wie es dir entspricht. Tröste und stärke sie durch deinen Geist. Hilf uns allen, immer wieder auf dich zu schauen und dir nachzufolgen. Das bitte ich in deinem Namen, Herr. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 08.01.2025

Losungswort
Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele!
Psalm 108,2

Lehrtext
Der Gelähmte sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.
Apostelgeschichte 3,8

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

„Und lobte Gott“

Das Gotteslob verbindet die heutigen Bibelverse. Im Losungswort nimmt sich der Verfasser David bewusst vor, Gott zu loben, und fordert sogar seine Seele auf, dazu aufzuwachen. Hier stehen also Wunsch und Wille, Gott die Ehre zu geben, im Vordergrund – ob mit oder auch ohne aktuellen Anlass. Jemand sagte einmal: „Wir loben und ehren Gott nicht nur wegen seiner Taten, sondern vor allem um seiner selbst willen.“ Das ist gewiss richtig. Wie groß ist aber unser Lob, wenn wir zudem noch Gottes Güte direkt erleben?

So erging es dem Mann aus dem Lehrtext. Von Mutterleib an gelähmt, musste er betteln. Als er Johannes und Petrus, die gerade an ihm vorbeikamen, um ein Almosen bat, sagte Petrus: „Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“(1) Ich glaube, man kann sich kaum vorstellen, wie einem Menschen zumute ist, der plötzlich solch einen Liebesbeweis Gottes an seinem Körper erlebt. Der Mann war ja nicht nur krank, sondern auch sozial isoliert, musste betteln und war von der Gunst der Leute abhängig. In gewissem Sinne war er eine Person zweiter Klasse – doch nicht bei Gott! Dieser machte ihn in einem Augenblick gesund. Kein Wunder, dass der Mann umherlief, sprang und Gott lobte.

Was können wir nun aus den heutigen Bibeltexten lernen? Ich meine, zwei Dinge: Zum einen, dass wir uns wie David vornehmen, Gott um seiner selbst willen zu ehren und zu loben, egal, ob uns gerade danach ist. Zum anderen aber, weil uns Gottes Güte auf Schritt und Tritt begegnet. So finden wir jederzeit in Jesus Christus Vergebung, Erlösung und die Hoffnung auf den Himmel. Doch auch Wunder können an uns geschehen, denn Gottes Güte erstreckt sich auch auf unsere praktischen Nöte. Wenn wir uns das täglich wieder vor Augen führen, glaube ich, ist es nicht schwer, Gott in Liedern, Gebeten und Taten zu loben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Apg. 3,6 [Luther 2017]

Als Gebet heute einige Verse aus dem Lied: „Dir gehört mein Lob“

Dir gehört mein Lob, wenn der Segen in Strömen fließt,
du mir mehr als genügend gibst, dir gehört mein Lob.
Und dir gehört mein Lob, auch wenn ich mich verloren fühl,
in der Wüste und ohne Ziel, dir gehört mein Lob.

Dir gehört mein Lob, wenn die Sonne am Himmel scheint,
es das Leben gut mit mir meint, dir gehört mein Lob.
Und dir gehört mein Lob, wenn der Weg auch nicht einfach ist,
sich mein Lobpreis mit Leiden mischt, dir gehört mein Lob.

Jeder Segen, den du schenkst, wird zum Lob für dich.
Und selbst wenn ich im Dunkeln steh, Herr, gilt das für mich:
Jesus, dir gehört all mein Lob, dir gehört mein Lob.
Jesus, dir gehört all mein Lob, deinen Namen preise ich, Herr.
Schreiber: Andreas Waldmann, Beth Redman, Kai Peters, Matt Redman

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 07.01.2025

Losungswort
Verachte nicht die Unterweisung durch den HERRN und sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt.
Sprüche 3,11

Lehrtext
Jesus lehrte mit Vollmacht.
Markus 1,22

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ermahnung

Das Wort „Ermahnung“ hat oft einen negativen Beigeschmack. Deshalb heißt es gleich am Anfang des heutigen Losungswortes: „Verachte nicht …“ Liest man aber den nachfolgenden Vers, so erscheint Gottes Ermahnung in einem ganz anderen Licht: Denn wen der HERR liebt, den weist er zurecht, und er ist ihm zugetan wie ein Vater dem Sohn.(1) Gott hat also etwas Gutes im Sinn, wenn er ermahnt. Es geht ihm nicht darum, jemanden runterzuputzen oder mutlos zu machen. Vielmehr – so verstehe ich seine Ermahnung – will er uns davor bewahren, falsche Wege zu gehen und am Ende Schiffbruch zu erleiden.

Die Frage ist allerdings, wie uns Gottes Unterweisung und Ermahnung erreichen. Häufig geschieht das durch Menschen. Nun ist nicht jeder, der ermahnt, von Gott dazu beauftragt. Wir müssen also erst einmal erkennen, ob Gott durch diese Person zu uns reden will, oder ob es sich nur um deren persönliche Meinung handelt. Natürlich kann auch diese nützlich sein, doch am wichtigsten ist es, Gottes Unterweisung nicht zu verwerfen. Wie also kann ich erkennen, ob Gott mich korrigieren will?

Ich finde es außerordentlich wichtig, dass Christen ihre Bibel kennen. Je weniger man sich mit Gottes Wort beschäftigt, umso weniger kann man seine Gedanken von menschlichen Gedanken unterscheiden. Außerdem verändert sein Wort selbst schon unser Leben. Nun sagen einige, dass sie Schwierigkeiten haben, zu verstehen, welche Bedeutung einzelne Bibelpassagen für ihr Leben und Handeln haben. Das ging den Menschen zu Jesu Zeiten auch nicht anders. Sie verstanden in der Flut von Gesetzen und Vorschriften nicht, wie Gott ist und was er will.

Genau darauf bezieht sich der Lehrtext. „Jesus lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten, lesen wir dort. Ich erlebe das so, dass Jesu Worte und Gottes Geist etwas in mir auslösen, sodass ich verstehe, wie Gott ist, und mein Leben auf ihn einstelle. So können aus Ermahnungen Mut machende Worte Gottes werden, die unser Dasein zum Guten verändern.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Spr. 3,12 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Lieber Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Rede bitte zu mir und zeige mir den Weg, den du für mich vorgesehen hast. Korrigiere mich bitte, wenn ich mich auf einem falschen Weg befinde. Forme auch meinen Charakter, dass Christus in mir sichtbar wird. Das bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 06.01.2025

Losungswort
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele.
Psalm 23,2-3

Lehrtext
Ihr irrtet umher wie Schafe, doch jetzt seid ihr zurückgekehrt zum Hirten, zum Beschützer eurer Seelen.
1. Petrus 2,25

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Beschützer der Seelen

Psalm 23, aus dem das heutige Losungswort stammt, ist wohl einer der bekanntesten Psalmen überhaupt. In ihm wird Gott als Hirte besungen, der sich hingebungsvoll um seine Schafe kümmert, sodass sie sich selbst im finsteren Tal nicht fürchten müssen.(1) Nun heißt es im Losungswort: „Er erquicket meine Seele.“ Andere übersetzen das mit: „Er stillt mein Verlangen“, „er gibt mir neue Kraft“, „neues Leben gibt er mir“, oder auch: „Dort erfrischt er meine Seele.“

