Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 24.04.2025

  Andacht anhören:

Losungswort
Mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
Psalm 13,6

Lehrtext
Sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden.
Markus 7,37

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Er hat alles wohl gemacht

Psalm 13, aus dem das heutige Losungswort stammt, hat nur 6 Verse. Doch längst nicht alle klingen so positiv wie das Losungswort – im Gegenteil: David, der Verfasser, bringt seinen Kummer darüber zum Ausdruck, dass Gott ihn wohl vergessen hat. Umso triumphaler klingt es, wenn er sagt: „Ich traue aber darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HERRN singen, dass er so wohl an mir tut.“(1)

So etwas zu bekennen, wenn es einem gut geht, erscheint ja noch einigermaßen einleuchtend. Im Umfeld des Lehrtextes reagierten die Menschen voll Staunen auf Heilungen, die durch Jesus geschehen waren. Sie waren Zeugen geworden, wie er eine schlechte Situation zum Guten verändert hatte.(2) Dementsprechend sagten sie: „Er hat alles wohl gemacht.“ Doch was sagt man, wenn die Dinge alles andere als gut aussehen?

Ich persönlich glaube nicht, dass Gott von uns erwartet, etwas zu bekennen, was überhaupt nicht da ist. Es ist jedoch möglich, etwas zu bekennen, was man nicht sehen kann, was aber dennoch da ist. In diesem Sinne bekennen wir Jesus Christus: Er ist da, auch wenn wir ihn nicht mit unseren Augen sehen können. Das bedeutet, dass Glaube nicht abhängig von einer äußeren Beweisführung ist. Die lebendige Beziehung zu Gott ist entscheidend. In ihr liegt der Unterschied zwischen Wohl und Wehe. So kann jemand alle Reichtümer der Erde besitzen und dennoch seine Seele verlieren.(3) Was zunächst nach Wohl aussieht, kann in einem großen Wehe enden.

Ebenso ist es umgekehrt: Der jetzige Schmerz, die momentane Not – was es auch ist – wird nicht von Dauer sein. Darauf vertraute David in seinen Nöten. Er war sich sicher, dass er vor Gott klagen durfte und dass dieser ihn hört. Damit brachte er seinen Glauben zum Ausdruck, dass Gott da ist, auch wenn das äußerlich nicht sichtbar war. Und wenn Gott da ist, ist alles möglich. Er kann auch unser Wehe in Wohl verwandeln.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 13,6 [Luther 2017] (2) Mark. 7,32-37 (3) Mark. 8,36-37

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für deine Gegenwart in unserem Leben. Durch dich dürfen wir mit allem, was uns bewegt, zum Vater kommen. Danke, dass wir in den dunklen Tälern nicht alleine sind, sondern dass du mit uns gehst. Ich will wie David darauf vertrauen, dass du gnädig bist und gerne hilfst. In Jesu Namen, Amen.

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Andacht als Podcast:    

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Die Gedanken zur Tageslosung sind ein Dienst des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn (www.cza.de)
Das Copyright der Losungen liegt bei der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine (siehe: www.ebu.de und www.losungen.de)

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 23.04.2025

Losungswort
Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
1. Mose 17,1

Lehrtext
Jesus spricht zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Johannes 20,27

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Wandel vor Gott

Im heutigen Losungswort redet Gott zu Abraham. Er wollte einen Bund mit ihm schließen und ihn zum Vater vieler Völker machen. Doch zuvor forderte er Abraham auf, vor ihm zu wandeln. Was war damit gemeint? In meinen Augen bedeutet das, sich der Gegenwart Gottes in allem, was man tut und lässt, bewusst zu sein – sich also in allem ihm gegenüber verantwortlich zu wissen.

Nun kennt wahrscheinlich jeder Momente, in denen man nicht gern beobachtet wird. Vielleicht wollen wir etwas Unrechtes tun, oder es ist uns peinlich. Manchmal möchte man auch nicht auf das, was man tut, angesprochen oder dafür kritisiert werden. Außerdem habe ich festgestellt, dass vielen die Vorstellung, immer von Gott gesehen zu werden, deshalb unangenehm ist, weil sie eine falsche Vorstellung von ihm haben. Sie verwechseln eigene Moralvorstellungen oder die anderer mit dem, wie Gott uns sieht. Auch der Anspruch an uns selbst entspricht nicht unbedingt dem Anspruch, den Gott an uns hat. Im Grunde genommen sieht er ja sowieso alles. Wenn wir aber vor ihm wandeln, dann wollen wir von ihm jederzeit gesehen werden, weil wir in unserem Inneren überzeugt sind, dass er es gut mit uns meint.

Im Lehrtext lesen wir, dass Jesus Thomas aufforderte, nicht ungläubig, sondern gläubig zu sein. Wie aber kann man plötzlich seine Skepsis ablegen und glauben? Nun, Jesus gab Thomas die Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass er wirklich auferstanden war. Sollte Jesus Christus nicht auch uns Erfahrungen schenken, die uns helfen, an ihn zu glauben? Ich meine: ja.

Nun sollte Abraham auch noch fromm sein, was soviel bedeutet wie „ohne Makel“ oder „perfekt“ zu sein. Nach meiner Überzeugung hat Gott dieses Ziel ebenfalls mit uns. Trotzdem überfordert er uns nicht, wenn unser Leben auf Christus ausgerichtet ist. Im Wandel vor Gott finden wir täglich neu die freimachende Kraft Jesu Christi.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir dich in deinem Sohn Jesus Christus erkennen dürfen. Ja, ich möchte in deinem Licht leben und mich nicht verstecken. Du zeigst mir, wie schön ein Leben in deiner Gegenwart ist, und hilfst mir, Böses zu meiden und Gutes zu tun. Für all das danke ich dir von Herzen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 22.04.2025

Losungswort
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Jesaja 53,6

Lehrtext
Christus hat unsre Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.
1. Petrus 2,24

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Freigesetzt

Das heutige Losungswort aus dem 53. Kapitel im Buch Jesaja beleuchtet den Hintergrund der Kreuzigung. Vordergründig sehen wir ein skandalöses Urteil und einen sterbenden Jesus, der am Ende sogar noch für seine Peiniger betet. So entsetzlich seine körperlichen Qualen waren, entscheidend ist, dass er dies alles stellvertretend für uns auf sich genommen hat. Das ist der geistliche Hintergrund. Diese Botschaft erzeugt bei den einen tiefe Dankbarkeit, bei anderen eher Ablehnung. „Für mich hätte Jesus nicht sterben brauchen – vor allem nicht auf so entsetzliche Art und Weise“, sagen sie.

Im Lehrtext wiederum wird der Grund für das Opfer Jesu geschildert. Wörtlich heißt es: „Damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.“ Übertragen gesehen geht es nicht nur um einen Schuldenerlass, sondern um die Freisetzung, von nun an keine Schulden mehr machen zu müssen. Wir blicken also nicht nur auf die Sünden, die wir begangen haben, sondern auf die Unfähigkeit, der Gerechtigkeit zu leben. So fragte einmal ein reicher junger Mann Jesus, was er tun müsse, um das ewige Leben zu bekommen. Daraufhin zählte Jesus ihm einen Teil der Zehn Gebote auf. Diese habe er alle von Jugend auf gehalten, entgegnete der junge Mann.(1) Weshalb also braucht so jemand das stellvertretende Opfer Jesu? Nun, das lesen wir in der Fortsetzung. Jesus forderte ihn nämlich auf, seinen Besitz den Armen zu geben und ihm zu folgen. Doch das konnte der junge Mann nicht.

Diese Reaktion machte sichtbar, dass der junge Mann zwar gottesfürchtig, aber trotzdem gefangen war. Wer jedoch der Gerechtigkeit leben will, muss frei sein. Genau dafür starb Jesus Christus. Er zahlte diesen hohen Preis nicht nur für die Anzahl unserer Verfehlungen, sondern für die Unfähigkeit, den richtigen Weg zu gehen. All das trug er für uns ans Kreuz, damit wir nun frei sind.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Luk. 18,18-27

Gebet:
Herr Jesus Christus, danke für dein Opfer auf Golgatha. Du hast alles auf dich genommen, was uns von Gott trennt. Du hast mich in die Freiheit geführt, so leben zu können, wie es dir entspricht. Selbst wenn ich falle, hilfst du mir wieder auf. Ich bin dir so dankbar. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 21.04.2025

Losungswort
Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.
1. Samuel 7,3

Lehrtext
Für uns gilt: Nur einer ist Gott – der Vater. Alles hat in ihm seinen Ursprung, und er ist das Ziel unseres Lebens. Und nur einer ist der Herr: Jesus Christus. Alles ist durch ihn entstanden, und durch ihn haben wir das Leben.
1. Korinther 8,6

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ein Gott und Herr

Im heutigen Losungswort lesen wir, wie Samuel das Volk Israel aufforderte, alle fremden Götter wegzutun, wenn sie sich wirklich Gott dem Herrn zuwenden wollten. Hier wird sehr deutlich, dass eine Hinwendung zu Gott eine Neuausrichtung des Lebens bedeutet. Die Reaktion der Israeliten war dementsprechend: Sie warfen ihre Götterfiguren weg und verehrten nur noch Gott.(1)

Obwohl Israels Geschichte mit Gott sehr wechselhaft war, ist es doch das Volk, durch das er den Erlöser – nämlich Jesus Christus – sandte. Er ist es, von dem der Apostel Paulus im Lehrtext sagt: „Und nur einer ist der Herr: Jesus Christus. Alles ist durch ihn entstanden, und durch ihn haben wir das Leben.“ Mit dieser Aussage versuchte Paulus, den Korinthern zu erklären, dass es nur einen Gott gibt. Egal, wie viele Mächte und Gewalten existieren, egal, wie groß und stark sie sich geben, nur Jesus Christus ist Herr.

Obwohl die Christen in Korinth das glaubten, gab es bei ihnen in Bezug auf falsche Götter unterschiedliche Verhaltensweisen. Einige konnten ihr früheres Leben gut hinter sich lassen und fühlten sich frei, von dem Fleisch zu essen, das einem heidnischen Gott geweiht war. Andere hatten dabei ein schlechtes Gewissen. Sie befürchteten, diese Gottheit anzuerkennen, wenn sie vom Opferfleisch aßen. Paulus sollte nun klären, wer recht hatte. Seine Antwort war, dass weder Essen noch der Verzicht darauf etwas über Glauben aussagt.(2) Das Verhalten den Geschwistern gegenüber hingegen schon. Wer durch seine vielleicht sogar richtige Erkenntnis andere in ihrer Beziehung zu Gott verunsichert, sodass sie fallen, handelt gegen Christus.(3)

Für mich bedeutet das, dass Liebe über Erkenntnis geht. Liebe baut auf. Sie ist es, durch die uns andere als Jünger Jesu erkennen sollen.(4)

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Sam. 7,4 (2) 1.Kor. 8,4-8 (3) 1.Kor. 8,9-12 (4) Joh. 13,34-35

Gebet:
Herr Jesus Christus, danke, dass ich dich als Herrn und Gott kennen und bekennen darf. Danke auch für die Liebe, die du durch deinen Geist in unsere Herzen ausgegossen hast. Hilf mir, alles Trennende von mir zu tun, seien es Befürchtungen und Ängste oder aber auch Rechthaberei. Schenke es, dass deine Liebe auch durch mich sichtbar wird. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 20.04.2025

Losungswort
Als Hiskia den Brief gelesen hatte, ging er hinauf zum Hause des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN.
2. Könige 19,14

Lehrtext
Jesus nahm mit sich Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten.
Lukas 9,28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Ostern

Heute feiern wir die Auferstehung Jesu Christi. Mit ihr wurde der Tod ein für alle Mal besiegt. Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte, musste irgendwann wieder sterben. Doch Jesus wird nie mehr sterben. Er lebt ewig und ebenfalls diejenigen, die an ihn glauben.

In der Auferstehung erkennen wir die Macht Gottes. Er macht Unmögliches möglich und durchbricht Grenzen, die für uns unüberwindbar sind. So beschreibt z.B. das heutige Losungswort, wie König Hiskia zu Gott betete, weil Jerusalem von den Assyrern bedroht wurde, denen bisher niemand widerstehen konnte. Wie also sollte Jerusalem vor ihnen gerettet werden? Nun, Hiskia ging als Erstes zu Gott. Anstatt seine militärische Kraft zu prüfen, die Mauern Jerusalems mehr zu befestigen oder sich den Assyrern zu unterwerfen, wandte er sich an Gott. Er glaubte, dass Gott Unmögliches möglich machen konnte. Dieser sprach dann durch den Propheten Jesaja: Obwohl Gott es war, der dem assyrischen König seine Macht gegeben hatte, fing dieser an, ihn zu verhöhnen. Deshalb werde Gott das assyrische Heer von Jerusalem weglenken – und so geschah es auch.

Hätten wir auch das Vertrauen, dass Gott uns vor einem absolut überlegenen Feind retten kann? Betrachte ich die momentane politische, wirtschaftliche und militärische Lage in unserer Welt, so suchen viele nach Lösungen, doch kaum einer fragt nach Gott. Menschlich gesehen wüsste ich nicht, wie man die Krisen unserer Zeit lösen könnte. Gott aber kann Unmögliches möglich machen – das feiern wir gerade heute am Ostersonntag.

Im Lehrtext wird berichtet, dass Jesus drei seiner Jünger mit auf einen hohen Berg nahm. Dort wurde er verklärt und die Jünger erlebten seine wahre Dimension. Je mehr wir uns dieser Dimension bewusst sind, desto mehr werden wir Jesus Christus in unsere Lebensfragen einbeziehen. So möchte ich uns ermutigen, uns von Ostern her leiten zu lassen, denn nichts ist unmöglich bei Gott!

Gesegnete Ostern wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Lied „Nichts ist unmöglich“:

Ich hebe meine Augen auf zu dem,
der Tote auferweckt.
Ich hebe meine Augen auf zu dem,
der Sünde vergibt!

Nichts ist unmöglich,
nichts ist unmöglich,
nichts ist unmöglich bei dir!
Text und Musik: Katrin Loescher-Samel

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 19.04.2025

Losungswort
Der HERR hat mich gesandt, zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Rache unseres Gottes.
Jesaja 61,1.2

Lehrtext
Jesus sagte zu dem Verbrecher: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23,43

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ist gnädig

Als Jesus sich in seiner Heimatstadt Nazareth befand, ging er am Sabbat in die Synagoge. Dort stand er auf, um aus der Schrift zu lesen. Als man ihm die Schriftrolle reichte, las er den Abschnitt aus dem Buch, aus dem auch das heutige Losungswort stammt. Interessanterweise fehlte aber ein Teil, nämlich die Passage: „Und einen Tag der Rache unseres Gottes.“ Weshalb ließ Jesus diesen Halbsatz aus? Ich meine, weil Jesus Christus nicht kam, um zu richten, sondern um zu retten.(1)

Das bedeutet nicht, dass es nicht ein Gericht Gottes geben wird. Doch bevor das geschieht, kam der Sohn Gottes, damit alle, die an ihn glauben, nicht in das Gericht kommen.(2) Bis heute ruft Gott Menschen zum Glauben. Bis heute haben wir Christen den Auftrag, das Evangelium Jesu Christi bekannt zu machen. Bis heute leben wir in der – wie wir es nennen – „Gnadenzeit“.

Wie einfach es ist, an Jesus Christus zu glauben, erfahren wir im Umfeld des Lehrtextes. Einer der Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden, erkannte, dass seine Strafe berechtigt war, Jesus hingegen zu Unrecht am Kreuz hing. Doch nicht nur das: Er erkannte, dass Jesus von Gott her kam. Deshalb bat er ihn: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“(3) Allein das genügte, dass Jesus zu ihm sagte: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“

Immer wieder höre ich, dass Menschen sagen: „Ich würde ja gern an Jesus Christus glauben, kann es aber nicht.“ Letztendlich kann nur Gott einem Menschen offenbaren, wer Jesus ist. So sagte Jesus einmal zu Petrus: „Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt ein Mensch nicht zu dieser Einsicht.“(4) Ich glaube aber: Wenn jemand sich wünscht, glauben zu können, so wirkt Gott schon an diesem Menschen. Der Verbrecher sprach Jesus an, und Jesus antwortete. Das können wir auch tun, wenn wir Gewissheit im Glauben suchen, denn Gott ist gnädig.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 12,47 (2) Joh. 5,24 (3) Luk. 23,42 [Neues Leben Übersetzung] (4) Matt. 16,17 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du ein offenes Ohr für uns hast. Du wirst deine Tür nicht verschließen, wenn wir bei dir anklopfen. Ich bitte dich, dass du denen hilfst, die gern glauben würden. Erhöre ihre Gebete. Erhöre auch die Gebete derer, die mit Zweifeln kämpfen. Ich danke dir für deine große Liebe und Gnade. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 18.04.2025

Losungswort
Er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.
Jesaja 9,5

Lehrtext
Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
2. Korinther 5,19

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Versöhnt

Heute ist Karfreitag – ein Feiertag, der auf der ganzen Welt von Christen gefeiert wird. An diesem Tag steht das Kreuz Christi im Mittelpunkt. Tatsächlich ist dieses Kreuz der Wendepunkt in der Geschichte Gottes mit den Menschen. So heißt es im Lehrtext: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber.“ Was dem Menschen nicht möglich war, tat Gott an diesem Tag selbst, und das ein für alle Mal.

Man kann das anzweifeln oder auch bestreiten. Manche sagen: „Ich brauche kein Opfer – schon gar nicht so etwas Grausames. Gott ist doch Liebe!“ Wenn aber dieser Gott aus Liebe zu uns vom Himmel herabkam und in Christus Mensch wurde, so ist das nichts, was wir bestimmt hätten. Es ist etwas, das von ihm ausging. Im Zusammenhang mit dem Losungswort lesen wir: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.“(1)

Entsprechend ist auch das Leiden und Sterben Christi nichts, was wir gewollt haben. Gott wollte es so – um die Welt mit sich zu versöhnen. Es war zuerst sein Anliegen und er hat alles dafür gegeben. So gesehen müssen wir an Karfreitag nicht trauern und bedrückt sein, sondern dürfen voller Dankbarkeit auf Gott und seine unermessliche Liebe schauen. Er hätte nicht kommen müssen – doch er tat es. Er hätte nicht sterben müssen – doch er tat es. Er muss uns nicht vergeben – doch er tut es, denn er ist gnädig und barmherzig. Er ist wirklich der „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“, der uns das „Wort von der Versöhnung“ anvertraut hat. Geben wir es weiter, denn die Welt braucht es!

Einen gesegneten Karfreitag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jes. 9,5-6 [Luther 2017]

Als Gebet heute frei nach einem alten Chorus:

So hat er mich lieb,
so hat er dich lieb:
Er gab seinen Sohn
vom Himmelsthron!
So, so hat er uns lieb.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 17.04.2025

Losungswort
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Psalm 73,23

Lehrtext
Jesus betete: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
Lukas 22,42-43

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glauben bewahren

Das heutige Losungswort am Gründonnerstag stammt aus Psalm 73. Es lohnt sich, diesen Psalm einmal vollständig zu lesen. Darin gesteht der Schreiber Asaf, dass er fast vom Glauben abgefallen wäre. Er sah, wie gut es denen ging, die Gott ignorierten: Sie waren gesund, lebten ohne Sorgen und Mühsal und rühmten sich sogar noch für ihre Gottlosigkeit. All das machte Asaf eifersüchtig. Er bemühte sich, in Gottes Weisungen zu leben, doch was kam dabei heraus? „Jeder Tag wird mir zur Qual, eine Strafe ist er schon am frühen Morgen!“(1) – so beschreibt er sein Leben. Deshalb fragte er sich: „War es denn völlig umsonst, dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte und mir nie etwas zuschulden kommen ließ?“(2)

Auch wir haben mitunter solche Fragen. Vieles, was wir tun, tun wir um Christi willen. Mancher schränkt sein Leben ein, während andere es ausleben. Wir lassen uns von unserem Gewissen leiten – andere haben scheinbar keines. Dabei geht es ihnen teilweise besser als uns. Lohnt es sich heute noch, an Jesus Christus zu glauben? Asaf beantwortete die Frage nach dem Glauben mit: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.“ Wie kam er zu diesem Schluss? Nun, Gott ließ ihn das Ende derer sehen, die ohne Gott leben wollten. Sie konnten vor ihm und vor der Wahrheit nicht bestehen.

Der Lehrtext ist ein Ausschnitt aus dem Gebet Jesu im Garten Gethsemane. In seiner Angst fragte Jesus Gott, ob es denn keinen anderen Weg gäbe, die Menschen von ihrer Sünde zu erlösen. Die Auferstehung und die Erlösung der Menschen schienen so fern zu sein. Doch Gott war ihm nahe, und in seinem Willen wollte er bleiben.