All diese verschiedenen Übersetzungen bringen zum Ausdruck, dass dieser Hirte nicht nur für das äußere Wohlbefinden sorgt. Der innere Mensch ist nämlich ebenso vielen Herausforderungen ausgesetzt, die sich nicht automatisch auflösen, wenn um uns herum alles schön ist. Umso bedeutsamer finde ich es, dass Gott sich auch um unser Inneres kümmert. Dass er uns beisteht, wenn wir Angst haben. Dass er uns tröstet, wenn wir traurig sind. Dass er uns neue Kraft gibt, wenn wir ermatten. Selbst im Himmel wird er uns noch alle Tränen abwischen.(2)

Im Lehrtext beschreibt der Apostel Petrus Jesus Christus als diesen Hirten und nennt ihn den „Beschützer eurer Seelen“. Zuvor zeigt er auf, was Christus kennzeichnete – nämlich dass er sich für uns hingab, damit wir mit Gott leben und das Gute tun können – und sagt: „Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“(3) Damit macht Petrus deutlich, dass es durch Christus einen Weg gibt, den es vorher noch nicht gab.

Das gilt auch für unser persönliches Leben. „Ihr irrtet umher wie Schafe“, schreibt Petrus. So hätte ich mich sicherlich nie bezeichnet, bevor ich Jesus Christus kennenlernte. Doch als mir der Beschützer der Seelen begegnete, merkte ich erst, wie sehr ich umhergeirrt war. Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, an wie vielen Abgründen ich blind entlang gegangen war. Doch der gute Hirte war da und brachte mich in Sicherheit. Bis heute „erquicket“ er meine Seele.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 23,4 (2) Offb. 21,4 (3) 1.Petr. 2,24 [Luther 2017]

Gebet:

Danke, Herr Jesus Christus, dass du selbst der Beschützer unserer Seelen bist. Du gehst jedem deiner Schafe nach. So bitte ich dich für all diejenigen, die gerade durch ein dunkles Tal gehen. Sei du ihnen ganz nahe und tröste sie. Ich bitte dich auch für alle, die von Feinden bedroht werden. Zeige dich in deiner Macht, sodass sie wissen: Du bist da und sorgst für sie. Gepriesen sei dein Name. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 05.01.2025

Losungswort
Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.
Nahum 1,7

Lehrtext
Werft euer Vertrauen nicht weg!
Hebräer 10,35

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Mittendrin

Wie oft finden wir in der Bibel ähnliche Verse wie das heutige Losungswort. Manchmal sagen mir Leute: „Das kenne ich doch alles schon.“ Nun, mein Frühstücksbrot und die Tasse Tee dazu kenne ich auch schon. Trotzdem brauche ich sie täglich neu. Dass der Herr gütig ist und eine Feste zur Zeit der Not, ist mir bekannt. Doch habe ich auch das Vertrauen, dass Gott mich persönlich in Zeiten der Not wirklich schützt?

Im Vorfeld des Losungswortes beschreibt der Prophet Nahum, wie Gott mit seinen Feinden umgeht. So sagte er: „Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm.“(1) Unmittelbar danach aber lesen wir: „Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.“ Das deutet darauf hin, dass Nahum sich mitten in dem Gerichtsfeuer Gottes befand, jedoch darauf vertraute, dass es ihn nicht treffen wird. Beschreibt dies nicht einen Zustand, den wir alle kennen?

Wir Christen leben nicht auf einem anderen Planeten, der sich weit weg vom restlichen Geschehen in dieser Welt befindet. Nein, wir sind mittendrin. Befindet sich die Welt in einer Wirtschaftskrise, sind auch wir davon betroffen. So gab es z.B. auch unter den Christen in Jerusalem Armut, weswegen Paulus in anderen Gemeinden Geld sammelte.(2) Christen in Kriegsgebieten leiden genauso wie andere Betroffene. Ebenso sind wir aber auch den gleichen Denkströmungen ausgesetzt wie alle anderen um uns herum. Das hat schon bei etlichen Christen das kindliche Vertrauen in Jesus Christus und in Gottes Wort ins Schleudern gebracht. Entsprechend aktuell ist der heutige Lehrvers. Er lautet vollständig: „Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“ Doch trotz all dieser Herausforderungen schaue ich zuversichtlich darauf, dass Gott das gute Werk, das er in uns angefangen hat, auch vollenden wird.(3) Seine Güte wird uns schützen und ans Ziel bringen – daran will ich festhalten.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Nah. 1,6 [Luther 2017] (2) Röm. 15,26 (3) Phil. 1,6

Gebet:
Herr Jesus Christus, du selbst hast gebetet, dass der Vater uns nicht aus der Welt herausnimmt, sondern in der Welt bewahrt. Bewahre auch mich gerade dann, wenn mein Vertrauen ins Schwanken gerät. Halte mich fest in den Zeiten der Not. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 04.01.2025

Losungswort
In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott.
Psalm 31,6

Lehrtext
Lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Eine ernste, aber erlösende Botschaft

„In deine Hände befehle ich meinen Geist“ – was meinte David, der Autor des heutigen Losungswortes, damit? Interessanterweise rief Jesus Christus am Kreuz genau diesen Vers aus. Direkt danach starb er.(1) Was David und auch Jesus in die Hände Gottes legten, war offensichtlich nicht ihr Körper, sondern etwas, das nie vergeht: ihren Geist. Die Bibel beschreibt hier eine Tatsache, die für jeden Menschen existenziell wichtig ist: Der Mensch hat einen unsterblichen Geist. Mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. Viele Menschen glauben das zwar, jedoch meinen einige, dass im Jenseits immer alles gut ist. Wie ich aber Gottes Wort verstehe, leben nicht nur wir weiter, sondern ebenfalls unsere Schuld. Aus diesem Grund heißt es im Brief an die Hebräer: Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht.(2)

Das Problem von Schuld und Sünde existiert also nicht nur zu unseren Lebzeiten. Wenn wir nicht von unserer Schuld freigesprochen werden, so hat das ewige Auswirkungen. Manchmal werde ich gefragt: „Was habe ich denn davon, wenn ich mein Leben unter die Herrschaft Jesu Christi stelle?“ Dazu sagte Jesus: „Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“(3)

Die Tatsache, dass wir ewig existieren, zeigt uns, wie wichtig das Evangelium für jeden Menschen ist. Deshalb lautet der zweite Teil des Losungswortes auch: „Du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott.“ Sehen wir im Menschen nur eine hochkomplexe biologische Maschine, wäre das Opfer Jesu letztendlich sinnlos. Glauben wir aber den Worten Jesu, folgen wir dankbar der Botschaft des Lehrtextes und ergreifen die Gnade Gottes. So können wir seine Barmherzigkeit und Hilfe empfangen – und das für alle Ewigkeit.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 23,46 (2) Hebr. 9,27 [Hoffnung für alle] (3) Joh. 5,24 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns in deinem Wort daran erinnerst, dass wir nicht nur hier, sondern auch in der kommenden Welt deine Gnade brauchen. Ich bin so froh, dass du meine Schuld für alle Zeiten bezahlt hast. Nun darf ich mich auf den Himmel freuen und im Vertrauen auf dein Wort hier leben. Danke, Jesus. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 03.01.2025

Losungswort
Sollte Gott etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?
4. Mose 23,19

Lehrtext
Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7,24

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Von Gott gesegnet

Das heutige Losungswort stammt aus dem Mund des Sehers Bileam. Er war vom Moabiterkönig Balak gerufen worden, um das Volk Israel zu verfluchen. Doch anstatt es zu verfluchen, segnete Bileam das Volk. Als Balak ihn daraufhin zur Rede stellte, antwortete Bileam: „Muss ich nicht das halten und reden, was mir der HERR in den Mund gibt?“(1)

Das klingt zunächst einmal sehr gottesfürchtig. Leider gab es bei Bileam eine große Diskrepanz zwischen Reden und Handeln. Obwohl Gott selbst ihm die Worte in den Mund legte, ließ Bileam sich darauf ein, nach einer Möglichkeit zu suchen, sie irgendwie zu umgehen.(2) Seine Handlungen sagten etwas anderes als seine Lippen, was ihn letztlich auch zu Fall brachte.(3) Was bedeutet das nun für uns?