So kann es auch uns ergehen, wenn wir durch schwere Tage gehen. Selbst wenn wir nicht begreifen, warum Gott alles so kommen ließ, können wir einfach bei ihm bleiben. Seine Hand wird uns halten und durchbringen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 73,14 [Hoffnung für alle] (2) Ps. 73,13 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich möchte dir danken, dass du nicht versucht hast, dich selbst zu retten. Du bist den ganzen Weg bis an Kreuz gegangen, um mich zu retten. Nun will ich in dir und in deinem Wort leben. Bitte halte mich und alle meine Glaubensgeschwister fest, dass wir den Glauben bewahren und auf die Freude schauen, die auf uns wartet. Bitte lass uns heute schon etwas davon spüren. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 16.04.2025

Losungswort
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Psalm 103,15-16.17

Lehrtext
Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden.
1. Korinther 15,53

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Beste kommt noch

Heute geht es um die Ewigkeit. Im Losungswort heißt es, dass der Mensch zwar vergeht, Gottes Gnade jedoch nicht. Im Lehrtext hingegen, der eine Botschaft an Christen ist, lesen wir, dass auch wir nicht vergehen, sondern mit Unvergänglichkeit bekleidet werden. Wie passen diese Aussagen zusammen?

Was ist ewig und was ist vergänglich in Gottes Schöpfung? Jesus Christus sagte einmal: „Himmel und Erde werden vergehen.“(1) Weiterhin sagte er: „Seid deshalb nicht erstaunt, wenn ich euch sage, dass der Tag kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören und herauskommen werden.“(2) Die ganze Schöpfung ist also vergänglich, der Mensch – oder besser die Seele des Menschen – aber nicht.

Vor diesem Hintergrund gibt es nichts Wichtigeres als das Evangelium. Es geht ja nicht in erster Linie um ein besseres Leben hier und jetzt, sondern um die Ewigkeit. Die Kernbotschaft lautet: Jesus Christus ist das Lösegeld für unsere Seelen.(3) Er ist die Gnade Gottes in Person, die nie vergeht. Wenn wir an ihn glauben, also auf sein Wort eingehen und uns durch seinen Geist leiten lassen, wird uns keine Verurteilung treffen.

Nun heißt es im Lehrtext, dass das Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet wird. Dieses Bild vermittelt uns Christen, dass wir das, was uns hier auf Erden ausmacht, mit in die Ewigkeit nehmen. Alles, was wir hier in Bezug auf Jesus Christus tun, nehmen wir mit in die Ewigkeit.(3) Die Ewigkeit hat für uns also schon hier begonnen. Gleichzeitig leben wir auf sie hin. Oft schauen Menschen im Alter nach hinten, weil sie denken: „Das Beste liegt alles schon hinter mir.“ Wenn wir jedoch mit Jesus Christus verbunden sind, können wir nach vorn schauen, weil wir wissen: „Das Beste kommt noch!“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 24,35a [Neue Genfer Übersetzung] (2) Joh. 5,28-29a [Neue Genfer Übersetzung] (3) Matt. 20,28

Als Gebet heute einige Verse aus dem Lied „Ewigkeit“:

Ich sehne mich nach einem Ort,
wo alles Leid ein Ende hat.
Denn was ich mit den Augen seh,
kann meine Seele nicht verstehn.

Mit Fokus auf die Ewigkeit
leb ich für das, was ewig bleibt.
Das Ziel vor Augen, Tag für Tag,
bis ich den Lauf vollendet hab.

Die Ewigkeit ist mein Zuhause.
Du hast sie mir ins Herz gelegt.
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich,
dass meine Seele ewig lebt.
Und diese Hoffnung wird mich tragen,
bis ich dir gegenüber steh.
Ich werd dir gegenüber stehn.
Text & Musik: Nikolai Nilkens, Mia Friesen

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 15.04.2025

Losungswort
Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
Jeremia 8,9

Lehrtext
Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?
1. Korinther 1,20

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes Weisheit

Das heutige Losungswort aus dem Buch Jeremia stammt aus einem für Israel düsteren Kapitel. Immer wieder hatten sie Gott den Rücken gekehrt und waren anderen Göttern nachgelaufen. Die Folge für sie war, dass er mit ihnen hart ins Gericht ging. Was sie für klug und weise gehalten hatten, entpuppte sich als großer Irrtum und bloße Wunschvorstellung.(1)

Nun mögen wir heutzutage vielleicht nicht mehr falschen Göttern nachlaufen – oder doch? Betrachten wir einmal die Fragen des Apostels Paulus an die Korinther aus dem Lehrtext: „Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“ Hier geht es nicht um Götzenstatuen oder Rituale, die von Gott wegführen. Hier geht es um Meinungen, Ansichten und Gedankenkonstrukte. Im konkreten Fall der Gemeinde in Korinth waren es sogar theologische Fragen und Parteiungen, die das Miteinander in Christus bedrohten.(2)

Damit sind wir unmittelbar in der Gegenwart. Erkenntnisse und Meinungen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft bleiben nicht ohne Einfluss auf uns, auch nicht in der Gemeinde Christi. Umso wichtiger, so meine ich, ist für uns Gottes Wort, die Bibel, und ebenso auch der persönliche Kontakt zu Gott. Die Weisheit der Welt, wie Paulus es nennt, kann uns nicht retten. Es mag vielleicht das Beste und Klügste sein, was wir menschlich vermögen – es ist jedoch nichts im Vergleich zu Gottes Weisheit. So schrieb Paulus: „Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“(3)

Diese Weisheit hat einen Namen: Jesus Christus. Durch ihn kommt Rettung. Bei ihm ist Vergebung statt Vergeltung. Gnade statt Verurteilung. Feindesliebe statt Hass. Versöhnung statt Streit. Er macht möglich, was uns unmöglich ist. Glauben wir der Welt – oder ihm?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jer. 8,9-16 (2) 1.Kor. 1,10-13 (3) 1.Kor. 1,25 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du zu uns gekommen bist und uns mit dem Vater versöhnt hast. Hilf mir, deine Stimme zu hören, wenn die Welt um mich herum laut wird. Schenke mir Liebe zu dir und deinem Wort. Sprich zu mir durch deinen Geist, damit ich mich nicht von falschen Ideen blenden lasse. Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 14.04.2025

Losungswort
Die Erde ist voll der Güte des HERRN.
Psalm 33,5

Lehrtext
Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.
Apostelgeschichte 14,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Voll der Güte des HERRN

„Die Erde ist voll der Güte des HERRN“, so lautet das heutige Losungswort. Wie kam der Schreiber des Psalms darauf? Zum einen ging er davon aus, dass es einen Gott gibt, der die Erde erschaffen hat. Dieser ist kein anderer als der Gott Israels. Hinter dem großgeschriebenen Wort „HERR“ steckt der Name Gottes, nämlich Jahwe bzw. Jehova. Vielleicht noch interessanter ist, dass der Psalmist auch davon ausging, dass Gott aktiv in seiner Schöpfung tätig ist. Das kann man schon an dem Wort „Güte“ erkennen. Güte oder auch Gnade sind keine Eigenschaften aus ferner Vergangenheit, sondern jetzt erfahrbar. So glaubte der Schreiber des Psalms wohl nicht, dass Gott das Universum einmal irgendwie ins Leben gerufen und es dann sich selbst überlassen hat. Nun kann man natürlich sagen: „Er wusste ja noch nicht das, was wir heute wissen.“ Doch wissen wir es wirklich heute besser? Oder betrachten wir nur den messbaren Teil der Schöpfung und übersehen den nicht messbaren, aber wichtigsten Teil – nämlich die Güte Gottes?

Hinter all dem, was wir sehen und erleben, steckt ein Wille. Von diesem Willen handelt der Lehrtext, der aus einer Rede des Apostels Paulus stammt. Zuvor war durch Paulus ein Wunder geschehen. Daraufhin glaubten die Leute, dass er und seine Begleiter Götter seien. Doch Paulus wies das weit von sich und erklärte ihnen, wer Gott ist und woran sie ihn erkennen können. „Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen“, sagte er und deutete das geniale Zusammenspiel der Natur als ein Wirken Gottes.

Dieser Aspekt ist, meine ich, auch für uns sehr wichtig. In allem, was wir sehen und erleben, wirkt Gott. Natürlich wirken auch wir Menschen und können sogar Gottes Werk schädigen. Trotzdem kann man sein Wirken immer noch erkennen. Vertrauen wir Gott, so können wir es sehen und in der Gewissheit leben, dass er auch unser Leben in seiner Hand hält.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute eine freie Übersetzung des Gospelsongs: „My life is in your hands“

Du brauchst dich nicht zu sorgen, du musst keine Angst haben.
Freude kommt am Morgen, und Sorgen halten nicht immer an.
Denn in Jesus ist ein Freund da, der deine Tränen wegwischen wird.
Und wenn dein Herz gebrochen ist, hebe einfach deine Hände und sage:

Ich weiß, ich kann es schaffen.
Ich weiß, ich kann bestehen.
Egal, was auf mich zukommt:
Mein Leben liegt in deinen Händen.
Songwriter: Kirk Franklin

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 13.04.2025

Losungswort
Es übervorteile keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem Gott.
3. Mose 25,17

Lehrtext
Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.
Philipper 2,5

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Liebe macht es möglich

In den heutigen Bibelversen geht es darum, wie wir uns gegenüber anderen verhalten sollen. Niemand soll seinen Nächsten übervorteilen – so lesen wir es im Losungswort. Im Lehrtext wiederum werden wir aufgefordert, uns so zu verhalten, wie es Jesus Christus entspricht. Vor einiger Zeit war es populär, ein Stoffarmband mit dem Spruch „Was würde Jesus tun?“ zu tragen. Nun ist es eine Sache, zu wissen, was man tun sollte, und eine andere, es auch tatsächlich zu tun. Wie also kommen wir vom theoretischen Wissen zur Tat?

Um das zu erreichen, wird im Losungswort eine Warnung ausgesprochen, nämlich: „Fürchte dich vor deinem Gott.“ Die Furcht vor Strafe soll den Menschen dazu veranlassen, z.B. seinen Nächsten nicht zu übervorteilen. Letztendlich arbeiten unsere Landesgesetze nicht anders. Nun denken aber viele: „Wenn ich nicht erwischt werde, kann ich Gesetze und Regeln auch brechen.“ Ob im Straßenverkehr oder in anderen Situationen, überall kann man Grenzen überschreiten, die anderen schaden. Verhindert die Furcht vor Gott nun solch ein grenzüberschreitendes Verhalten? Ich denke schon. Viele handeln allerdings eher nach ihrem persönlichen Wertekompass. Andere dagegen haben weder Gottesfurcht noch Skrupel, ihren Nächsten zu übervorteilen.

Was aber treibt uns Christen an, Grenzen im Miteinander nicht zu überschreiten? Der Lehrtext zeigt uns, wie es gehen kann. Die persönliche Verbindung mit Jesus Christus und die Liebe zu ihm treibt uns, so handeln zu wollen, wie es ihm entspricht. Wenn Christen Grenzen überschreiten, andere schädigen oder geringschätzen, fehlt ihnen diese Liebe. Ihre Taten sprechen lauter als ihre Worte. Wenn ich solch ein Verhalten bei mir entdecke, ist es Zeit, Gott zu suchen und zur ersten Liebe zurückzukehren. Unsere Liebe zu Jesus weckt in uns die Sehnsucht, auch ohne Furcht vor Strafe anders handeln zu können. Seine Liebe zu uns wiederum macht es möglich. Strecken wir uns danach aus.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass deine Liebe uns befreit hat. Nun treibt mich nicht mehr die Furcht vor Strafe, sondern die Liebe zu dir. Hilf mir bitte, dass deine Erlösung in meinen Taten sichtbar wird. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 12.04.2025

Losungswort
Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht?
Josua 5,14

Lehrtext
Saul sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du gesehen hast und wie ich dir erscheinen will.
Apostelgeschichte 26,15-16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Fragen erlaubt

Im Kontext der heutigen Bibelverse erlebten zwei Männer etwas völlig Unerwartetes. Im Losungswort war es Josua, der einen Mann, der mit gezücktem Schwert vor ihm stand, nicht einordnen konnte und ihn deshalb fragte: „Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden?“(1) Im Lehrtext berichtet der Apostel Paulus vor König Agrippa davon, wie Jesus – den Paulus auf das Schärfste verfolgt hatte – ihm erschien.

Hier sehen wir zwei Männer, die versuchten, etwas zu verwirklichen, was sie als göttlichen Auftrag verstanden. Josua hatte als Nachfolger des Mose den Auftrag bekommen, das Volk Israel in das verheißene Land zu führen. Gott hatte zu ihm gesagt: „Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben.“(2) Nun möchte man meinen, dass jemand mit solch einer klaren Berufung und einem persönlichen Reden Gottes sofort erkennt, wenn ihm ein himmlisches Wesen gegenübersteht. Dass Saulus in seinem Hass auf die Christen Jesus nicht erkannte, erscheint schon eher nachvollziehbar.

Umso mehr begeistert es mich, dass Gott zu beiden redet. Josua erhielt auf seine Frage nach Freund oder Feind die Antwort: „Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen.“(3) Mit anderen Worten: Was vom Himmel kommt, dient ausschließlich Gott. Und: Gott greift ein, damit sein Wille geschieht. Auch bei Saulus griff er ein. Auf dem Weg nach Damaskus, wo Saulus Christen inhaftieren wollte, wurde er von einem hellen Licht geblendet und fiel zu Boden. Er fragte: „Herr, wer bist du?“ Die Antwort stellte sein Leben auf den Kopf – vom Saulus zum Paulus.

Wie Josua und Paulus dürfen auch wir Fragen stellen, wenn uns etwas nicht klar ist oder wir unsicher sind. Gott ist da – und er antwortet.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jos. 5,13 [Luther 2017] (2) Jos. 1,3 [Luther 2017] (3) Jos. 5,14 [Luther 2017]

Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 139:

Herr, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich. Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weißt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue, vertraut. Und du, Herr, weißt, was ich sagen möchte, noch bevor ich es ausspreche. Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich. Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte! Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe und führe mich den Weg zum ewigen Leben.
Amen.

Ps. 139,1-6.23-24 [Neues Leben Übersetzung]

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 11.04.2025

Losungswort
Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.
Psalm 145,13

Lehrtext
Der Seher Johannes schreibt: Jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Offenbarung 5,13

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gottes ewiges Reich

Der vollständige Vers des heutigen Losungswortes lautet: Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für. Der HERR ist getreu in all seinen Worten und gnädig in allen seinen Werken. Gottes ewiges Reich und seine Herrschaft werden hier im zweiten Teil des Verses näher beschrieben: Gott steht zu dem, was er sagt, und ist gnädig in dem, was er tut. Wie ich es sehe, ist diese Art von Herrschaft das reinste Paradies für uns Menschen. Deshalb glaube ich auch, dass in Gottes Reich eine unvorstellbare Freude sein wird.

Von solch einer Freude handelt der Lehrtext. Er stammt aus einer Vision, die sich auf die letzte Zeit bezieht, bevor Jesus Christus wiederkommt. In ihr wird von einem Buch „mit sieben Siegeln“(1) berichtet – ein Begriff mit sprichwörtlichem Charakter. Für manch einen ist die gesamte Offenbarung solch ein Buch. Nun berichtet Johannes, der Verfasser, weiter, dass niemand dieses Buch öffnen konnte. Doch dann erschien Jesus Christus in der Gestalt eines Opferlammes. Er, der sein Leben für unsere Schuld gegeben hatte, war berechtigt, die Siegel zu öffnen. Was aber hatte es mit diesem Buch auf sich, dass die gesamte Schöpfung den anbetete, der es öffnen durfte?

Ich glaube, dass das Öffnen dieses Buches die letzte Zeit beschreibt, in der Gott die Dunkelheit in unserer Welt besiegen und sein Friedensreich aufrichten wird. Viele Menschen sehnen sich danach, dass Gewalt, Kriege und Unrecht endlich aufhören. Doch niemand ist in der Lage dazu – nur einer: Jesus Christus. Sein Reich beginnt in uns, wenn wir ihm folgen und vertrauen. Doch am Ende wird es für alle Menschen anbrechen. Dann wird die ganze Schöpfung Gott, dem Vater und dem Sohn die Ehre geben. Wir aber können es jetzt schon tun.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Offb. 5,1

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich einmal dabei sein darf, wenn dein Friedensreich anbricht. Danke, dass dein Friede schon jetzt in mir wohnt. Ich bitte dich, dass noch viele Menschen in unserem Land erkennen, wer du bist. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 10.04.2025

Losungswort
In deiner Hand, HERR, steht es, jedermann groß und stark zu machen.
1. Chronik 29,12

Lehrtext
Beugt euch also demütig unter die starke Hand Gottes, damit er euch zu seiner Zeit erhöhe.
1. Petrus 5,6

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

In Gottes Hand

Das heutige Losungswort ist aus einem Gebet Davids. Er wollte etwas zum Tempel beisteuern, den sein Sohn Salomo bauen sollte. So gaben er und viele andere aus dem Volk freiwillige Gaben an Gold, Silber, Bronze, Eisen und andere wertvolle Stoffe. Als David die Menge der Gaben sah, war er überwältigt und dankte Gott. Ich denke, er erinnerte sich, woher sie kamen und wohin Gott sie geführt hatte. So sagte er nicht: „Alles, was wir für die Sache Gottes geben, haben wir uns hart erarbeitet“, sondern: „Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir dir etwas geben könnten? Alles, was wir haben, stammt von dir; wir geben dir nur, was du zuvor uns geschenkt hast.“(1) Es ist also Gott und nicht wir selbst, der uns groß und stark macht.

Nun lesen wir im Lehrtext, dass wir uns unter die starke Hand Gottes demütigen sollen. Mit dieser Aufforderung ist, so meine ich, das Gleiche gemeint wie das, was Jesus Christus einmal sagte: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“(2) Wir demütigen uns dann unter Gottes starke Hand, wenn uns sein Wille und seine Sache am wichtigsten sind. Gleichzeitig ist Demut auch ein Ausdruck des Vertrauens. Denn wir glauben, dass Gott es gut mit uns meint und uns zu seiner Zeit erhöhen wird. Eines schließt Demut allerdings aus: den Glauben an sich selbst.

Nun hört man häufig von erfolgreichen Sportlern, dass ihnen gerade der Glaube an sich selbst geholfen hat. Das mag auch so sein. Allerdings gehen dann auch die Ehre und der Ruhm an sie selbst. Ist das aber auch unser Ziel als Christen? Meines ist es nicht. Erfolg ist für mich, wenn durch das, was ich tue, Jesus Christus geehrt wird. Er ist mein Erlöser. Durch ihn bin ich das, was ich heute bin. Im Himmel werden wir einmal Jesus anbeten und nicht uns selbst. In diesem Sinne können wir auch persönlich sagen: „In deiner Hand, HERR, steht es, mich groß und stark zu machen.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Chr. 29,14 [Neues Leben Übersetzung] (2) Matt. 6,33 [Luther 2017]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du etwas Gutes mit uns vorhast. Bewahre mich bitte in diesem Vertrauen, besonders dann, wenn ich weniger Erfolg oder Lebensglück als andere habe. Begegne mir immer wieder neu, und erinnere mich daran, wie viel Gutes ich schon durch dich erfahren habe. Aus dir will ich meine Kraft schöpfen, damit Jesus Christus geehrt wird. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 09.04.2025

Losungswort
Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Psalm 34,6

Lehrtext
Jesus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Johannes 13,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Eine Frage der Blickrichtung

Der heutige Losungsvers aus Psalm 34 stammt aus einer für seinen Verfasser schwierigen Zeit. David hatte sich auf der Flucht vor seinem Schwiegervater Saul, der ihn verfolgte, bei Abimelech verstecken wollen. Als er jedoch mitbekam, dass man ihn dort als Feind sah, gab er sich als verrückt aus, worauf er schließlich weggeschickt wurde.(1) Dennoch finden wir aus dieser Zeit der Verfolgung Aussagen wie das heutige Losungswort: „Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.“ Wie soll man in solchen Umständen vor Freude strahlen können?