Ich denke, es ist wichtig, in der Nachfolge Christi darauf zu achten, dass unsere Taten mit Gottes Wort übereinstimmen. Im Lehrtext, der aus der Bergpredigt stammt, stellt Jesus unmissverständlich klar, dass sich das Aufnehmen seiner Worte in unseren Handlungen bezeugen soll. So sagte er: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“(4)

Auf der anderen Seite sind es aber nicht allein unsere Taten, auf die es ankommt. Denn Jesus sagte auch: „Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!“(5)

Weder fromme Worte noch Wunder vermögen das zu tun, was Jesus Christus allein kann: den Segen Gottes in unser Leben zu bringen. Wir müssen uns nicht in Bemühungen verkrampfen, möglichst „geistlich“ zu reden oder zu handeln. Wenn wir dicht an Jesus bleiben, wird er uns immer wieder segnen – in Wort und Tat.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 4.Mos. 23,12 [Luther 2017] (2) 4.Mose 23,13-29 (3) Jud. 1,11 (4) Matt. 7,21 [Luther 2017] (5) Matt. 7,22-23 [Luther 2017]

Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 19:

Das Wort des HERRN hat sich bewährt: Es bleibt für immer bestehen. Die Gesetze des HERRN sind wahr: Ohne Ausnahme sind sie gerecht. Sie sind kostbarer als Gold, als reines Feingold … Auch deinem Knecht stehn sie leuchtend vor Augen. Wenn er sie nur befolgt, wird er reichlich belohnt. Doch wer kennt schon alle seine Verfehlungen? So sprich mich frei von solchen Fehlern, die mir nicht bewusst sind! Auch vor Unbeherrschtheit bewahre deinen Knecht! Sie soll keine Macht über mich gewinnen. Dann kann ich zu einem Vorbild werden und bleibe frei von schweren Vergehen. Hab Gefallen an dem, was mein Mund redet. Und was mein Herz denkt, lass vor dir bestehen: Du, HERR, bist mein Fels und mein Erlöser!
Amen.
Ps. 19,10-15 [Basis Bibel]

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 02.01.2025

Losungswort
Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verlässt, wird beschützt.
Sprüche 29,25

Lehrtext
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12,32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Menschenfurcht

Im heutigen Losungswort geht es darum, sich nicht aus Furcht vor anderen mehr auf Menschen als auf Gott und auf sein Wort zu verlassen. Wenn uns also Menschenfurcht davon abbringt, Gott zu vertrauen, bringt sie uns laut Losungswort zu Fall. Im Gegensatz dazu bewirkt Gottvertrauen, dass sich jemand bei ihm geborgen weiß.

Auch der Lehrtext handelt von Furcht. Im Vorfeld spricht Jesus Christus darüber, dass uns die Sorgen um Lebensnotwendigkeiten nicht beherrschen sollen. Wörtlich sagte er: „Sorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, dann wird er euch mit allem anderen versorgen.“(1) Wie aber werden wir frei von der Furcht, uns und die Unsrigen nicht mehr versorgen zu können? Gerade bei drohender Arbeitslosigkeit, Verdienstausfällen bei Selbstständigen, in Zeiten von Teuerungen oder bei einer zu geringen Rente kann einen diese Furcht schier auffressen. Die Antwort steht im zweiten Teil des Lehrtextes: „Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Wenn wir dieser Zusicherung Jesu vertrauen, kann uns die Furcht nicht mehr beherrschen – so verstehe ich den Lehrtext.

In Bezug auf Menschenfurcht sagt Jesus wiederum: „Denn wer nicht zu mir und meinen Worten steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt.“(2) Was bedeutet das nun praktisch?

Wenn man versucht, Furcht zu überwinden, geht es in meinen Augen nicht darum, unnötige Risiken auf sich zu nehmen. Es muss schon um Jesus Christus und um das Evangelium gehen. So möchte ich mich nicht in Nebenthemen verlieren, die am Ende noch zu Streit und Spaltungen führen. Für so etwas benötigen wir weder Mut noch Gottes Kraft. Wollen wir uns allerdings zu Jesus Christus bekennen und dazu, dass er unsere Schuld am Kreuz gesühnt hat und wir nur in ihm Rettung und ewiges Leben finden, möge Gott uns von aller Furcht befreien.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 12,31 [Hoffnung für alle] (2) Luk. 9,26 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du alles auf dich genommen hast, damit ich frei von Schuld ewig bei Gott leben darf. Du siehst, dass heute wie damals dem Evangelium oft widersprochen und die Glaubwürdigkeit der Bibel infrage gestellt wird. Schenke mir Mut und Furchtlosigkeit, mich weiterhin zu dir und zu deinem Wort zu bekennen. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 01.01.2025

Inhalt: Die Jahreslosung 2025 | Ein persönliches Wort | Gedanken zur Tageslosung


Die Jahreslosung 2025

Die Jahreslosung
Prüft alles und behaltet das Gute.
1.Thessalonicher 5,21

Jahreslosung der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen

Bewährt

In dieser kurzen Anweisung des Apostels Paulus an die Thessalonicher finden wir zwei wertvolle Ratschläge. Interessant ist auch, in welchem Zusammenhang sie geäußert werden - nämlich im Rahmen der prophetischen Rede.(1) Je nachdem, in welchem kirchlichen oder gemeindlichen Umfeld wir uns befinden, ist uns so etwas mehr oder weniger im gottesdienstlichen Rahmen vertraut. Vermutlich kennen aber die meisten verschiedene Spekulationen und Vorhersagen, angefangen von den Wettervorhersagen über Zukunftsprognosen bis hin zu Horoskopen. Der Blick „hinter den Vorhang“ hat Menschen zu allen Zeiten bewegt. Zwar kann man das nicht mit dem prophetischen Wort, von dem Paulus spricht, gleichsetzen, doch man kann dessen Worten entnehmen, wie man mit Ankündigungen umgeht, die in der Zukunft liegen.