Es liegt daran, worauf man schaut. David hätte allen Grund gehabt, zu verzweifeln. Er konnte nicht zurück, und keiner wollte ihn bei sich haben, das waren die harten Fakten. Besser gesagt: die menschlichen Fakten. Doch David wusste, dass es noch mehr gab – nämlich Gottes Fakten. Bei ihm ist Annahme statt Ablehnung; Schutz in Verfolgung; Fülle statt Mangel; Freude trotz Leid. Also richtete David seinen Blick auf Gott und erlebte, dass dieser ihm auf sein Gebet antwortete und ihn von allen seinen Ängsten befreite.(2)

Auch im Lehrtext geht es um die Blickrichtung. Jesus hatte seinen Jüngern gerade die Füße gewaschen, eine Aufgabe, die sonst von irgendwelchen Dienern erledigt wurde. Das löste bei den Jüngern Fragen aus, immerhin war Jesus ja ihr Meister. Jesus zeigte mit dieser Handlung, dass er sowohl Meister als auch Diener sein konnte – und es auch wollte. Für die Jünger, unter denen es immer wieder um das Thema ging, wer von ihnen denn nun der Größte war, muss das verblüffend gewesen sein. Jesu Hinweis, seinem Beispiel zu folgen, lenkte ihren Blick auf ihn: „… damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“
Worauf schauen wir in Herausforderungen? Es mag sein, dass unser Blick erst einmal an den Umständen haftet. Schauen wir jedoch auf Gott, schenkt er uns Wege, die wir vorher nicht kannten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 34,1 (2) Ps. 34,5

Gebet:

Herr Jesus Christus, es ist wahr: Du bist unser Herr und Meister. Und doch ist für dich niemand zu gering, dass du nicht auf ihn hören würdest. Dein Leben hier auf der Erde bezeugt, dass du sowohl Herr als auch Diener warst. Hilf mir, deine Wege mehr und mehr zu erkennen. Schenke mir Mut, wenn ich in deiner Kraft handeln soll. Und ebenso bitte ich um Demut, mich nicht als etwas Besseres zu sehen, sondern – wie du – dort zu dienen, wo der Vater mich haben will. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 08.04.2025

Losungswort
Der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt.
2. Chronik 30,9

Lehrtext
Jesus sprach zu Simon: Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder.
Lukas 22,32

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Eine offene Tür

Immer wieder wandte sich das Volk Israel in seiner Geschichte von Gott ab und folgte anderen Göttern. Dadurch gerieten sie dann in große Not bis hin zur Verschleppung ins babylonische Reich. Kehrten sie jedoch zu Gott um, erlebten sie seine Gnade und Barmherzigkeit. Genau davon handelt auch das heutige Losungswort. König Hiskia, auf dessen Zeit sich das Losungswort bezieht, war ein König, der Gott folgen wollte. Er beseitigte die Götzen sowie falschen Altäre und richtete den ursprünglichen Gottesdienst wieder ein. Dazu gehörte zentral auch das Passahfest. Zu diesem Fest lud Hiskia alle Israeliten ein, die noch nicht verschleppt worden waren, und forderte sie auf, zu Gott zurückzukehren, denn er ist gnädig und barmherzig.

Manchmal wundere ich mich über Gottes Geduld. Immer wieder schenkte er Gnade, wenn die Menschen zu ihm zurückkehrten. Offensichtlich kennt er uns und weiß, wie schwer es uns fällt, ihm dauerhaft treu zu bleiben. Selbst einem Petrus war es nicht möglich. Er hatte die Wunder Jesu erlebt, ja selbst Wunder getan, und war davon überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Trotzdem verleugnete er seinen Herrn kurz vor dessen Kreuzigung. Doch schon bevor das geschah, schaute dieser schon auf das Danach. Petrus würde versagen, doch er würde auch wieder umkehren und dann sogar die anderen stärken.

Weder unsere menschliche Schwachheit noch schwere Schuld trennt uns von Gott – auch nicht ein verschlossener Himmel. Alle Hindernisse hat Gott beseitigt, als er seinen Sohn für uns gab. Das Einzige, was uns von ihm trennt, ist, wenn wir nicht durch die offene Tür hindurchgehen. Das bedeutete z.B. für Petrus, trotz seines Versagens an der Gnade Gottes festzuhalten, die er in Jesus Christus gefunden hatte. Für uns bedeutet es, Gott im Gebet und in seinem Wort zu suchen und ihm zu vertrauen. Wollen wir das?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich staune immer wieder, wie einfach es ist, zu dir zu kommen. Trotzdem halten mich manchmal falsche Gedanken zurück. Gedanken des Stolzes oder auch Gedanken der Angst, nicht angenommen zu werden. Ich will dir immer wieder neu vertrauen, auch wenn ich versagt, mich von dir entfernt habe, oder dich nicht verstehe. Halte mich fest in deiner Gnade. Das bitte ich im Namen deines Sohnes Jesus Christus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 07.04.2025

Losungswort
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.
Psalm 103,6

Lehrtext
Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde.
Jakobus 4,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Glaubenstaten

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Jakobus, der Verfasser, war wohl ein leiblicher Bruder Jesu.(1) Er schrieb eindeutig an Christen. Ihm war es wichtig, dass dem Glauben auch Taten folgten. Natürlich ist es richtig, dass wir vor Gott nicht aufgrund unserer Taten gerecht werden, sondern durch den Glauben an Jesus Christus. Doch andererseits gilt auch, dass ein Glaube ohne entsprechende Taten tot ist.(2) Jakobus nun stieß sich wahrscheinlich an Christen, die zwar von sich sagten, sie wären gläubig, aber immer wieder Streit untereinander hatten, auf andere neidisch waren und bestimmte Glaubensgeschwister wie Menschen zweiter Klasse behandelten.

Im Laufe der christlichen Kirchengeschichte sind viele Konfessionen entstanden, die sich an bestimmten Punkten in ihrem theologischen Bekenntnis unterscheiden. Doch alle Gruppen müssen sich von Jakobus diese Frage gefallen lassen: „Tust du auch, was du glaubst?“ „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde“ – dieser Satz ist eine Herausforderung an alle, die sich zu Jesus Christus bekennen. Interessant an diesem Wort ist, dass es von unserem eigenen Wissen und Gewissen abhängig gemacht wird, ob wir uns vor Gott versündigen oder nicht.

Die Frage also, was denn das Gute ist, was wir tun sollen, kann nicht mit einer Zehn-Punkte-Liste beantwortet werden. Vielmehr hat Gott es uns mit einem simplen Gebot ins Herz geschrieben. Dieses lautet: So wie ihr von anderen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.(3)

Nun lesen wir im Losungswort, dass Gott denen Gerechtigkeit und Recht schafft, die Unrecht leiden. Wie verstehen wir diesen Vers, wenn z.B. jemand, den wir kennen, beschimpft oder schlecht behandelt wird? Sagen wir dann: „Gott wird‘s schon machen, er will ja dem Unrecht Leidenden Recht schaffen“? Was würden wir uns denn wünschen, wenn man uns so behandelt? Eine ehrliche Antwort auf diese Frage zeigt uns, welche Taten unserem Glauben folgen sollten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Mk. 6,3 (2) Jak. 2,17 (3) Luk. 6,31 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mich erlöst und mir ewiges Leben geschenkt hast. Nun bitte ich dich, dass etwas Gutes von mir ausgeht. Etwas, was dich und dein Wesen widerspiegelt. Hilf mir bitte, meine menschliche Trägheit und meinen Widerwillen zu überwinden und schenke mir neu deine Liebe zu allen Menschen. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 06.04.2025

Losungswort
Die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!
Jesaja 58,7

Lehrtext
Der König wird den Gerechten zur Antwort geben: Amen, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25,40

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

An Gott getan

In den heutigen Bibelversen geht es um den Umgang mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen und schnell übersehen oder sogar abgelehnt werden. Im Gegensatz zu denen, die angesehen und wohlhabend sind, werden sie eher gemieden. Doch gerade an ihnen macht Gott fest, wie ernst man es mit ihm meint. So verkündigte der Prophet Jesaja dem Volk Israel: „Beseitigt jede Art von Unterdrückung! Hört auf, verächtlich mit dem Finger auf andere zu zeigen, macht Schluss mit aller Verleumdung! Nehmt euch der Hungernden an, und gebt ihnen zu essen, versorgt die Notleidenden mit allem Nötigen! Dann wird mein Licht eure Finsternis durchbrechen. Die Nacht um euch her wird zum hellen Tag.“(1)

Schaut man auf den Lehrtext, so haben diese Verse nichts an Aktualität verloren. Gott zu dienen, schließt den Dienst an Bedürftigen mit ein. Wer sie jedoch missachtet, erntet von Gott ein vernichtendes Urteil.(2) Wenn wir in diesen Tagen über die zunehmende Dunkelheit in unserer Welt klagen, so liegt es an uns persönlich, wie viel Licht in unserer direkten Umgebung ist. Es geht nicht um alle Armen in dieser Welt – es geht um meinen Nächsten. Es geht darum, ob wir bedrücken oder helfen. Ob wir Worte des Friedens oder des Streits reden. Ob wir über andere reden, anstatt mit ihnen zu sprechen.

Ist uns immer bewusst, dass wir es bei unserem Gegenüber nicht nur mit einem beliebigen Menschen zu tun haben? Im Lehrtext spricht Jesus im Namen Gottes von einem seiner „geringsten Brüder“, und sagt: „… das habt ihr an mir getan.“ Wissen wir von vornherein, wer diese sind? Sicher nicht. Gott hingegen schon. So sah er etwa in einem erbitterten Feind des Evangeliums – nämlich Saulus – bereits ein „auserwähltes Werkzeug“ für die Botschaft von Jesus Christus.(3) Menschliche Einschätzungen jedoch können täuschen. Wenn Gott sich zu den Bedürftigen stellt, sollten wir das durchaus ernst nehmen. Wollen wir das?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jes. 58,9-10 [Hoffnung für alle] (2) Matth. 25,41-46 (3) Apg. 9,10-16 [Luther 2017]

Gebet:

Vater im Himmel, danke, dass du mir mit Barmherzigkeit begegnest. Hilf mir, mich anderen gegenüber so zu verhalten, wie es dir entspricht. Ich will weder bedrücken noch niedermachen. Zeige mir, wo ich die Möglichkeit habe, zu helfen, und schenke es mir, dies in die Tat umzusetzen. Hilf mir, nicht an einem deiner geringsten Brüder vorbeizugehen. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 05.04.2025

Losungswort
Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.
1. Samuel 2,7

Lehrtext
Ich sage jedem Einzelnen von euch: Überschätzt euch nicht und traut euch nicht mehr zu, als angemessen ist. Strebt lieber nach nüchterner Selbsteinschätzung. Und zwar jeder so, wie Gott es für ihn bestimmt hat - und wie es dem Maßstab des Glaubens entspricht.
Römer 12,3

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Das Maß des Glaubens

Das heutige Losungswort ist Teil eines Dankgebetes von Hanna, als Gott ihr Flehen erhört und ihr einen Sohn geschenkt hatte. Nun pries Hanna die Souveränität Gottes, der erniedrigen, aber auch erhöhen kann.

Dieses Vertrauen in Gottes Macht benötigt man besonders dann, wenn man an seine Grenzen stößt. Der Lehrtext gibt uns hierzu einige Hinweise. Jeder Mensch ist begrenzt in seiner Kraft, Auffassungsgabe und in seinen Begabungen. Überschätzt man sich, bleibt man auf halber Strecke liegen. Sollten wir uns dagegen unterschätzen, bleibt etwas liegen, was wir hätten tun können. Es geht aber nicht nur um unsere natürlichen Grenzen, sondern auch um das Zusammenspiel zwischen ihnen und Gottes Unbegrenztheit.

Der Maßstab des Glaubens, von dem Paulus im Lehrtext spricht, ist meiner Ansicht nach nicht das Gleiche wie das Maß unserer Fähigkeiten. Glaube verbindet uns mit Gott, der über unsere Fähigkeiten hinaus etwas durch uns bewirken kann. Gleichzeitig ist der Glaube auch abhängig von Gott und dessen Willen. Z.B. können wir nicht einfach trotz fehlender Finanzen ein Gebäude kaufen, wenn Gott uns nicht dazu beauftragt hat. Wenn er uns jedoch zu etwas beruft, schenkt er uns sowohl Glauben als auch Kraft und Mittel, es zu tun.

Nehmen wir einmal an, jemand hält sich für musikalischer als er ist. Gewöhnlich ist man dann nicht sehr offen für Korrektur oder dafür, etwas dazuzulernen, da man meint, alles schon zu können. Tatsächlich könnte diese Person aber weit besser werden, wenn sie ihre Grenzen erkennen würde. Denn dann würde sie sich abhängig von denen machen, die ihr etwas beibringen können.

Genauso machen wir uns von Gott abhängig, wenn wir unsere Grenzen kennen. Auf diese Weise kann er sogar weit über unser Vermögen hinaus durch uns handeln.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Allmächtiger Gott, ich danke dir, dass dir kein Ding unmöglich ist. Ich aber bin begrenzt. Schenke mir bitte die Nüchternheit, mich nicht selbst zu überschätzen, und das Vertrauen, dass du größer bist als meine Grenzen und mein Versagen. Lass mich in dem leben, was du für mich bestimmt hast, und darin fruchtbar und treu sein. Darum bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 04.04.2025

Losungswort
Er wird sich unser wieder erbarmen und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
Micha 7,19

Lehrtext
Wenn wir unsere Schuld eingestehen, ist Gott treu und gerecht: Er vergibt uns die Schuld und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.
1. Johannes 1,9

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Erkennen und bekennen

Das heutige Losungswort spricht davon, dass Gott Sünde und Schuld bildlich gesprochen „auf ewig versenken“ will. Im Lehrtext wiederum geht es zusätzlich darum, was der Vergebung Gottes vorausgeht – nämlich das Erkennen und Bekennen der eigenen Schuld und Sünde. Darauf möchte ich heute näher eingehen.

Oft sieht man die Schuld der anderen wesentlich schneller als die eigene. Für die einen steht beispielsweise fest, wer Schuld an der Invasion in der Ukraine hat – nämlich Russland. Andere sehen das genau umgekehrt. Ähnliches beobachten wir in Bezug auf den Angriff der Hamas auf Israel. Verschiedene Gruppen in dieser Welt betrachten die Schuldfrage oft komplett gegensätzlich. Damit rückt Vergebung in weite Ferne, die Kriegsgefahr dagegen in unmittelbare Nähe.

Was wir im Großen erleben, geschieht auch im Kleinen, z.B. bei einem Nachbarschaftsstreit, bei Streit in der Familie oder am Arbeitsplatz. Schuld ist zunächst immer der andere. Nun lesen wir, dass Gott vergeben und uns von allem Unrecht reinigen will. Durch das Opfer Jesu Christi hat er alle Voraussetzungen dafür geschaffen. Menschlich gesehen möchten wir aber oft, dass vor allem die gegnerische Seite ihre Schuld erkennt und eingesteht. Jesus Christus allerdings lehrt uns Folgendes: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden.(1) Mit dieser Bitte aus dem Vaterunser bekennen wir, dass wir genauso Vergebung benötigen wie unsere Gegner, selbst dann, wenn wir uns in einem speziellen Konflikt nichts zuschulden kommen lassen haben. Wie viel mehr aber, wenn auch wir Schuld auf uns geladen haben.

So fordert Jesus uns auf, zu vergeben, weil auch wir grundsätzlich Vergebung brauchen. Wie ich es sehe, führt nur dieser Weg zu einer Versöhnung zwischen Gott und uns, und ebenso untereinander. Sind wir bereit, ihn zu gehen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 6,12 [Neue Genfer Übersetzung]

Als Gebet heute eine Strophe aus dem Kirchenlied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“

Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.
Text: Philipp Friedrich Hiller (*1699 ✝1769)

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 03.04.2025

Losungswort
Mein Volk tut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und das Wasser nicht halten.
Jeremia 2,13

Lehrtext
Jesus spricht: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
Johannes 4,14

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Die lebendige Quelle

Das heutige Losungswort stammt aus einem ernsten Reden Gottes zum Volk Israel. Er erinnerte sie an die Zeiten, als sie ganz eng mit ihm verbunden lebten. Doch dann entfernten sie sich immer mehr, indem sie ihn verließen, um andere Götter anzubeten. Diesen häufig wiederkehrenden Treuebruch nennt Gott im Losungswort „eine zwiefache Sünde“, da sie ihn nicht nur verlassen, sondern auch durch Götzen ersetzt hatten. Anstatt von seinem lebendigen Wasser zu trinken, wollten sie sich nach eigenem Gutdünken versorgen – jedoch ohne Erfolg. Gerieten sie dann allerdings in Not, sollte Gott ihnen helfen, der sie darauf fragte: „Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!“(1)

Dieser Bericht aus dem Buch Jeremia zeigt auf, dass es Gott nicht egal ist, wie seine Kinder leben. Das gilt sowohl für das Volk des ersten Bundes, Israel, als auch für alle, die durch Jesus Christus zu ihm gehören. Wie sehr Gott darum ringt, dass Menschen den Unterschied zwischen seinem lebendigen Wasser und löchrigen Ersatzlösungen erkennen können, kann man im Umfeld des Lehrtextes sehen: In einem Gespräch mit einer Frau hatte Jesus diese auf die Baustellen und Brüche in ihrem Leben angesprochen.(2)

Diese Begegnung zwischen Jesus und der Samaritanerin finde ich immer wieder beispielhaft. Einerseits findet ein tiefes geistliches Gespräch statt. Gleichzeitig wird Jesus ganz lebenspraktisch. Und dann kommt das Angebot, von seinem Wasser zu nehmen – eine Einladung zu einem überfließenden Leben. Dieses Wasser fließt aber nicht irgendwo, sondern kommt von ihm: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe …“ Diese Einladung gilt auch uns. Wollen wir?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jer. 2,28 [Luther 2017] (2) Joh. 4,16-18

Gebet:
Danke, Herr Jesus, dass du gekommen bist und uns zu einem überfließenden Leben einlädst. Danke auch dafür, dass du uns mit der Wahrheit – auch über uns selbst – konfrontierst. Und danke dafür, dass du uns nicht verdammst, sondern erlöst. Hilf mir, immer nah an dir zu bleiben und mit dir zu leben. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 02.04.2025

Losungswort
Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der HERR.
Maleachi 1,6

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.
2. Korinther 1,3

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Eine neue Identität

Sowohl im heutigen Losungswort als auch im Lehrtext geht es um Gott als Vater. Allerdings ist der jeweilige Hintergrund verschieden. Im Losungswort nennen die Priester Gott ihren Vater, handeln aber nicht dementsprechend. Außerdem nennen sie Gott ihren Herrn, fürchten ihn aber nicht. Es geht im Losungswort also darum, dass Wort und Tat auch übereinstimmen sollten. Auch heute ehren manchmal Menschen Gott mit Worten und Liedern, suchen aber nicht seinen Willen in der Bibel und im Gebet.

Im Lehrtext hingegen geht es um die Vaterschaft Gottes. Er ist der Vater Jesu Christi. Deshalb verkörpert Jesus auch die Eigenschaften Gottes, nämlich Barmherzigkeit und Trost. Wie Jesus mit den Menschen umgegangen ist, so geht Gott mit uns um. Das ist eine große Hilfe, um zu verstehen, wie er wirklich ist. Ich halte mich da immer an die Worte Jesu, der sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“(1)

Nun dürfen auch wir Christen Gott unseren Vater nennen. Gemeint ist eine echte Vaterschaft, nicht nur eine Anrede. Was aber bedeutet das für unser Leben? Erst einmal bedeutet es, dass wir eine neue Identität bekommen. Jesus Christus sagte einmal: „Auch sollt ihr niemand hier auf der Erde ‚Vater‘ nennen, denn nur einer ist euer Vater, der Vater im Himmel.“(2) Das klingt ja etwas merkwürdig. Sollen wir zu unserem leiblichen Vater nicht mehr „Vater“ oder „Papa“ sagen? Meines Erachtens bezog sich Jesus darauf, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer sich gern als „Meister“ oder „Vater“ anreden ließen. Grundsätzlich geht es aber um unsere neue Identität. Jesus macht uns bewusst, dass wir in Christus eine göttliche Natur bekommen haben.(3) Wenn wir aber wissen, wer wir sind, wissen wir für gewöhnlich auch, wie wir in vielen alltäglichen Situationen handeln sollten. Unser Vater im Himmel ist barmherzig und voller Trost – also sind wir es auch, denn wir sind seine Kinder.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 14,9b [Luther 2017] (2) Matt. 23,9 [Neue Genfer Übersetzung] (3) 2.Petr. 1,4

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir deine Kinder sein dürfen. Deine Klarheit, Güte, Barmherzigkeit und Heiligkeit ist nun auch ein Teil von uns geworden. Hilf uns, dass wir verstehen, wer wir sind, und hilf mir, mich so zu verhalten, wie es dir entspricht. Ich danke dir dafür, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 01.04.2025

Losungswort
Der HERR schafft Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er Brot.
Psalm 146,7

Lehrtext
Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.
2. Korinther 9,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Früchte der Gerechtigkeit

Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Hintergrund war ein Spendenaufruf des Apostels Paulus aufgrund der Not der Gemeinde in Jerusalem. Er sah die Geldgabe als einen geistlichen Akt. Deshalb verband er diese Gabe mit zwei geistlichen Prinzipien. Das erste lautet: Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten.(1) Das zweite betrifft die Freiwilligkeit: Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt.(2)

Diese praktische Hilfeleistung hat laut Lehrtext wiederum zwei Auswirkungen, die von Gott kommen. Erstens: Gott wird die Lücke füllen, die durch die Spende entstanden ist. Und zweitens: Er wird die Früchte der Gerechtigkeit in uns wachsen lassen. Das bedeutet nach meinem Verständnis, dass das Wesen Jesu Christi in uns immer mehr Gestalt gewinnt, wir uns furchtlos zu ihm bekennen und ein Segen für andere sind.