„Prüft alles“ – das bedeutet, dass man nicht alles sofort abschmettert. Um etwas zu prüfen, muss man sich damit auseinandersetzen und genauer hinsehen. Ein Prüfkriterium für uns als Christen ist Gottes geschriebenes Wort, die Bibel. Deshalb ist es wichtig, sie zu lesen. Versuchen wir, Zusammenhänge zu erkennen, oder sehen wir nur einzelne Splitter? Die falsche Linse hat schon manchen stolpern lassen. Ein weiteres Prüfkriterium ist der Heilige Geist in uns. Wenn etwas von Gott ist, wird er in uns eine innere Übereinstimmung erzeugen. Nehmen wir als Beispiel unsere Zugehörigkeit zu Gott: „Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind.“(2)

Paulus hat jedoch noch eine weitere Anweisung: „… und behaltet das Gute!“ Wir sollen die Schätze, die Gott uns anvertraut, in Empfang nehmen und verwalten. Jesus beschrieb dies einmal folgendermaßen: „Jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger im Himmelreich geworden ist, ist wie ein Hausherr, der aus seinem reichen Vorrat Neues ebenso hervorholt wie Altes.“(3)

Nun sind wir nicht alle Schriftgelehrte – doch wer Jesus folgt, ist sein Jünger. Deshalb wage ich einmal diesen Vergleich mit dem Hausherrn, der sowohl Altes als auch Neues in seinem Vorrat hat. Das Alte ist das, was sich bereits bewährt hat. Das Neue ist das, was sich noch bewähren muss. Genau daran erkennen wir, was von Gott ist: Was sich nicht bewährt, ist nicht von ihm.

Ein gesegnetes Jahr 2025 wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Thess. 5,20 (2) Röm. 8,16 [Neues Leben Übersetzung] (3) Matt. 13,52 [Neues Leben Übersetzung]


Ein persönliches Wort

Liebe Losungsleserinnen und -leser!

An dieser Stelle möchten wir als Losungsteam unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen, wie viel Segen von den Gedanken zur Tageslosung bisher ausgegangen ist. Viele Hörer und Leser schreiben uns, wie Gott sie durch die eine oder andere Andacht gesegnet, getröstet und ermutigt hat. Dafür wollen wir Gott von ganzem Herzen danken. Wir sehen in der gesamten Entwicklung dieses Dienstes Gottes mächtige Hand. Allein, dass seit zwölf Jahren bei über 4.400 Andachten nicht ein Tag ausfallen musste, ist keine menschliche Leistung, sondern ein Wunder Gottes.

Wir freuen uns ebenfalls über Ihre Kommentare und Mails. Auch kritische Bemerkungen und Sichtweisen sind uns willkommen. Sie helfen uns, unsere Leser besser zu verstehen und in einer anderen Auslegung Fragen aufzugreifen. Eine direkte Antwort ist jedoch nur möglich, wenn man seine E-Mail-Adresse angibt.

Um die Flut von Kommentaren und Mails zu beantworten, arbeiten wir als Team zusammen. Manchmal kommen wir allerdings der Fülle an Zuschriften nicht mehr nach. Alle werden gelesen, doch nicht alle können beantwortet werden. Dafür bitten wir um Verständnis.

Inzwischen werden die Gedanken zur Tageslosung ungefähr 25.000 Mal am Tag gelesen. Das entspricht einer Leserschar von ca. 50.000 Personen. Auch dafür danken wir Gott und natürlich auch für die vielen Spenden, die uns helfen, diesen Dienst auch weiterhin zu tun. Oft staunen wir, an welchen Orten der ganzen Welt die Andachten gelesen werden. Ab dem 1. Februar 2025 werden wir diese zusätzlich in anderen Sprachen durch eine KI-gestützte Übersetzung anbieten. Näheres erfahren Sie dann unter www.nahamleben.de

Als Team wollen wir auch im kommenden Jahr dafür arbeiten, Gottes Wort für unsere Leserinnen und Leser aufzuschließen. Allen, die Teil dieser „nicht sichtbaren“ Gemeinde sind, wünschen wir ein erfülltes und gesegnetes Jahr 2025.

In Christus verbunden
Angela und Hans-Peter Mumssen
Anna Blum
Alexander Blum
Anja Mohn


Gedanken zur Tageslosung

Losungswort
Sage nicht: „Ich bin zu jung“, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.
Jeremia 1,7

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich schäme mich des Evangeliums nicht.
Römer 1,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein gutes Motto

Das heutige Losungswort vermittelt uns zwei Sichtweisen. Menschlich gesehen fühlte sich Jeremia zu jung und zu unerfahren, um anderen zu predigen. Doch aus Gottes Sicht ging es gar nicht darum, was Jeremia aufweisen konnte. Er sollte nur das sagen, was Gott ihm vorher eingegeben hatte. So gesehen spielten weder Jeremias Alter noch dessen Lebenserfahrung eine Rolle.

Liest man zwei Verse zuvor, wird Gottes Sichtweise noch deutlicher: „Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete, und ehe du geboren wurdest, habe ich dich erwählt. Du sollst ein Prophet sein, der den Völkern meine Botschaften verkündet.“(1) Gottes Berufung begann also schon, bevor Jeremia existierte. Wenn Jeremia diesem Wort glaubte, spielten vermeintliche persönliche Defizite keine Rolle. Es war ja Gott, der handelt.

Nun waren diese Worte direkt an Jeremia gerichtet. Sind sie denn auch für uns relevant? Ich meine, ja. Zunächst verlassen auch wir uns darauf, dass es Gott ist, der handelt. Jemand sagte einmal: „Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen.“ Wir müssen also nicht auf uns, unser Alter, unsere Ausbildung, unsere Fähigkeiten und Kraft schauen. Vielmehr sollte unser erster Blick auf Gott gerichtet sein. Welchen Weg und welche Aufgabe hat er für uns vorgesehen? – Und das schon, bevor wir überhaupt existierten.

Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass er sich des Evangeliums nicht schämt. Er, der anfangs die Christen verfolgte, war nun um Jesu willen bereit, selbst verfolgt zu werden. Jesus Christus, sein Wort und sein Auftrag waren Paulus wichtiger als alles andere. So bekannte er sich zu Jesus Christus. Doch er lebte auch in dem, was er glaubte. Wort und Tat wirkten also zusammen. Ich denke, das ist auch für uns ein gutes Motto für das neue Jahr: Wir müssen uns weder für das, was wir glauben, schämen, noch für das, was wir aus Liebe zu Jesus Christus tun.

Einen gesegneten Neujahrstag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jer. 1,5 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mich schon gesehen hast, bevor ich war. In großer Liebe hast du mich durch viele Irrungen und Wirrungen zu dir gezogen. Nun lebe ich in und für Jesus Christus, deinen Sohn. Schenke mir auch in diesem neuen Jahr täglich neuen Mut, mich zu dir und zu deinem Wort zu bekennen, es zu tun und deinen Auftrag für mich zu erkennen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 31.12.2024

Losungswort
Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet.
Psalm 48,15

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Johannes 14,6

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Auf dem Weg

Heute geht das Jahr 2024 zu Ende. Vielleicht sehen wir mit gemischten Gefühlen darauf zurück, ganz besonders, wenn wir Dinge erlebt haben, die herausfordernd waren. Als Gesellschaft erleben wir, wie in unserem Land vieles von dem, was lange als selbstverständlich galt, schwindet. Dennoch haben wir als Christen eine Hoffnung, die sich nicht ändert, da sie sich auf den stützt, der sich nicht ändert: Gott. Von ihm heißt es im Losungswort: „Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet.“