Die Entscheidung, etwas von uns wegzugeben – sei es Geld, Zeit oder auch Kraft –, ist letztlich eine Glaubensfrage. Glauben wir dem Gedanken: „Was du weggibst, wird dir fehlen“, so werden wir nur dann etwas fröhlich geben, wenn es aus dem Überfluss kommt. Doch selbst das kann man zurückhalten, wenn man geizig ist. Glauben wir aber, dass alles, was wir besitzen, ein von Gott anvertrautes Gut ist, gilt Folgendes: Wenn wir mit unserem Gut das tun, wozu es uns anvertraut wurde, wird Gott uns gewiss mehr anvertrauen. Gebrauchen wir es aber nur für uns, wird er uns dann noch mehr geben? Diese zweite Glaubensüberzeugung rechnet mit Gott und sieht sich in der Verantwortung vor ihm.

In diesem Licht können wir das heutige Losungswort auch so verstehen: „Der HERR schafft durch uns Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er durch uns Brot.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 2.Kor. 9,6 [Neue Genfer Übersetzung] (2) 2.Kor. 9,7 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, du hast mir so viel anvertraut. Zeige mir bitte, wie ich deine Gaben verwenden kann, welche Zeit ich für dein Reich einsetzen und wo ich meine Kraft investieren soll. All diese Gaben kommen von dir und sollen zu dir und zu deiner Ehre zurückfließen. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Montag, den 31.03.2025

Losungswort
Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken!
Psalm 145,10

Lehrtext
Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
Kolosser 3,16

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Danke sagen

Vermutlich haben viele von uns als Kinder gelernt, dass es höflich ist, sich zu bedanken. „Wie sagt man?“, hören Kinder auch noch heutzutage. Nun geht es in den heutigen Bibelversen ebenfalls um Dankbarkeit, und zwar um Dankbarkeit gegenüber Gott. „Alle, die zu dir gehören, sollen dir danken“, heißt es im Losungswort. Damit sind jedoch keine halbherzigen Lippenbekenntnisse oder fromme Höflichkeitsfloskeln gemeint. Vielmehr geht es um Dank und Lobpreis aus tiefstem Herzen.

Nehmen wir noch einmal das Bild eines Kindes, das von seinen Eltern gemahnt wird, sich zu bedanken. Ob das Kind wirklich dankbar ist, spielt dabei eine zweitrangige Rolle. Ebenso ist die Beziehung zu der Person, bei dem es sich bedanken soll, mehr oder weniger wichtig. Das Kind soll einfach lernen, höflich zu sein und danke zu sagen. Die heutigen Bibelworte gehen jedoch weit über so etwas hinaus. Unsere Dankbarkeit Gott gegenüber wurzelt darin, dass wir seine Geschöpfe sind und er sich um uns kümmert. In dem Psalm, aus dem das Losungswort stammt, beschreibt David, der Verfasser, wie verlässlich und liebevoll Gott ist.(1) Wenn wir dies in unserer persönlichen Beziehung zu ihm hautnah erleben, ist unser Dank kein Pflichtprogramm mehr, sondern wird zur Kür, in die wir unser Bestes hineinpacken.

Wie Dank und Lobpreis aussehen können, beschreibt der Apostel Paulus im Lehrtext. Auch hier geht es nicht um etwas Äußeres: „… singt Gott dankbar in euren Herzen.“ Oft sind wir so fixiert auf den ersten Teil: Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder. Doch das geistlichste Lied bleibt eine leere Hülse, wenn das Herz nicht mitschwingt. Klingt in unserem Herzen jedoch ein Lied zur Ehre Gottes, so erfüllt es unser ganzes Sein mit großer Freude und Dankbarkeit. Gottes Gegenwart ist uns dann bewusst und die Worte zum Lobpreis entstehen fast von alleine. Ob laut oder leise, die Dankbarkeit fließt dann einfach aus uns heraus – hin zu Gott.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 145,14-20

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Ebenso danke ich dir für deinen Sohn, Jesus Christus, der uns erlöst hat, und für den Heiligen Geist, der uns tröstet und leitet. Danke auch für dein Wort, die Bibel. Öffne mir die Augen für all das Gute, das du in meinem Leben tust und schon getan hast. Ich will dich loben und lieben von ganzem Herzen. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Sonntag, den 30.03.2025

Losungswort
Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt.
Psalm 105,7

Lehrtext
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Recht und Gerechtigkeit

Eine zentrale Botschaft in der Bibel ist, dass Gott den Menschen Ordnungen gibt, nach denen sie handeln sollen. Diese Ordnungen begrenzen Beliebigkeiten und schützen Menschen vor der Macht des Stärkeren. Wo man auch hinkommt, gibt es Ordnungen und Gesetze, die das Miteinander regeln sollen. Wurden sie von Menschen verfasst, besteht die Gefahr, dass sie einseitig das Interesse derer widerspiegeln, die sie verfasst haben. Hingegen verstehe ich Gottes Interesse darin, dass er will, dass wir leben – hier und in Ewigkeit bei und mit ihm.

Mit den Geboten kommt aber auch das Gericht. Im heutigen Losungswort lesen wir, dass sich jeder Mensch einmal vor Gott verantworten muss. Auch wenn jemand Gottes Ordnungen nicht kennt, trägt er sie zum großen Teil schon in sich. So schrieb der Apostel Paulus einmal: „Wenn sogar Menschen, die Gottes geschriebenes Gesetz nicht haben, unbewusst so handeln, wie es das Gesetz vorschreibt, so beweist das, dass sie in ihren Herzen Recht von Unrecht unterscheiden können.“(1) In diesem Sinne kann sich also niemand Gottes Gericht entziehen, ob man nun daran glaubt oder nicht.

Nun ist es ein Kernstück des Evangeliums, dass man nicht in ein Gericht kommt, wenn man an Jesus Christus glaubt. Damit werden aber beispielsweise die Zehn Gebote nicht ungültig.(2) Vielmehr nahm Jesus selbst das Gericht Gottes an unserer statt auf sich. Obwohl wir also schuldig geworden sind, spricht Gott uns in Christus Gerechtigkeit zu.

Genau wegen dieser Botschaft werden Christen bis zum heutigen Tag verfolgt. Doch gerade ihnen verspricht Jesus im Lehrtext das Himmelreich. Die Gründe für Verfolgung sind vielschichtig. Zum Teil glaube ich, viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass sie Vergebung und Erlösung brauchen. Andere fühlen sich in ihrer selbst gemachten Gerechtigkeit angegriffen. Was es auch sei – wichtig ist, dass wir uns nicht von Jesus Christus abbringen lassen. Er öffnet uns das Himmelreich.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 2,14 [Neues Leben Übersetzung] (2) Matt. 5,17-20

Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Kirchenlied „Christi Blut und Gerechtigkeit“ von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf:

Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.

Gelobet seist du, Jesu Christ,
dass du ein Mensch geboren bist
und hast für mich und alle Welt
bezahlt ein ewig Lösegeld!

Amen

 

Gedanken zur Losung für Samstag, den 29.03.2025

Losungswort
Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt!
Habakuk 2,20

Lehrtext
Jesus lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker?
Markus 11,17

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Gott ernst nehmen

Im Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, werden die Sünden derjenigen aufgezählt, die Gott nicht ernst nahmen. In diesem Sinnzusammenhang deute ich das Losungswort folgendermaßen: Menschen, die Gott nicht ernst nahmen, sollten wissen, dass er nicht weit weg, sondern ganz nah in seinem heiligen Tempel war. Der, der richten und retten kann, war anwesend. Jeder sollte das erkennen und vor Ehrfurcht schweigen.

Im Lehrtext finden wir eine ähnliche Aussage. Jesus Christus trieb damals die Händler aus dem Tempel. Tat er es, damit die Betenden nicht gestört werden, wenn z.B. Waren durch den Tempel getragen wurden? Ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund war. Vielmehr sehe ich in dem Tempel einen Ort, an dem sich Gott und Mensch begegneten. Solch ein Ort ist heilig und verdient es, mit Respekt behandelt zu werden.

Auch heute gibt es Orte und Gebäude, in denen Menschen Gott suchen. Jedoch ist die Begegnung mit ihm nicht mehr an solche Orte gebunden. Jesus sagte einmal: „Es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. … Die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten.“(1) Weiterhin erklärte der Apostel Paulus, dass Gottes Tempel nicht mehr ein Gebäude ist. So schrieb er: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“(2) Wenn der Prophet Habakuk also sagt: „Der HERR ist in seinem heiligen Tempel“, so bezieht sich das heute auf die Gemeinde Jesu Christi.

Manchmal frage ich mich, ob uns Christen klar ist, wer wir eigentlich sind. Auf der einen Seite sind die Menschen, die zur Gemeinde Jesu Christi gehören, ganz normale Leute – manchmal einfach, manchmal auch schwierig. Und doch sind wir der Ort, an dem der lebendige Gott den Menschen begegnen will. Nehmen wir das ernst?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) aus Joh. 4,21-23 [Neues Leben Übersetzung] (2) 1.Kor. 3,16 [Luther 2017]

Gebet:
Vater im Himmel, in deinem Wort lesen wir, dass wir der Tempel deines Geistes sind. Dafür will ich dir danken. Es erfüllt mich aber auch mit Ehrfurcht, dass du durch uns – also auch durch mich – anderen Menschen begegnen willst. Hilf mir bitte, dass ich diese hohe Berufung erkenne und ernst nehme. Wirke in mir und durch mich, damit der Name deines Sohnes Jesus geehrt wird. Befreie mich von Störfaktoren, diesen „kleinen Händlern“, die mich meine geistliche Berufung vergessen lassen. Das alles bitte ich im Namen Jesu Christi, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Freitag, den 28.03.2025

Losungswort
Der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun mit ihren Flügeln, er wird beschirmen und erretten, schonen und befreien.
Jesaja 31,5

Lehrtext
Jesus sprach zu den Jüngern: Geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Matthäus 10,6-7

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Unter seinen Flügeln

In den heutigen Bibelversen geht es speziell um Israel und Jerusalem. Thematisiert werden sowohl eine äußere als auch eine innere Errettung. Nach außen bedeutete dies Schutz vor Feinden und Befreiung von ihnen. Damit waren die inneren Probleme Israels allerdings nicht gelöst. Immer wieder verfielen sie in Götzendienst sowie Ungerechtigkeit und missachteten Gottes Willen. Umso bedeutsamer ist es, dass Gott sie nicht einfach fallen ließ. So schickte er zahlreiche Propheten, die Israel zur Umkehr aufriefen – wie den Propheten Jesaja, von dem das heutige Losungswort stammt.