Der Psalm, aus dem dieser Vers stammt, wurde von den Korachitern gesungen. Das taten sie nicht nur für sich. Sie wollten diese Zuversicht auch an ihre Nachkommen weitergeben.(1) Ihr Glaube an Gott wurzelte nicht darin, wie gut es ihnen ging, sondern darin, dass sie Gott kannten und er sie. So beteten sie: „Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.“(2)

Wie sieht das bei uns aus? Woraus nährt sich unser Glaube? Wie in jeder stabilen Beziehung braucht es auch in einer Beziehung mit Gott mehr als Glücksgefühle und Highlights. Es braucht ein echtes Miteinander – in guten und in schlechten Zeiten. Im Lehrtext sagt Jesus über sich selbst, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Wenn wir ihm vertrauen, haben wir eine echte Zukunft, unabhängig davon, was gerade um uns passiert. Mit ihm haben wir einen Weg in ausweglosen Situationen. Wer ihm vertraut, wird nicht getäuscht oder belogen. Wenn wir ihm folgen, bedeutet der Tod nicht mehr das Ende unseres Lebens, sondern den Übergang in ein Dasein, das wir uns gar nicht vorstellen können: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“(3)

So dürfen wir meiner Meinung nach auch getrost in das neue Jahr eintreten. Was immer es bringen mag, mit Gottes Hilfe werden wir es bewältigen. Persönlich, privat, im Großen und im Kleinen. Hören wir nicht auf, ihm zu vertrauen – und andere dazu zu ermutigen.

Einen gesegneten Übergang in das neue Jahr wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 48,14 (2) Ps. 48,10 [Luther 2017] (3) 1.Kor. 2,9 [Hoffnung für alle]

Als Gebet heute einige Verse aus „Von guten Mächten wunderbar geborgen“:

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das Alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns bereitet hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Text: Dietrich Bonhoeffer

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 30.12.2024

Losungswort
Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit.
Psalm 147,5

Lehrtext
Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.
Lukas 2,40

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Unermessliche Weisheit

„Unermesslich ist seine Weisheit“ – so heißt es im heutigen Losungswort. Auch von Jesus lesen wir im Lehrtext, dass er voller Weisheit wurde. Was ist damit gemeint, und wie erleben wir Gottes Weisheit?

Vom biblischen Gebrauch her ist Weisheit die Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen. Deshalb ist Gottes Weisheit unermesslich, denn er selbst hat ja die Zusammenhänge erschaffen. Eine alte Geschichte erzählt von einer Turmuhr, die nicht mehr lief. Kein Uhrmacher in der Stadt konnte sie reparieren, weil sie einzigartig gefertigt war. Irgendwann tauchte ein alter, zerlumpter Mann auf – vermutlich ein Bettler. Er ging zu den Stadtvorstehern und bot sich an, die Uhr zu reparieren. Diese fragten ungläubig: „Wie willst du denn diese Uhr zum Laufen bringen, die kein Uhrmacher in der Stadt reparieren konnte?“ Der Mann antwortete: „Ich bin der Erbauer.“

Wenn wir uns der Weisheit Gottes anvertrauen, sind wir in den besten Händen. Er weiß genau, was für ein Gebilde wir sind. Und er meint es gut mit uns. Deshalb wurde er Mensch in Jesus Christus, von dem es heißt: Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekommen.(1) Jesus selbst war voller Weisheit. Er erkannte die wahren Absichten, die Menschen verfolgten, nahm sich der Sünder an und widerstand den Heuchlern. Wer seinen Worten folgt, verbindet sich mit der Weisheit Jesu Christi – was könnte besser für uns sein?

Heutzutage werden oft bei bestimmten Fragestellungen Experten eingeladen. Auch gehen wir bei körperlichen Beschwerden gewöhnlich zum Arzt und nicht zum Nachbarn. Experten durchschauen Zusammenhänge vielleicht mehr als andere. Doch einer durchschaut sie komplett: Jesus Christus. Deshalb ist es gut, in allen Fragen und Nöten seinen Rat und seine Hilfe zu suchen. Ich danke Gott für Ärzte und für Fachleute. Doch noch mehr danke ich, dass wir uns Gottes Weisheit anvertrauen können.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 1,17 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, ich weiß, dass unser Wissen Stückwerk ist. Bei dir hingegen und in deinem Wort finden wir unermessliche Weisheit. Bitte lehre mich deine Wege und lass mich erkennen, wie alles miteinander zusammenhängt. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 29.12.2024

Losungswort
Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.
Psalm 84,4

Lehrtext
Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.
Matthäus 8,20

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Heimat

Jeder Mensch hat einen Ort oder sehnt sich nach einem Platz, wo er zu Hause ist. Wo er am liebsten ist, sich geborgen fühlt und sein darf, wie er ist. Der Psalmist im heutigen Losungswort beschreibt das Zuhause einer Schwalbe – ein Nest für ihre Jungen. Doch dann beschreibt er sein Zuhause. Dieses ist nicht seine Wohnung oder sein Zelt, sondern der Ort, an dem er Gott begegnen kann. Man kann sagen: Sein Zuhause ist nicht von dieser Welt, sondern in der Nähe Gottes.

Ganz ähnlich erging es Abraham. Gott führte ihn in das Land Kanaan. Doch in der Tiefe blieb Abraham selbst im verheißenen Land ein Gast. Von ihm lesen wir: Er wartete auf die Stadt, die auf festen Fundamenten steht und deren Gründer und Erbauer Gott selbst ist.(1) Die eigentliche Heimat, wonach er sich sehnte, war der Himmel.

Auch im Lehrtext bringt Jesus Christus zum Ausdruck, dass diese Welt nicht sein wahres Zuhause ist. Tiere haben ihre Gruben und Nester, doch Jesus selbst findet hier nicht seine Heimat. Diese ist im Himmel – und auf Erden dort, wo Gott gegenwärtig ist. Wie unvorstellbar muss er gelitten haben, als er am Kreuz ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“(2) Jesus verließ sein Zuhause, damit wir bei Gott ein Zuhause finden. Das berührt mich.

Wenn aber auch unser Zuhause im Himmel ist, wo finden wir dann hier auf Erden zumindest vorübergehend eine Heimat? Ich meine, dort, wo Gott ist – vor allem dort, wo er unter seinen Kindern ist. Das ist gewöhnlich ein Gottesdienst oder eine Zusammenkunft im Namen Jesu Christi. Warum aber kann das nicht auch allein sein? Der Grund ist: weil wir in Christus zusammengehören. Zwar können einige aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht kommen. Trotzdem fühlen sie sich innerlich mit ihrer Gemeinde verbunden und wünschten, dabei sein zu können. Können wir das auch so sehen?

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Hebr. 11,10 [Neue Genfer Übersetzung] (2) Matt. 27,46 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir bei dir das finden, wonach wir uns im Inneren sehnen: ein Zuhause. Bei dir darf ich sein, wie ich bin. Ja, bei dir darf ich sogar so werden, wie du bist. Ich weiß, dass meine Heimat, mein Zuhause auf Erden begrenzt ist. Bei dir aber darf ich für immer sein. Danke Vater, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 28.12.2024

Losungswort
Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.
Sprüche 19,17

Lehrtext
Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.
Lukas 6,38

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott etwas leihen

Im heutigen Losungswort heißt es: „Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN“. Ist das nicht merkwürdig – Gott etwas leihen? Braucht er das überhaupt? Es gehört ihm doch schon alles. Nun, in diesem Fall geht es nicht darum, ob Gott etwas von uns braucht. Es geht auch nicht in erster Linie um das, was wir benötigen. Es geht um den Bedürftigen.

Natürlich kann Gott einer bedürftigen Person ebenso ohne uns helfen, was er vielfach auch tut. Dennoch legt er sein Augenmerk auf unser Verhalten. Als Kinder des Vaters im Himmel soll seine Liebe durch uns auch im Praktischen sichtbar werden. Dazu gehört es, andere sowie ihre Nöte wahrzunehmen und nach unseren Möglichkeiten zu begegnen. Das kann Zeit sein, es können Finanzen sein, es kann ein offenes Ohr oder eine praktische Hilfe sein. Die Frage ist, ob wir überhaupt dazu bereit sind oder ob wir Angst davor haben, etwas zu verlieren.

Die heutigen Bibelverse widersprechen dieser Furcht vor Verlust. Im Losungswort lesen wir, dass Gott uns vergelten wird, was wir Gutes getan haben. Im Lehrtext wiederum heißt es: „Gebt, so wird euch gegeben.“ Und das nicht nur spärlich, sondern überfließend, sodass wir es kaum fassen können. Es ist ein Geheimnis des Reiches Gottes, dass er uns an etwas beteiligt, das er sehr wohl ohne uns tun könnte, aber mit und durch uns tun will. Wenn wir uns darauf einlassen, kommen wir direkt mit seiner Fülle in Berührung.

Nun fühlen sich manche mit solchen Versen angesichts der Armut in der Welt überfordert. Schließlich kann man ja nicht immer geben. Das muss man aber auch gar nicht. Es geht nicht um alle Armen auf der Welt – es geht um den Armen, dem ich hier und heute helfen kann. Wagen wir es, Gottes Wort zu vertrauen und dem HERRN von dem zu leihen, das er uns gegeben hat? Er wird uns gewiss nicht enttäuschen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

Gebet:

Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Hilf mir, so zu handeln, wie es dir gefällt. Schenke mir den Mut, zu geben, ohne Angst vor Verlust zu haben. Danke, dass du es bist, der mich versorgt. Führe mich in allem durch deinen Geist. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 27.12.2024

Losungswort
Aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Psalm 98,3

Lehrtext
Wir warten auf das, was unsere wunderbare Hoffnung ist: auf das Erscheinen der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus.
Titus 2,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Aller Welt Enden

In vielen Teilen der Erde wird das Weihnachtsfest gefeiert. Kaum einem ist dieses Fest verborgen, auch wenn Menschen nicht an Jesus Christus glauben. Man könnte also wie der Psalmist im heutigen Losungswort sagen: „Aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.“ Tatsache ist aber, dass sehr viele zwar irgendwann etwas von Jesus Christus gehört haben, in ihm jedoch nicht das Heil Gottes erkennen. Sie glauben etwas anderes oder überhaupt nicht an Gott. Deshalb meine ich, dass der Psalmist nicht von unserer heutigen Zeit spricht, sondern von einem Ereignis, das noch vor uns liegt. Von diesem handelt der Lehrtext.

Noch leben wir damit, dass die Erlösung, die wir in Jesus Christus erhalten, uns persönlich verändert, jedoch nicht diese Welt. Zwar denke ich: Je mehr Menschen Jesus Christus und seinem Wort folgen, desto mehr wird der Friede Christi auch nach außen sichtbar werden. Andererseits verlassen aber auch etliche Christen den Glauben und den Weg Christi. Das kann, wie ich meine, sehr unterschiedlich aussehen. Man kann den Glauben an Gottes Wort verlieren, oder aber auch eigene Anschauungen über die Worte Jesu stellen. So etwas geschah z.B. in erschreckender Weise im Dritten Reich bei den sogenannten „Deutschen Christen“. Sie übernahmen Teile der damaligen rassistischen, antisemitischen Ideologie.(1)

Am Ende aber wird Gott selbst erscheinen und in das Weltgeschehen eingreifen. Ich persönlich glaube, dieser Tag ist nicht mehr weit entfernt. Der Lehrtext spricht diesbezüglich von einer „wunderbaren Hoffnung“. Im ersten Johannesbrief lesen wir: „Meine lieben Freunde, wir sind schon jetzt die Kinder Gottes, und wie wir sein werden, wenn Christus wiederkommt, das können wir uns nicht einmal vorstellen. Aber wir wissen, dass wir bei seiner Wiederkehr sein werden wie er, denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist.“(2) Jesus Christus wird wiederkommen – halten wir daran fest.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen (2) 1.Joh. 3,2 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass dein Wort mich immer wieder daran erinnert, dass du wiederkommen wirst. Was heute noch verborgen ist, wird dann für alle sichtbar. Viele Christen müssen heute Leid ertragen, weil sie sich zu dir bekennen – doch dann werden wir uns mit ihnen freuen, die wir unsere Hoffnung auf dich gesetzt haben. Bewahre mich bitte, damit ich diese Hoffnung nicht verliere. Das bitte ich dich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 26.12.2024

Losungswort
Sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR.
Hesekiel 34,30

Lehrtext
Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Lukas 2,11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ist bei uns

In dem Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, rechnet Gott mit den Hirten Israels ab, die sich selbst mehr weideten als die ihnen anvertraute Herde. Gott kündigte an, sie abzusetzen und selbst für sein Volk zu sorgen. Einige Verse zuvor heißt es: Und ich [Gott] will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein.(1) Dieses Wort erfüllte sich, als Jesus Christus, der Nachkomme Davids, geboren wurde. In ihm kam Gott zu seinem Volk Israel – und ebenfalls zu uns. Er ist der von Gott eingesetzte gute Hirte. Die frohe Botschaft zu Weihnachten ist: Gott ist bei uns.

Der Lehrtext ist Teil der Weihnachtsgeschichte. Voller Freude kündigten Engel die Geburt des Heilands an, was soviel wie Retter bedeutet. Gott sendet seinen Sohn als Retter in unsere gefallene Welt. Ich denke, diese Botschaft hat an Aktualität nichts verloren. Doch wie vollzieht sich diese Rettung? Bis heute erleben wir Armut, Krankheit, Hungersnöte, Kriege, Anschläge, Unterdrückung, Unrecht, Naturkatastrophen, menschengemachte Katastrophen und vieles mehr, was uns bedroht. Wo rettet da Jesus? Wir sind dankbar für Ärzte ohne Grenzen, Feuerwehrleute, Sanitäter und viele andere, die versuchen, Menschen zu retten. Ein Stück kann man in ihnen etwas vom Geist Christi entdecken. Die Frage aber bleibt – wo erkennen wir Jesus als unseren Retter?

Die Antwort bekommen wir, wie ich meine, in diesen Worten Jesu: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“(2) Wir sind schon gerettet, wenn wir zu Jesus gehören. Gleichzeitig sind wir aber noch in dieser Welt – von innen also schon im Licht, doch nach außen noch in Dunkelheit. Möge dieses Licht die Dunkelheit durchbrechen.