Im Lehrtext beauftragte Jesus seine Jünger damit, Israel zu verkündigen, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen war. Die Jünger sollten sich ausdrücklich nur an Israeliten wenden, denn es heißt: „Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“(1) Nicht wenige erhofften sich von Jesus eine äußere Befreiung, als er vom Reich Gottes sprach. Als er diesen Vorstellungen aber nicht entsprach, wandten sich viele wieder von ihm ab. Diejenigen, die bei ihm blieben, begriffen jedoch immer mehr: Gott will eine innere Befreiung schenken.(2) Das Himmelreich, von dem Jesus sprach, besteht nicht in der Verbesserung von schlechten Umständen, sondern in der Erneuerung des inneren Menschen. Diese Möglichkeit sollte zuallererst das Volk des ersten Bundes, also Israel, erhalten.

Doch weil Gott alle Menschen liebt, ließ er die Nachricht vom Himmelreich in die ganze Welt kommen. Dennoch ist seine Verbindung zu Israel ungebrochen. So ruft er bis heute nicht nur in den Nationen, sondern auch in Israel zur Umkehr. Denn egal, woher ein Mensch kommt – alle brauchen diese innere Erneuerung, die Gott durch Jesus Christus schenkt.(3)

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Matt. 10,5-6 [Luther 2017] (2) Joh. 6,68 (3) Joh. 3,3

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hast, um uns zu erretten und zu befreien. Lass mich mehr und mehr erkennen, was das für mein Leben bedeutet. Und segne dein Volk Israel damit, Jesus als den von dir gesandten Messias zu erkennen. Dein Reich komme, Herr, unter uns, in Israel und überall. In Jesu Namen, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Donnerstag, den 27.03.2025

Losungswort
Lobet Gott in den Versammlungen.
Psalm 68,27

Lehrtext
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apostelgeschichte 2,46-47

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Zurück zum Ursprung

Im heutigen Losungswort wird dazu aufgerufen, gemeinsam Gott zu loben. Im vorausgehenden Vers heißt es sogar: „Die Sänger gehen voran, danach die Spielleute inmitten der Mädchen, die da Pauken schlagen.“(1) Doch wozu der ganze Aufwand? Offensichtlich geht es hier ja nicht um ein Konzert, das jemand hören soll. Worum geht es aber dann?

Ich denke, die eigentliche Frage ist nicht, was wir davon haben, wenn wir Gott loben. Auch nicht, was Gott davon hat. Vielmehr reagieren wir auf ihn. Lobpreis ist im gewissen Sinne ein Echo auf seine Güte, ein Ausdruck unserer Dankbarkeit und Bewunderung. Im Grunde hätte jeder Mensch einen Anlass, Gott zu loben, denn er lässt die Sonne für Böse und Gute aufgehen und sendet Regen für die Gerechten wie für die Ungerechten.(3) Doch nicht in jedem entsteht dieses Echo. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass jemand, der in Jesus Christus Vergebung, Erlösung, ewiges Leben und einen direkten Zugang zu Gott gefunden hat, nicht den Drang empfindet, ihn zu loben.

So erging es auch den ersten Christen. Ihre Reaktion auf Gottes Güte wird im Lehrtext beschrieben. Unter anderem, dass sie einmütig waren, sich an verschiedenen Orten trafen und Gott mit allem, was sie taten, lobten. Sie taten es mit einem lauteren Herzen, hatten also keine heimlichen Hintergedanken. So wurden ihre Zusammenkünfte und Gottesdienste authentisch und fanden Beachtung beim ganzen Volk.

Wie ist das bei uns? Leben wir noch in dieser ursprünglichen Freude, dem Drang, Gott zusammen mit unseren Glaubensgeschwistern zu loben? Was tun wir, wenn uns die Musik nicht gefällt? Wenn wir Gott gemeinsam loben wollen, brauchen wir auch eine gemeinsame Form, die nicht unbedingt jedem zusagt. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, immer wieder zum Ursprung unserer Freude und Dankbarkeit zurückzukehren: Jesus Christus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Ps. 68,26 [Luther 2017] (2) Ps. 150,1-6 (3) Matt. 5,45 [Neues Leben Übersetzung]

Gebet:
Vater im Himmel, heute möchte ich dich darum bitten, in mir die Freude an Jesus Christus neu zu entfachen. Entfache auch neu den Drang, dich mit meinen Glaubensgeschwistern zusammen zu loben. Hilf mir, mich nicht am Stil der Musik oder an anderen Bestandteilen eines Gottesdienstes zu stören. Befreie mich da von inneren Blockaden. Ich will dir von ganzem Herzen danken, dass du mich erlöst hast. Danke, Vater, für Jesus Christus, Amen.

 

Gedanken zur Losung für Mittwoch, den 26.03.2025

Losungswort
Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.
Psalm 34,7

Lehrtext
Jesus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Frei von bedrückenden Lasten

Das heutige Losungswort schildert Davids Dankbarkeit, nachdem Gott sein Flehen erhört hatte. Er hatte sich in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, doch Gott hatte ihm herausgeholfen. Hier hatte sich ein Mensch in seiner Not an Gott gewandt. Im Lehrtext hingegen wendet sich Gott an uns: Jesus Christus rief die Menschen auf, zu ihm zu kommen. Wer aber wird darauf reagieren? Ich meine, diejenigen, die ihre Lasten spüren und davon frei werden möchten.

Nun setzte Jesus seinen Ruf mit folgenden Worten fort: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“(1) Er nimmt uns also unser Joch nicht einfach ab, sondern tauscht es mit seinem. Zudem sollen wir von ihm lernen, ebenso sanftmütig und demütig zu sein wie er.

Einige empfinden diesen Aufruf Jesu beschwerlicher als die Lasten, die sie bisher getragen haben. Vor Jahren las ich einmal folgenden Spruch an einer Hauswand: „Wer sich nicht rührt, spürt seine Fesseln nicht.“ Jesus fordert uns auf, uns zu rühren, zu ihm zu kommen und von ihm zu lernen. Wenn wir das tun, spüren wir plötzlich unsere Fesseln. Sanftmut und Demut sind nicht Eigenschaften, die wir einfach einschalten können. Gerade in Konfliktsituationen drängen sich ganz andere Gedanken und Gefühle auf. Doch genau diese Lasten, die sich an uns geheftet haben, will Jesus durch seine Last ersetzen. Diese besteht meiner Ansicht nach darin, ihm zu vertrauen und uns zu ihm zu bekennen, auch wenn wir deswegen vielleicht abgelehnt werden.

In gewissem Sinne befreit uns Jesus Christus von unserer alten Natur und schenkt uns stattdessen seine Natur. David erlebte Gottes Hilfe darin, dass dieser ihn aus einer äußeren Gefahr rettete. Bei Jesus hingegen können wir erleben, dass er uns aus unserer inneren Not befreit. Wollen wir das?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 11,29-30 [Luther 2017]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für jede Gebetserhörung. Am meisten aber danke ich dir, dass du meine Last mit deiner Last tauschst. Du machst mich von innen frei und verwandelst mich in dein Wesen. Was für ein Geschenk – danke, Herr. Amen.

 

Gedanken zur Losung für Dienstag, den 25.03.2025

Losungswort
Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.
1. Mose 6,9

Lehrtext
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
1. Petrus 1,15

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine

Auf Gott ausgerichtet

Im heutigen Losungswort geht es um Noah. In einer Zeit, als Gott die Menschheit aufgrund ihrer Bosheit vernichten wollte, war Noah der Einzige, der vor Gott bestehen konnte. Die ihn kannten, wussten um sein vorbildliches Leben, was jedoch keinen Einfluss auf sie hatte. Über sie heißt es: „Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben. Keiner wollte von Gott etwas wissen, niemand beachtete das Recht und die Gesetze. Es gab nur ein Gesetz: Grausamkeit.“(1)

Noah und seine Familie lebten also nach Standards, die für andere belanglos waren. Entscheidend für Noahs Geschichte war, dass er an seiner Ausrichtung an Gott festhielt. Er „wandelte mit Gott“, heißt es im Losungswort, was bedeutet, dass er sein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott führte. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, was Noah entgegen all dem, was um ihn herum passierte, befähigte, um an dem festzuhalten, was er vor Gott als richtig empfand.

Im Lehrtext lesen wir ebenfalls von einer Ausrichtung: Wir sollen unser Leben so führen, wie Gott ist, nämlich „heilig“. Doch ist es überhaupt möglich, diese Aufforderung des Apostels Petrus umzusetzen? Mit Sicherheit nicht aus eigener Kraft. Deshalb kommt vor allen Handlungen und Bestrebungen die Ausrichtung auf Gott. Heilig zu sein, bedeutet weder, möglichst viele gute Taten zu tun, noch sich darum abzumühen, Sünde zu vermeiden. Viel wichtiger ist es, mit dem in Gemeinschaft zu leben, der heilig ist: Gott. In seiner Gegenwart wird erkennbar, was gut und richtig, aber auch, was böse oder falsch ist. Es war Noahs Nähe zu Gott, die ihm half, in einer wirklich bösen Zeit das Richtige zu tun.

So wird es auch unsere Nähe zu dem heiligen Gott sein, die uns Wegweisung in unserer Zeit gibt. Solange wir auf ihn ausgerichtet bleiben, können wir in allen Umständen und Herausforderungen auf seine Führung hoffen und vertrauen. In Jesus Christus finden wir Wegweisung, Schutz, Gerechtigkeit und Heiligung.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) 1.Mos. 6,11 [Hoffnung für alle]

Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 27:

Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr beschützt mich vor Gefahr – vor wem sollte ich erschrecken? Wenn böse Menschen kommen, um mich zu vernichten, wenn meine Feinde und Verfolger mich angreifen, dann werden sie stolpern und stürzen. Ein mächtiges Heer umzingelt mich, dennoch fürchte ich mich nicht. Auch wenn sie mich angreifen, bleibe ich voller Zuversicht. Eine einzige Bitte habe ich an den Herrn. Ich sehne mich danach, solange ich lebe, im Haus des Herrn zu sein, um seine Freundlichkeit zu sehen und in seinem Tempel still zu werden. Denn er wird mich aufnehmen, wenn schlechte Zeiten kommen, und mir in seinem Heiligtum Schutz geben. Er wird mich auf einen hohen Berg stellen, wo mich niemand erreichen kann.
Ps. 27,1-5 [Neues Leben Übersetzung]
Amen.

 

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