Einen gesegneten zweiten Weihnachtstag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Eze. 34,23a [Luther 2017] (2) Joh. 17,14-15 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt, du bist der gute Hirte und unser Retter. Ich will dir immer wieder danken, dass du in mein Leben gekommen bist, mir vergeben und mich vom Bösen erlöst hast. Du sagst aber auch, dass wir in dieser Welt Angst haben. So bitte ich dich, dass du mich immer wieder von innen her stärkst und mir die Angst nimmst, denn du hast diese Welt überwunden. Darauf will ich vertrauen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 25.12.2024

Losungswort
Ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein.
2. Mose 6,7

Lehrtext
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!
1. Johannes 3,1

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Kinder Gottes

In den heutigen Bibelversen geht es um Menschen, von denen es heißt, dass sie Gottes „Volk“ oder auch seine „Kinder“ sind. „Aber sind denn nicht alle Menschen seine Kinder?“, mag jemand fragen. Aus diesen Bibelworten und ihrem jeweiligen Kontext geht hervor, dass dies nicht einfach selbstverständlich ist. Die Zugehörigkeit zu Gott geht von ihm aus. Kein Mensch und kein Ritual können sie einfach so bewirken.

Nehmen wir einmal das Umfeld des Losungswortes: Gott erschien Mose und forderte ihn auf, zum Pharao zu gehen, damit dieser die Kinder Israels, die er versklavt hatte, freilassen sollte. Bis dahin kannten die Israeliten Gott als den Gott ihrer Väter – Abraham, Isaak und Jakob. Doch nun offenbarte er sich Mose, der den Israeliten sagen sollte, dass Gott der Herr sie befreien und als sein Volk annehmen wollte. Mose berichtete den Israeliten, was Gott gesagt hatte – aber sie hörten nicht auf ihn. Sie waren erschöpft von der schweren Arbeit. Ihr Mut war gebrochen, ihre Hoffnung erloschen. Sie sahen für sich keine Zukunft mehr.

Hier sehen wir etwas von der Liebe Gottes zu denen, die er erwählt hat: Weder die Hoffnungslosigkeit des Volkes noch der Widerstand des Pharaos konnte verhindern, dass die Israeliten letztlich freikamen und Gottes Bundesvolk wurden.

In diesen Weihnachtstagen feiern wir, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde. Seine Botschaft gilt nun nicht mehr ausschließlich den Kindern Israels, sondern allen Menschen. Im Lehrtext schreibt der Apostel Johannes von der Liebe, die der Vater im Himmel uns erwiesen hat, „dass wir Gottes Kinder heißen sollen“. Er sagt aber auch: „Als seine Kinder sind wir Fremde für diese Welt, weil Gott für sie ein Fremder ist.“(1) Nicht jeder will etwas von Gott wissen – auch wenn wir das manchmal nur schwer ertragen können. Die gute Nachricht ist: Gott weiß bereits, wer zu ihm gehört. Er selbst sorgt dafür, dass keines seiner Kinder verloren geht.

Gesegnete Weihnachten wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Joh. 3,1 [Hoffnung für alle]

Gebet:

Lieber Vater im Himmel, danke für deinen Sohn Jesus Christus. Danke, dass du auch mich durch ihn als dein Kind annimmst. Ich bitte dich für die vielen, die dich noch nicht kennen: Öffne ihnen das Herz, sodass sie dich freudig aufnehmen. Dir sei Lob und Preis in Ewigkeit. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 24.12.2024

Losungswort
Ein jeder gebe, was er geben kann nach dem Segen, den dir der HERR, dein Gott, gegeben hat.
5. Mose 16,17

Lehrtext
Die Weisen taten ihre Schätze auf und schenkten dem Kindlein Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Matthäus 2,11

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gaben an Gott

Heute ist Heilig Abend. Viele gehen in eine Christvesper und feiern dann mit Familie oder Freunden. Natürlich dürfen auch Geschenke nicht fehlen. Besonders die Kinder warten darauf. In den heutigen Bibelversen geht es ebenfalls um Geschenke – allerdings nicht um die, die wir uns gegenseitig zukommen lassen. Noch nicht einmal um das Geschenk, was Gott uns in Jesus Christus gibt, sondern um Geschenke an Gott. Ja, kann man dem allmächtigen Gott denn überhaupt etwas schenken? Ich meine, ja.

Hintergrund zum Losungswort war die Anordnung zu drei Festen, die im Jahr gefeiert werden sollten: das Fest der ungesäuerten Brote, das Wochenfest und das Laubhüttenfest. Zu keinem dieser Feste sollten die Israeliten mit leeren Händen kommen. Jeder sollte geben, was er geben kann nach dem Segen Gottes. Natürlich benötigt Gott keine Gaben, doch es ist eine Herzenssache, wenn sie freiwillig aus Dankbarkeit und Glauben kommen. Ich glaube, Gott geht es um unser Herz. Jesus Christus sagte einmal: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“(1)

Häufig werden finanzielle oder anderweitige Gaben, die Christen in ihre Gemeinde bringen, so verstanden, dass damit Gehälter, Häuser und Projekte finanziert werden. Auch wenn das stimmt, sollte unser Motiv ein anderes sein: Was wir bringen, bringen wir für Gott und legen es in die Hände derer, die er dazu berufen hat. Wenn wir so handeln, lösen wir uns innerlich von dem, was wir geben, und legen es in Gottes Hand, was damit geschieht.

So erging es wohl auch den Weisen, von denen im Lehrtext die Rede ist. Sie brachten ihre Gaben zu Jesus, um ihn damit zu ehren. Auch ihre Geschenke waren Herzensgaben. Die heutigen Losungsverse lenken uns so zu einer für Weihnachten ungewöhnlichen Frage. Nicht die Frage: „Habe ich für jeden schon ein Geschenk?“ Auch nicht: „Was schenkt uns Gott in Christus?“ Sondern: „Was möchte ich aus Liebe zu Jesus Christus geben?“

Einen gesegneten Heilig Abend wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 6,21 [Luther 2017]

Als Gebet heute das Weihnachtslied: „Ich steh an deiner Krippen hier“

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und lass dir’s wohlgefallen.

Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 23.12.2024

Losungswort
Ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.
Psalm 51,5

Lehrtext
Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1. Johannes 1,9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein Licht der Hoffnung

„Ich erkenne meine Missetat“ – so beginnt das heutige Losungswort aus dem 51. Psalm. David verfasste ihn, nachdem der Prophet Nathan ihm Ehebruch und Mord auf den Kopf zugesagt hatte. Natürlich wusste David bereits, welches Unrecht er begangen hatte, doch hatte er es anscheinend so sehr verdrängt, dass er sich über ein Unrecht einer anderen Person maßlos aufregte, ohne das eigene zu bemerken. Nun hatte Nathan diese andere Person erfunden, um David sein eigenes Unrecht vor Augen zu führen. Als das geschah, entschied sich, welch Geistes Kind David war. Würde er seine Tat negieren und von üblen Unterstellungen durch seine Gegner reden – oder würde er sie bekennen? Er erkannte und bekannte sie.

Wenn wir uns das Unrecht in dieser Welt ansehen, geht es uns vielleicht ähnlich wie David am Anfang: Wir sind geschockt – gerade in Anbetracht der Ereignisse in Magdeburg –, empört, traurig, verzweifelt, voller Mitleid mit den Betroffenen und suchen eventuell nach den Schuldigen. Da scheinen die heutigen Bibelverse überhaupt nicht zu passen. Sie thematisieren ja das eigene Unrecht und nicht das der anderen.

Man kann das Ganze aber auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Wenn wir unsere persönliche Schuld vor Gott und Menschen erkennen und bekennen, so haben wir in Jesus Christus die Zusage, dass Gott uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. Das bedeutet, dass Jesus Christus den Teufelskreis des Unrechts durchbricht. Das wiederum wird an uns sichtbar. So werden wir zu einem Zeichen der Hoffnung, dass es nicht ewig so weitergehen muss. Zwar werden dadurch weder Kriege noch irgendwelche Gräueltaten verhindert. Doch inmitten der Dunkelheit leuchtet so ein Licht der Hoffnung. Je mehr Menschen auf diese Zusage Gottes eingehen und Vergebung in Jesus Christus finden, desto heller leuchtet dieses Licht. Wollen wir ein Teil davon sein?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist gekommen, um uns zu erlösen. In dir finden wir Hoffnung und Zuversicht. Ich bitte dich, lass uns und lass mich zu einem Zeichen der Hoffnung für andere werden. Vergib uns unsere Schuld und befreie uns von aller Ungerechtigkeit. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 22.12.2024

Losungswort
Du bist meine Zuversicht, HERR, mein Gott, meine Hoffnung von meiner Jugend an.
Psalm 71,5

Lehrtext
Wir sind gerettet, aber noch ist alles Hoffnung. Eine Hoffnung, die sich schon sichtbar erfüllt hat, ist keine Hoffnung. Ich kann nicht erhoffen, was ich vor Augen habe. Wenn wir aber auf etwas hoffen, das wir noch nicht sehen können, dann heißt das, dass wir beharrlich danach Ausschau halten.
Römer 8,24-25

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Hoffnung

Die heutigen Bibelverse bringen eine Spannung zum Ausdruck, die das Leben im Glauben immer wieder kennzeichnet: Hoffnung auf etwas, das man noch nicht sehen kann. Im Losungswort ist es der Psalmist, der Gott „meine Zuversicht“ und „meine Hoffnung von meiner Jugend an“ nennt. Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus an die Christen in Rom: „Wir sind gerettet, aber noch ist alles Hoffnung.“ Ist die Hoffnung auf Gott nun eine vage Angelegenheit?

Manche sehen das so. Andere hingegen sind davon überzeugt, dass sie durch Gott allen Grund zur Hoffnung haben. Der Unterschied liegt darin, ob man Glauben als eine Vermutung interpretiert oder ob er aus einer persönlichen Beziehung zu Gott gespeist wird. Übertragen wäre das so, als ob der eine sagt: „Ich glaube, der Bus fährt heute um halb elf.“ Darin schwingt die Möglichkeit mit, dass es eventuell anders ist. Wer sich jedoch sicher ist, wird um halb elf an der Bushaltestelle stehen und einsteigen, wenn der Bus kommt.

Nun feiern wir heute den 4. Advent und denken dabei an das Kommen Christi. Weihnachten steht vor der Tür. Bei manchen laufen die Vorbereitungen noch auf Hochtouren, denn die Feiertage kommen, so viel steht fest. Wie aber ist es mit dem, was wir glauben und worauf wir hoffen – auf die Rettung durch Jesus Christus und seine Wiederkunft? Halten wir „beharrlich danach Ausschau“, wie Paulus schreibt? Oder meinen wir, weil man es noch nicht sehen kann, ist es auch nicht wahr?

Paulus macht im Lehrtext deutlich, was zur Hoffnung gehört: dass sie noch nicht erfüllt ist. Wir müssen weder uns noch anderen etwas beweisen, wenn wir hoffen. Allein das Vertrauen auf Gott genügt. Er wird uns nicht enttäuschen, sondern zu seiner Zeit die Erfüllung schenken.

Einen gesegneten 4. Advent wünscht
Angela Mumssen

Anlässlich der Geschehnisse in Magdeburg lade ich ein, mit mir für die Menschen dort zu beten:

Herr Jesus Christus, es macht uns fassungslos und traurig, wenn so etwas Schlimmes und Bösartiges geschieht. Wir möchten dir die betroffenen Familien bringen, die jetzt einen unverständlichen Verlust beklagen müssen. Tröste sie und gib ihnen Kraft, weiterzugehen. Wir bitten dich auch für die Verletzten, für die Rettungskräfte und alle, die von diesem Akt der Zerstörung betroffen sind: Herr, erbarme dich. Gerade jetzt brauchen sie und auch wir deine Hilfe und deinen Geist so sehr. Je mehr die Finsternis nach uns greifen will, umso mehr komme du mit deinem Licht in unsere Herzen. Wir wollen uns nicht vor der Gewalt beugen, sondern setzen unser Vertrauen auf dich allein. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 21.12.2024

Losungswort
Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
Psalm 84,3

Lehrtext
Elisabeth sprach zu Maria: Wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe.
Lukas 1,43-44

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

In Gott

Heute möchte ich nur ein kleines Wort aus dem Losungswort betrachten, nämlich das Wort „in“. „Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott“, lesen wir dort. Zwar wird dieser Vers nur in der Lutherbibel so wiedergegeben, dennoch möchte ich darauf eingehen. Warum heißt es nicht „an Gott“ oder „über Gott“? Nun, dieses kleine Wörtchen „in“ beinhaltet eine tiefe Verbundenheit mit Gott. Wer sich in ihm freuen kann, weiß sich in ihm geborgen. Das bringt auch folgendes Bibelwort zum Ausdruck: „Meine Zuflucht ist in Gott.“(1) Oft freuen wir uns über etwas – z.B. über ein Geschenk – oder wir freuen uns an jemandem, den wir mögen. Doch sich in jemandem zu freuen, bezieht sich eigentlich nur auf Gott, den Vater, den Sohn oder den Heiligen Geist. Diese tiefe Geborgenheit in Gott bewirkt eine Freude, die Leib und Seele ergreift – so verstehe ich das Losungswort.

Betrachten wir den Lehrtext unter diesem Aspekt, so kann man erkennen, was es bedeutet, in Gott miteinander verbunden zu sein. Maria hatte gerade vom Engel Gabriel erfahren, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen sollte. Daraufhin besuchte sie ihre Verwandte Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war. Nun lesen wir im Lehrtext, dass das ungeborene Kind in Elisabeth auf die Stimme von Maria reagierte. Das geschah, wie ich meine, weil alle Personen im Heiligen Geist miteinander verbunden waren. In Gott geschehen Dinge, die nur bei ihm möglich sind. Dazu zählt auch eine Freude, die man rational nicht erklären kann.

Vor Kurzem wurde ich operiert. Während ich im Krankenzimmer auf meine OP wartete, überkam mich plötzlich eine große Freude. Irgendwie wusste ich, dass Jesus Christus mir gerade jetzt ganz nahe war und mich in allem begleitet. Im Grunde erlebte ich diese Freude in Gott. Die wünsche ich uns allen – besonders aber, wenn wir uns in schweren Zeiten befinden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 62,8c [Elberfelder]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich bei dir Geborgenheit finde. Du erhörst Gebet und bewahrst uns vor dem Bösen. Doch selbst wenn mein Leben durch ein finsteres Tal geht, tröstest du mich mit deiner Gegenwart. Deshalb will auch ich wie der Psalmist beten: „Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.“ Amen.

 

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